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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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angerufen hatte, und musste erst meine Notizen zu Rate ziehen.
    »Larry. Haben Sie menschliche Arbeitszeiten diese Woche?«
    »Jawoll. Das heißt, ich stelle um zehn abends das Telefon ab, Sie brauchen mich also nicht anzurufen, wenn Sie vor Larchmont Hall stehen und nicht rein- oder rauskommen. Der Juniorpartner im Dienst ist diese Woche eine bissige, junge Anwältin, die bestimmt eher zu Sheriff Salvi hält als zu Ihnen, also sehen Sie sich vor.«
    Ich lachte. »Larry, Ihre Kanzlei ist die Rechtsvertretung von Llewellyn Publishing. Wie kam es dazu?«
    Zu meiner Erleichterung fragte er nicht, weshalb ich das wissen wollte, sondern bat mich zu warten, während er einen Blick auf die Akten warf. »Calvin Bayard hat Anfang der Fünfziger die Sicherheiten für Llewellyns Kredite gestellt. Er hat Mr. Llewellyn an uns weiterempfohlen, und seither sind wir für ihn zuständig.«
    »Gab es jemals einen Zeitpunkt, zu dem Bayards eigene Finanzlage wacklig war? Ich bin gestern Edwards Bayard begegnet, und er deutete an, dass Bayard Publishing in dieser Zeit wohl auch nicht auf festen Füßen stand.«
    »Mr. Edwards ist wütend wegen dieser Sache, die Ihnen Mr. Arnoff am Freitag gesagt hat: dass Mrs. Renee ihn bei der Verteilung der Anteile übergangen hat.«
    »Wer erbt sie dann?«
    Er überlegte einen Moment. »Nun, es schadet wohl niemandem, wenn Sie das wissen. Catherine Bayard wird sie erben, wenn sie fünfundzwanzig ist, und bis dahin sind sie in einem Treuhandfonds angelegt.«
    Als ich weiter nachhakte, sagte er mir, die Fondsverwalter seien Darraugh und Lebold & Arnoff. Die Familien Drummond, Taverner und auch MacKenzie Grahams Vater Blair hatten alle Aktienanteile an Bayard Publishing besessen. Die Bayards hielten einen Anteil von 31 Prozent, die Drummonds, Taverners und Grahams gemeinsam 35 Prozent, der Rest war auf etwa zwanzig Aktionäre verteilt.
    »Dann hat Geraldine Graham jetzt eine Mehrheitsbeteiligung? Sie hat doch von ihrer Mutter, ihrem Vater und ihrem Mann Anteile geerbt, oder?«
    Yosano zögerte wieder, sagte aber dann: »Nein, sie besitzt nur den Fünf-Prozent-Anteil ihres Mannes. Laura Drummond war sowohl auf Ms. Geraldine als auch auf Mr. Darraugh Graham so wütend, dass sie ihre Anteile Ms. Grahams Tochter vererbt hat, Ms. van der Cleef, die im Staat New York lebt.«
    »Laura Drummond war ein echtes Scheusal, wie? Dann musste Ms. Graham Larchmont aus finanzieller Not verkaufen?«
    »Nein, o nein, sie hat ein großes Vermögen von ihrem Mann geerbt, aber auch ihr Vater hat ihr beträchtliche Summen übereignet, als sie geheiratet hat. Nein, ich denke - Mrs. Drummond konnte sehr gehässig sein, vor allem, wenn es um ihre Tochter ging… Ms. Warshawski, ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie diese Informationen für sich behielten.«
    »Natürlich«, versprach ich bereitwillig. Ich würde sie jedenfalls für mich behalten, wenn sie nichts mit dem Tod von Marcus Whitby zu tun hatten.
    Sobald ich aufgelegt hatte, rief Amy an.
    »Pelletiers Unterlagen befinden sich hier direkt neben mir in der Bibliothek der University of Chicago. Soll ich sie durchsehen?«
    »Ich glaube, ich komme selber vorbei«, sagte ich. »Ich suche nach etwas, weiß aber nicht, wonach.«
    »Nach den Infos im Computer ist das Archiv gewaltig «, sagte Amy. »Vierzig Hollinger-Kästen, das sind diese speziellen Archivboxen, wissen Sie. Wenn Sie gleich herkommen, könnten wir sie zusammen durchsehen.«
    Ich warf einen Blick auf meinen Terminkalender: Nichts bis vier, da hatte ich ein Treffen mit einem kleinen Unternehmen, für das ich Nachforschungen anstellte. Ich sagte Amy, ich sei in zwanzig Minuten bei ihr.

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Wunderknabe
    Hey, Wunderknabe,
    von welchem Fleische nährt sich Cäsar? Deine Kindsbraut ist ein flottes Füllen und Deine Vernarrtheit in sie verständlich, aber wirf ihr bitte nicht meine Arbeit vor, bis sie erwachsen ist und lesen kann. Wenn Dir
Ödes Land
nicht gefällt, dann sag es mir selbst - stattdessen einen Brief zu bekommen von dem Kindchen, in dem sie schreibt, das Buch passe ›zur Zeit nicht ins Programm‹, ist eine derartige Beleidigung, dass ich sogar glauben möchte - nur ganz kurz, glaube mir, und mehr aus Selbstbetrug -, dass Du nicht wusstest, dass Dein Baby mir geschrieben hat. Was ich ferner nicht glauben möchte, ist, dass Du womöglich genauso feige bist wie die anderen in der Branche, die nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, weil die Hornochsen in Washington mich für sechs Monate in den Bau gesteckt

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