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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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komplettes Fitnessprogramm durchzuziehen, das ich mit Dehnungsübungen für meine verkrampfte Muskulatur anfing, mit maßvoll schweißtreibenden Hantelübungen fortsetzte und mit einer kurzen Laufrunde um ein paar Blocks in Gesellschaft der Hunde beendete. (»Achten Sie bloß drauf, dass Sie gut eingepackt sind, Herzchen, weil wenn Sie sich jetzt noch 'ne Grippe holen zu der Erkältung, wird's richtig schlimm«, beschwor mich Mr. Contreras zum x-ten Mal.)
    Als wir zurückkamen, ging es mir besser. Manchmal kann man kaum glauben, dass Bewegung heilsamer ist als Bettruhe; ich hoffte, dass ich mit meinen gelösten Muskeln jetzt gut durch den Tag kam.
    Lotty Herschel rief an, um mich daran zu erinnern, dass wir zum Abendessen verabredet waren; wir haben einen Jour fixe einmal im Monat, damit wir einigermaßen auf dem Laufenden bleiben. »Ja, ich höre, dass es dir nicht gut geht, meine Liebe, aber ich bekomme in einer Stunde mehr Bazillen zu Gesicht, als du mir anhängen kannst. Wenn du dich einigermaßen passabel fühlst, komm her, damit ich dich aufmuntern kann.«
    Ihre mit schwarzem Humor durchwachsene Fürsorge tat mir gut. Ich zog mich rasch an, entschied mich für einen grünschwarz gestreiften Hosenanzug, der mir besonders gut gefiel; er war konservativ geschnitten, aber die Jacke war modisch tailliert.
    Im Büro rief ich als Erstes Darraugh an, um ihm vom nächtlichen Anruf seiner Mutter zu berichten. Er war in New York, aber Caroline, seine Assistentin, sagte, sie würde ihm mitteilen, dass die Polizei keinerlei Anzeichen für einen Einbruch gefunden hatte. Sie fügte hinzu, dass sie an diesem Morgen bereits zweimal von Mrs. Graham gehört hatten (»Sie zweifelte daran, dass Ihnen die Dringlichkeit des Auftrags bewusst ist, doch ich habe ihr versichert, dass Mr. Graham volles Vertrauen in Ihre Fähigkeiten hat.«).
    »Ich komme einfach nicht dahinter, was Marcus Whitby nach New Solway geführt hat«, sagte ich. »Jerry Hastings, der Gerichtsarzt vom DuPage County, hat nur eine oberflächliche Autopsie durchgeführt. Es wäre hilfreich, wenn wir genauer über die Todesursache Bescheid wüssten - wenn zum Beispiel klar wäre, ob Marcus Whitby überhaupt in diesem Wasser ertrunken ist. Meinen Sie, Mr. Darraugh würde Dr. Hastings in dieser Sache anrufen? Auf eine Privatermittlerin aus Chicago wird Hastings nicht reagieren, aber - Sie wissen, wie's läuft. Darraughs Familie gehört zu den Alteingesessenen im DuPage County.«
    »Ich richte es ihm aus, wenn ich wieder mit ihm spreche«, versprach Caroline.
    Danach rief ich Harriet Whitby im Drake an. Ich erklärte ihr, dass ich zum einen versuchte, Zeit zu schinden, indem man Marcs Leiche zurückhielt, und zum andern jemanden dazu veranlassen wollte, Druck auf den Gerichtsarzt auszuüben, damit eine vollständigere Autopsie durchgeführt wurde.
    »Falls diese beiden Strategien nicht verfangen, sollten Sie Ihre Mutter davon überzeugen, dass eine private Autopsie notwendig ist.«
    »Ich kann es versuchen«, sagte sie, klang aber wenig begeistert. »Was haben Sie noch vor?«
    »Ich will zu Llewellyn Publishing, um rauszukriegen, an was Ihr Bruder zum Zeitpunkt seines Todes gearbeitet hat. Die Presseleute sind dort gegen eine Mauer gelaufen, aber ich komme vielleicht weiter, weil ich für Sie arbeite. Ich werde den ganzen Tag unterwegs sein; ich gebe Ihnen meine Handynummer, damit Sie mich erreichen können - vor allem für den Fall, dass Amy jemanden findet, der uns ins Haus Ihres Bruders lassen kann. Wie lange haben Sie vor, hier zu bleiben?«
    »Das hängt ganz von Mutter ab«, antwortete sie. »Wenn ich sie dazu überreden kann, es weniger eilig zu haben… aber ich glaube, sie möchte, dass die Beerdigung am Freitag oder Samstag stattfindet.«
    Ich bot an, selbst mit ihrer Mutter zu sprechen, aber das hielt Harriet für keine gute Idee. »Es gibt ja keine Anzeichen, na ja, dafür dass irgendetwas nicht gestimmt hat, abgesehen von dem sonderbaren Ort. Solange Sie nichts Konkretes in der Hand haben, wird sie Ihnen nicht zuhören. Sie will unbedingt glauben, dass es ein tragischer Unfall war.« Sie lachte bitter. »Vielleicht tue ich das Gegenteil, um mich davon zu überzeugen, dass er nicht einfach so sinnlos gestorben ist.«
    »Machen Sie sich jetzt keine Gedanken über Ihre Beweggründe«, sagte ich ruhig. »Sie haben ein Recht, Antworten auf Ihre Fragen zu bekommen.«
    Bevor ich zu Llewellyn Publishing aufbrach, erledigte ich alles Anstehende für die drei

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