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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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Solway und der Banks Street ist?«
    »Woher haben Sie diese ganzen Informationen über meine Familie?«, fragte sie. »Wo ich wohne und alles? Woher weiß ich, wer Sie wirklich sind?«
    »Du weißt es nicht, denn du hast nicht gefragt. Ich bin genau das, was ich dir schon Sonntag gesagt habe: Privatdetektivin. Früher war ich Pflichtverteidigerin. Ich weiß nicht, wessen Aussage über mich du Glauben schenken würdest, aber ich kann dich an einen Reporter vom
Herald-Star
oder jemanden bei der Polizei verweisen. Oder noch besser, an Darraugh Graham. Für den arbeite ich häufig. Du kennst ihn doch, oder, wenn du dich so häufig in dem Haus aufhältst, in dem er aufgewachsen ist?«
    Sie biss sich auf die Lippe, erwiderte aber nichts.
    »Ich fände es sehr gut, wenn du dich bei jemandem von diesen Leuten nach mir erkundigen würdest. Du solltest nicht einer Fremden vertrauen, die dich auf der Straße anspricht. Aber wir unterhalten uns so oder so, weil ich andernfalls deinen Namen und deine Telefonnummer an den Sheriff vom Du-Page County weiterreichen werde. Bis jetzt bin ich der einzige Mensch, der weiß, dass du dich Sonntagabend am Tatort aufgehalten hast, aber sobald der Sheriff von dir erfährt, wird er hier antreten und so viel Stress machen, wie er das bei der Enkelin eines potenten Steuerzahlers für richtig hält.« Er würde mir natürlich auch im Nacken sitzen, weil ich ihre Anwesenheit verschwiegen hatte, aber ich hoffte, dass Catherine das nicht richtig einschätzen konnte.
    »Wovon reden Sie überhaupt? Glauben Sie, Rick Salvi schert sich darum, ob ich mich auf dem Gelände aufhalte?«
    »Wirklich eindrucksvoll, dass du den Sheriff beim Vornamen kennst, aber es geht hier nicht um Hausfriedensbruch oder so was. Und selbst wenn er dich als Baby auf dem Schoß gehalten hat, wird er wissen wollen, was du in Larchmont zu suchen hattest.«
    »Ich kann nichts dafür, dass ich in eine reiche Familie hineingeboren wurde, aber ich finde deshalb nicht, dass ich Anspruch auf Privilegien habe«, fauchte sie aufgebracht. »Ich weiß, dass eine besondere gesellschaftliche Stellung auch besondere Verpflichtungen mit sich bringt.«
    Ich nickte. »Du siehst deinem Großvater nicht sehr ähnlich, aber das könnte von ihm stammen. In deinem Jahrbuch steht, du wolltest später Journalistin werden. Hältst du dich schon öfter im Verlag auf?«
    »Ich hab letzten Sommer ein Praktikum dort gemacht. Ich durfte mit Haile Talbot arbeiten, ich meine, ich hab ihm nur Kaffee gebracht -« Sie verstummte, als ihr wieder einfiel, dass ich ja ihr Feind war, und sagte nichts mehr, bis wir in die Banks Street einbogen.
    Ich war froh, dass ich nicht versucht hatte, auf eigene Faust in ihr Haus zu kommen: Es handelte sich um ein fünfstöckiges Gebäude hinter einer hohen Steinmauer. Einlass erhielt man nur durch eine schmiedeeiserne Tür mit Sicherheitsglas zwischen den Schnörkeln. In einer Nische neben der Tür befand sich eine Sprechanlage, die meine einzige Chance gewesen wäre, mir Zugang zu verschaffen.
    Catherine schloss die Tür auf und ging über einen gefliesten Innenhof voraus. Rechter Hand befand sich ein kleiner Garten mit ein paar Obstbäumen und einer alten Steinbank, der sich offenbar bis zur Rückseite des Hauses erstreckte. Wir schritten zum Vordereingang, den Catherine ebenfalls aufschließen musste, und fuhren mit einem Fahrstuhl in den vierten Stock. Kein Portier. Catherine konnte unbemerkt kommen und gehen.
    Als wir aus dem Aufzug traten, befanden wir uns im Eingangsbereich des Apartments, der so groß war, dass ich mir hier mein Büro hätte einrichten und mindestens einen Monat lang unbemerkt hätte arbeiten können. Wir begaben uns durch einen Türbogen ins Innere.
    Eine Frau mittleren Alters in Hausmädchenkleidung kam aus einem hinteren Zimmer. »Ah, Sie sind es, Miss Katerina. Und Ihre Freundin?«
    »Ein geschäftlicher Kontakt, Elsbetta. Wir sind in meinem Zimmer.«
    »Soll ich Tee bringen? Kaffee? Saft?« Ihr Englisch war korrekt, aber sie hatte einen unüberhörbaren Akzent und sprach das S so verschliffen aus wie die Mutter meines Vaters.
    »Danke, wir brauchen nichts«, sagte Catherine entschieden; ich war kein Gast und bekam auch keine Getränke gereicht.
    »Waren Sie Montagabend hier?«, fragte ich Elsbetta.
    »Hier? Ja, ich schlafe hier.«
    Catherine warf mir einen bitterbösen Blick zu, sagte aber: »Diese Frau möchte wissen, ob ich Montagabend auch hier war.«
    »Wie meinen Sie das, waren Sie - waren Sie

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