Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
müssen einen zwingenden Grund vorlegen, warum Jerry Hastings sie sich noch mal anschaut.«
    »Ich brauche aber Zeit, um zu ermitteln!«, rief ich entnervt.
    »Hören Sie, Warshawski, wenn die Angehörigen nicht in eine private Obduktion einwilligen, müssen sie eben morgen früh die Leiche mitnehmen. Apropos, bald graut der Morgen. Ich schlafe jetzt weiter. Und Sie sollten lieber mal anfangen, mit irgendwas zu gurgeln, sonst landen Sie als Nächstes bei mir auf dem Tisch - vorausgesetzt, Sie sterben im Cook County.«
    Er legte auf, aber als ich Harriet gerade die Lage schilderte, rief er noch mal an. »In meinem Leichenschauhaus habe ich ständig Probleme mit unteren Chargen, die mir die Unterlagen von Leichen verschlampen.«
    Er legte wieder auf, bevor ich etwas erwidern konnte. Ich bedeutete den beiden Frauen, Stillschweigen zu bewahren, während ich über Vishnikovs Rat nachdachte. Ich hatte nur noch eine Chance. Ich suchte in den Papieren herum, die aus meinem Aktenkoffer gefallen waren, bis ich Stephanie Protheroes Handynummer fand.
    »Ich habe heute Abend die Nachrichten gesehen«, sagte ich, als sie sich meldete. »Der Sheriff schien ja ziemlich sicher zu sein, dass Mr. Whitby sich ertränkt hat.«
    »Wir haben keine Anhaltspunkte für etwas anderes gefunden«, sagte sie.
    »Deputy, ich habe hier Mr. Whitbys Schwester bei mir. Die beiden standen sich ziemlich nahe, und sie kann schwer glauben, dass ihr Bruder Selbstmord begangen hat.«
    »Es ist immer eine harte Prüfung für die Angehörigen«, sagte Protheroe.
    »Ist sein Wagen gefunden worden?«, fragte ich. »Oder wurde festgestellt, wie er nach Larchmont kam? Der nächste Bahnhof ist etwa acht Kilometer entfernt. Gibt es da draußen ein Taxiunternehmen?«
    Das Schweigen am anderen Ende sagte mir, dass Protheroe gerade merkte, wie lückenhaft die Ermittlungen waren. Ich bohrte nicht weiter nach.
    »Ms. Whitby hat mich beauftragt, ein paar Fragen zu stellen. Für gewöhnlich rate ich den Angehörigen, eine private Obduktion in Auftrag zu geben, wenn sie mit dem Ergebnis der Gerichtsmedizin nicht zufrieden sind. Doch der Mutter ist nur daran gelegen, ihren Sohn so schnell wie möglich aus Chicago wegzukriegen und zu bestatten; sie würde niemals in eine toxikologische Analyse oder so etwas einwilligen.«
    »Dann scheinen Sie ein Problem zu haben, oder?« Protheroe war nicht abweisend, nur vorsichtig.
    »Falls natürlich die Unterlagen für die Leiche drei oder vier Tage falsch eingeordnet wären, würde ich eventuell einen anderen Grund für Mr. Whitbys Aufenthalt in New Solway liefern können, als dass er dorthin torkelte, um sich das Leben zu nehmen. Ich würde vielleicht seinen Wagen finden. Oder einen Anlass für eine erneute Autopsie, bei der auch niemand das Gesicht verlieren würde.«
    »Und warum sollte ich dafür meine Karriere aufs Spiel setzen?«, fragte Protheroe.
    »Oh, weil ich glaube, dass Sie aus demselben Grund wie ich auf der Seite des Rechts stehen: Gerechtigkeit ist Ihnen wichtiger als gefüllte Donuts.«
    »Nichts gegen gefüllte Donuts, die haben mir schon öfter das Leben gerettet als meine kugelsichere Weste.« Sie legte auf.
    »Wird die Person, mit der Sie gesprochen haben, uns helfen?«, fragte Harriet unruhig.
    »Ich glaube, ja. Aber wir werden es erst wissen, wenn Ihre Mutter morgen früh die Leiche Ihres Bruders in Empfang nehmen will.«
    Amy Blount warf mir einen beeindruckten Blick zu; sie schien nicht daran geglaubt zu haben, dass ich etwas erreichen würde. »Wir sollten Sie jetzt schlafen lassen. Haben Sie sich das geholt, als Sie Marc retten wollten?«
    »Ist nur ein Schnupfen«, gab ich mürrisch zur Antwort. »Mit wem könnte ich morgen sprechen, um herauszufinden, woran Ihr Bruder arbeitete oder was ihn nach New Solway geführt hat? Hatte er eine Freundin oder gute Freunde hier?«
    Harriet rieb sich die Nasenwurzel. »Falls er eine Beziehung eingegangen war, dann noch nicht lange, sonst hätte er mir oder Mutter davon erzählt. Sein Chefredakteur heißt Simon Hendricks; er weiß sicher, woran Marc arbeitete - falls es etwas für
T-Square
war. Er schrieb auch eigene Sachen, wissen Sie. Über Freunde weiß ich nichts. Ich kenne seine Freunde aus der Schulzeit, aber nicht die aus Chicago.«
    »Ich werde morgen mit der Zeitschrift anfangen«, sagte ich. »Und vielleicht könnte ich Ihre Mutter nach seinen Freunden fragen?«
    Sie lächelte flüchtig. »Lieber nicht, Mutter würde sich schrecklich aufregen, wenn sie von

Weitere Kostenlose Bücher