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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Inkosi City und der näheren Umgebung wären auch schön.«
Galway lächelte dünn. »Für den Fall, dass Ihnen ein Fluchtversuch gelingt?«
»Das ist die erste Pflicht eines Kriegsgefangenen«, klärte Caine ihn auf. »Ein paar vernünftige Klamotten wären aber auch nett. Es ist ziemlich kühl hier drin.«
»Die Kleidung liegt in der oberen Koje«, sagte Galway und wies auf die bezeichnete Stelle. »Und was das andere betrifft, werde ich sehen, was ich tun kann.«
»Vielen Dank«, sagte Caine. »Und vielleicht noch ein bisschen Musik.« Er ließ den Blick durch den kahlen Raum schweifen. »Und noch ein paar Bilder und einen Teppich.«
»Es ist wirklich ziemlich trist hier«, pflichtete Galway ihm bei und ließ ebenfalls den Blick schweifen. »Die Anlage war während des Kriegs ein Fernspäher-Stützpunkt, von dem aus anfliegende Ryqril-Schiffe mit Radar und Flakscheinwerfern erfasst wurden.«
»Und weil die Ryqril auf diese Zielerfassung entsprechend reagiert hatten, wurden solche Anlagen in größerer Entfernung von wichtigen militärischen und zivilen Einrichtungen platziert?«
»Exakt«, sagte Galway. »Soweit ich weiß, gab es einen ganzen Halbkreis dieser Einwege-Einrichtungen um Inkosi City.«
»Die Besatzung dieses Bunkers hat wohl Glück gehabt.«
»So viel Glück, wie irgendjemand hatte«, sagte Galway leise, und Caine sah ihm an, dass er von Erinnerungen gequält wurde. Für einen Moment schien er in die Vergangenheit zurückzublicken, doch dann normalisierte sich sein Gesichtsausdruck, und er konzentrierte sich wieder auf Caine. »Ich werde jedenfalls Anweisungen bezüglich der Musik und der Lektüre hinterlassen.«
»Haben Sie woanders dringendere Geschäfte zu erledigen?«
»Das Spiel geht weiter«, sagte Galway und ging in den Korridor hinaus. »Sie sind leider nicht mehr dabei. Gute Nacht.«
Er verschwand im Korridor. Die beiden Sicherheitsleute gingen hinter ihm rückwärts zur Tür hinaus und behielten Caine die ganze Zeit im Blick.
Dann schloss sich die Tür mit einem massivdumpfen Schlag, gefolgt von einem ebenso soliden Klicken des Schlosses.
Und Caine war allein.

Galway vergewisserte sich, dass die Zellentür sicher hinter ihnen verriegelt war. Dann postierte er die beiden Sicherheitsleute als Wachen vor der Tür, ging zum Aufzug zurück und fuhr in den Kontrollraum zwei Etagen höher. Er sah niemanden im Korridor im Untergeschoss, auch nicht im Aufzug oder im Korridor im Erdgeschoss. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich. Haberdae hatte darauf bestanden, dass der Stützpunkt Herbst-Drei lediglich mit einer Rumpfbesatzung bemannte wurde - nur mit so viel Personal, wie er für die Versorgung und Bewachung des einzigen Gefangenen für absolut erforderlich hielt.
Sparsam im Kleinen und doch verschwenderisch, ging Galway die alte Redensart durch den Kopf.
Haberdae wartete schon im Kommandoraum. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, stand hinter dem Techniker an der Instrumentenkonsole und schaute finster auf die drei aktiven Bildschirme, die das Innere von Caines Zelle zeigten. Taakh stand wie eine stumme, dräuende Statue in einer Ecke. »Was tut er gerade?«, fragte Galway beim Betreten des Raums.
»Bisher schaut er sich nur um«, meldete der Techniker. »Ich kann Ihnen aber nicht sagen, ob er die Kameras schon entdeckt hat oder nicht.«
»Zwei Kameras hat er auf jeden Fall schon erspäht«, sagte Galway und trat neben Haberdae. »Es wird eine interessante Beobachtung, ob er sie deaktiviert oder sich darauf beschränkt, ihnen nach Möglichkeit auszuweichen.«
»Ich bin sicher, was auch immer er tut, ist ein Faszinosum«, sagte Haberdae grantig. »Und wenn Sie in der Zwischenzeit Ihre Aufmerksamkeit wieder auf das aktuelle Thema richten würden - es braut sich hier möglicherweise ein ernstes Problem zusammen. Ihre Kontaktperson Judas meldet, dass Lathe und die Khala-Blackcollars sich wahrscheinlich für einen Konkurrenzkampf rüsten.«
Galway runzelte die Stirn. »In welcher Angelegenheit denn?«
»Was glauben Sie wohl?«, entgegnete Haberdae unwirsch. »Bezüglich der ganzen Khorstron-Operation. Unseren Westentaschen-Napoleon Tactor Shaw scheint der Hafer zu stechen. Er scheint tatsächlich zu glauben, dass er bei allen Operationen, die hier stattfinden, den Ton angeben müsste.«
Da drängte sich ein Vergleich förmlich auf, doch Galway hatte beschlossen, sich möglichst diplomatisch zu verhalten, solange er sich in Haberdaes Zuständigkeitsbereich befand. »Was sagt Lathe denn

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