Black Sun - Thriller
krachte und sie aufstieß, lieferte ihnen die Antwort. Hawker feuerte auf die Gestalt im Eingang, während Danielle McCarter und Yuri zum Balkon führte. Das war ihre einzige Hoffnung: sechs Meter tief in den Sand unter ihnen zu springen.
Ehe er in eine neue Position wechseln konnte, kam ein Kugelhagel durch die Wand zurück, durch die er geschossen hatte und zertrümmerte Gläser, Teller und die gläserne Schiebetür zum Balkon. Hawker feuerte blind zurück und kroch in eine neue Position. In einem kurzen Augenblick der Ruhe sah er Danielle mit Yuri an der Hand über die Brüstung setzen, aber mehrere Schritte hinter ihr blieb McCarter reglos stehen.
Hawker sah, wie er sich nach einem anderen Weg umschaute.
»Springen Sie«!«, rief er, während schweres Automatikfeuer den Raum weiter in Fetzen riss. Gips und Holzsplitter flogen durch die Luft wie Konfetti. Hawker ließ sich auf den Boden fallen und robbte in Richtung Balkon.
»Springen Sie!«, rief er wieder.
McCarter blickte zu ihm zurück, ein Bein über dem Geländer, erstarrt wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Wenn einer der Männer im Nachbarzimmer bis zum Balkon vordrang, war McCarter tot.
Von McCarter abgelenkt übersah Hawker, wie einer der Angreifer die Reste der Wand eintrat und feuerte.
Kugeln schlugen rings um ihn ein, eine streifte seinen Unterarm, als er herumfuhr und zurückschoss.
Sein eigener Schuss war völlig ziellos, doch der untersetzte, dunkelhaarige Mann, der durch die Wand gekommen war, duckte sich, um ihm zu entgehen. Da sein Gewehr leer war, schwang Hawker es wie eine Keule und schlug dem Angreifer das Sturmgewehr aus der Hand. Es klapperte über die Fliesen, und Hawker warf sich danach, doch der Mann packte ihn und drückte ihn auf den Boden.
Hawker wand sich und versuchte ihn abzuschütteln, konnte sich jedoch nicht befreien. Der Mann griff nach einer Pistole im Schulterhalfter.
Hawker tastete verzweifelt nach einem Gegenstand, den er als Waffe benutzen konnte. Seine Hand landete auf einer Glasscherbe von der Balkontür. Er packte sie, holte aus und stieß sie dem Mann in den Hals.
Der Mann fiel nach hinten und griff sich mit beiden Händen an die Kehle. Hawker hastete zum Balkon, sprang los und riss den schwankenden Professor mit in die Tiefe.
Sie stürzten in den Sand, wobei Hawker auf McCarter landete.
»Alles in Ordnung?«, fragte Hawker.
»Wenn Sie von mir runtergehen, ja«, brummte McCarter.
»Vorsicht!«, rief Danielle.
Hawker rollte zur Seite, währen Danielle aus einer Handfeuerwaffe auf eine Gestalt über ihnen schoss und den Mann traf, ehe er abdrücken konnte.
Hawker half McCarter auf und bemerkte, dass dessen Kleidung voller Blut war.
»Ihre Hand«, sagte der Professor.
Hawker blickte auf seine Hand, während die vier den Strand entlangrannten. Blut floss aus dem geraden
Schnitt, den er sich an der Glasscherbe zugefügt hatte. Er machte eine Faust und drückte sie an den Körper, so gut es ging.
Fünfzig Meter weiter kamen sie zu einer Durchfahrt, die vom Strand des Hotels unter dem Gebäude hindurch zur Straßenseite führte. Sie war für Wartungspersonal gedacht. Sie bogen in den Weg ein, und als sie an einem Lagerraum anlangten, brachen sie ihn auf.
Als sie kurz darauf auf der Straßenseite herauskamen, war Hawkers Hand in ein Handtuch gewickelt, und die drei Erwachsenen trugen Arbeiteroveralls. Sie gingen auf der Vorderseite der Hotelanlage entlang, Yuri hielt Danielles Hand.
Polizeisirenen heulten, und Gäste begannen aus ihren Zimmern zu strömen.
Hawker schlich sich an dem Hoteldiener am Eingang zum Parkplatz vorbei und angelte sich einen Schlüssel aus dessen Häuschen. Eine Minute später fuhren die vier in einem gestohlenen Mietauto davon.
»Sind alle okay?«, fragte Hawker.
»Alle außer Ihnen«, sagte McCarter.
»Wie geht es Yuri?«
Im Rückspiegel sah Hawker, wie Danielle dem Jungen beruhigend mit der Hand über die Schulter strich. Sie blickte auf. »Es scheint ihm gut zu gehen.«
Es sah tatsächlich so aus. Seine Miene war ausdruckslos, als wäre der ganze Wahnsinn gar nicht passiert.
»Das waren nicht Kangs Leute«, sagte Danielle.
»Russen«, entgegnete Hawker. »Ich dachte mir schon, dass wir uns früher oder später mit ihnen herumschlagen müssen. Aber ich hatte definitiv auf später gehofft.«
»Wie zum Teufel haben sie uns gefunden?«, fragte Danielle.
Hawker hatte dieselbe Frage hinsichtlich Kangs Leuten auf dem Wasser gestellt. Er hatte keine Antwort. Ihre
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