Blacklist - Blacklist - Blacklist
in New Solway und haben mein Personal belästigt?«
»Ma'am, ich habe große Achtung vor Ihrem Gatten, und je öfter ich Sie in Aktion erlebe, desto beeindruckender finde ich auch Sie - aber Sie sollten nicht Tatsachen missachten, um Schlüsse zu ziehen, die Ihnen zupass kommen.«
Edwards zog die Augenbrauen hoch; er war es offenbar nicht gewöhnt, dass jemand seiner Mutter Widerwort gab. Renee betrachtete mich prüfend. »Und welche Tatsache missachte ich Ihrer Ansicht nach?«
»Sie gehen davon aus - oder möchten gerne glauben -, dass ich Catherine am Mittwoch nach Hause gefolgt bin.«
Elsbetta kam mit einem Wagen herein, auf dem sich wiederum ein elegantes Service befand. Als sie uns Kaffee gereicht und sich zurückgezogen hatte, fuhr Renee fort, als hätte es keine Unterbrechung gegeben.
»Ich weiß, dass Catherine Sie nicht über Darraugh Graham kennen gelernt hat. Wie haben Sie sich getroffen?«
Ich berichtete ihr, wie ich Marcus Whitby gefunden hatte, dass ich den Auftrag hatte, die Umstände seines Todes zu untersuchen, und weshalb ich mit Catherine sprechen wollte - es schien mir sinnlos, ihre Anwesenheit am Sonntagabend in Larchmont zu verhehlen. Ich offenbarte Renee sogar, dass ich am Freitagabend im Teich gewesen war, sagte aber nicht, dass ich ihr Gespräch mit Catherine mitgehört hatte. Und ich hielt an meiner Geschichte von der offenen Küchentür fest; ich wollte nicht, dass unterschiedliche Versionen in Umlauf kamen.
»Ich wunderte mich, als plötzlich die Leute vom Sheriff eintrafen«, sagte ich. »Und ich habe mich gefragt, ob Sie es vielleicht waren, die durchgegeben hatte, dass sich jemand in Larchmont aufhielt.«
Renee führte unbeeindruckt ihre hauchdünne Kaffeetasse zum Mund und stellte sie wieder ab. »Wie kamen Sie darauf?«
»Sie wussten, dass Catherine im Dunkeln um Larchmont herumstreifte, und sie wollte Ihnen nicht sagen, weshalb. Sie ist ein leidenschaftlicher Mensch, aber noch sehr jung - vielleicht dachten Sie, Catherine wäre nicht imstande, jemanden als gefährlich einzuschätzen, dem sie helfen wollte. Vielleicht dachten Sie, sie hätte dort irgendeinen Gesetzesbrecher versteckt, jemanden, den sie zum Robin Hood stilisierte. Ich weiß nicht, wen Sie sich vorstellten, aber Sie wussten, dass Catherines Eid, diesem Unbekannten zu helfen, ihr wichtiger war als die enge Beziehung zu Ihnen. Sie wollten, dass dieser Mensch gefunden und aus Larchmont weggeschafft wurde.«
»Du wusstest also sehr wohl, dass Catherine dort herumlief«, sagte Edwards zu seiner Mutter. »Und du hast nichts unternommen, um sie daran zu hindern!«
»Ich habe es erst am Freitag erfahren.« Ausnahmsweise geriet Renee in die Defensive. »Ich habe Rick Salvi angerufen und ihm gesagt, dass sich jemand im Haus versteckt hält; ich habe ihm natürlich nicht verraten, dass Catherine mit dieser Person in Verbindung steht.«
»Einerlei«, sagte Edwards aufgebracht, »du hättest -«
»Ich dachte, ich hätte Catherine im Auge«, sagte Renee. »Ich habe um Mitternacht noch einmal bei ihr reingeschaut, kurz bevor ich Rick anrief, und da schlief sie - es sah jedenfalls so aus. Ich ging davon aus, dass die Sache bis zum nächsten Morgen erledigt sein würde. Aber sie hat offenbar gewartet, bis ich nach ihr sehe, ist dann aus dem Fenster auf das Verandadach geklettert und an einer der Säulen nach unten gerutscht. Als ich aus dem Wald Schüsse hörte, bin ich noch einmal in ihr Zimmer gegangen und habe gemerkt, dass sie verschwunden war. Schneller als ich in dieser Nacht hat bestimmt noch niemand den Weg nach Larchmont zurückgelegt. Was auch gut war, denn als ich hinkam, standen sie um Catherine herum und starrten, als seien sie im Kino. Sie hatten noch nicht mal einen Krankenwagen gerufen.«
Edwards sagte wutentbrannt: »Dein Organisationstalent hat ihr sicher das Leben gerettet. Schade nur, dass du es nicht vorher benutzt hast, um sie daran zu hindern, es aufs Spiel zu setzen.«
»Sie ist deine Tochter, Eds, sie wird tun, was sie will, so sehr ich mich auch bemühen mag, sie in eine andere Richtung zu lenken.« Ihr Ton war so scheinheilig und ergeben, dass man Lust bekam, ihr eine zu knallen.
Edwards holte tief Luft und wandte sich zu mir. »Inwieweit hat Catherine sich mit diesem Jungen eingelassen, diesem Sadawi?«
»Ich bin Ihrer Tochter bisher nur ein paarmal begegnet, aber ich glaube, dass sie eher das romantische Abenteuer liebte als den jungen Mann. Was haben Ihre Freunde in Washington über ihn
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