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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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hinzu: »Er hat einen Text über Haile Talbot geschrieben. Ich dachte, ihr hättet euch vielleicht auf diesem Wege kennen gelernt.«
    »Ich kenne ihn nicht. Marcus Soundso, meine ich. Und Haile Talbot kenne ich auch nur flüchtig. Nur weil ich ein bisschen für ihn gearbeitet habe, war ich noch lange nicht in seinem Presseteam.«
    »Mit wem hast du dich dann getroffen in Larchmont?«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Mit niemandem. Ich war wegen einer Mutprobe da. Sie haben mich dabei erwischt. Nun können Sie mir meinen Teddy wiedergeben und nach Hause fahren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »So läuft's nicht. Ich weiß, dass du Montagnacht wieder dort warst, und selbst wenn ich naiv genug wäre, zu glauben -»
    »Und Sie wollen behaupten, dass Sie mich nicht heimlich beobachten?«
    Ich beachtete den Einwurf nicht. »Ich habe dir von Anfang an gesagt, entweder ich oder die Cops. Da du nicht mit mir redest, wird es auf die Cops rauslaufen. Du hast dich an einem Ort aufgehalten, an dem sich ein mysteriöser Todesfall ereignet hat, du bist vom Tatort geflohen, die werden sich mächtig für dich interessieren. Die gute Nachricht ist, dass sie nur in Anwesenheit eines Elternteils oder Vormunds mit dir reden werden. Wem soll ich also Bescheid sagen - deinem Vater, deiner Mutter oder deinen Großeltern?«
    Ihre Augen verdunkelten sich vor Schreck, doch bevor sie etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür, die auch prompt aufging. Die kleine dunkelhaarige Frau von den Fotos kam hereingerauscht und schoss auf sie zu wie das legendäre Stahlross, der Wabash Cannonball.

12
Der Wabash Cannonball
    Gran!« Catherine zuckte zusammen und blickte panisch von der Frau zu mir. »Wieso bist du schon so früh zu Hause?«
    Renee Bayard beugte sich vor, um Catherine zu küssen. Sie war älter als auf den Fotos vom Kaminsims. Ihr dunkles Haar wies graue Strähnen auf, aber ihre Haut war erstaunlich glatt und zart unter dem dezenten Make-up. Ihr rotes Wollkleid sah so weich aus, dass ich es am liebsten angefasst hätte, und es schien maßgeschneidert zu sein, denn es schmiegte sich perfekt an ihre rundliche Figur. Ein Armband aus elfenbeinernen Mahjongg-Spielsteinen klackte an ihrem Handgelenk, als sie den Arm um ihre Enkelin legte.
    »Ich war es leid, mir bei den Sitzungen immer dieselben öden Themen anzuhören. Ich will heute Abend in deiner Schule an diesem Elterntreffen teilnehmen, bei dem es darum geht, was wir dagegen tun können, dass das Justizministerium Einsicht in die Schulakten nehmen will. Deshalb dachte ich, ich komme erst mal nach Hause, und wir essen zusammen, wenn du noch nichts anderes vorhast.«
    Catherine sprang auf. »Ich hoffe, du machst denen ordentlich Dampf. Die meisten sind wie der Vater von Marissa, der die ganze Zeit nur darüber faselt, dass es unsere Pflicht sei, alles Nötige zu tun, dass wir uns im Krieg befinden, dass die normale Intimsphäre unter diesen Umständen nicht gewahrt werden kann. Als hätte er sich noch nie einen Gedanken darüber gemacht, was sie wohl bei seiner eigenen Tochter finden werden, wenn man denen uneingeschränkten Zugang zu den Schulakten gewährt. Marissa hat - na ja, egal. Die Typen vom FBI haben Leila ausgequetscht, weil sie aus Pakistan ist. Die denken, weil sie Muslimin ist, müsste sie Benji gekannt haben, aber die ist so borniert, dass sie schon beleidigt ist, weil die glauben, dass sie mit einem Tellerwäscher geredet hätte. Und was wohl Marissas Dad sagen würde, wenn das FBI sich seine Akten vornimmt? Da stoßen sie bestimmt auf Enron, da geh ich jede Wette ein.«
    »Ja, Schatz, ich weiß, dass du schon auf deinem Pferd gen Orleans reitest, um die Belagerung aufzuheben.« Renee lächelte ihre Enkelin liebevoll an. »Darüber können wir beim Essen sprechen. Es sei denn, deine Freundin bleibt auch?«
    »Oh. Oh. Das ist keine Freundin von mir, das ist -« Sie stockte, weil sie sich meinen Namen nicht gemerkt hatte.
    Ich stand auf. »V.I. Warshawski, Ms. Bayard. Ich bin Privatdetektivin, war allerdings früher Anwältin.«
    Catherine fasste sich schnell. »Ich mache eine Story über sie. Über ihre Arbeit, meine ich, für unsere Schülerzeitung, weißt du. Ziemlich viele Jugendliche haben bei den Scheidungen ihrer Eltern mit Privatdetektiven zu tun, aber sicher wissen die wenigsten etwas über Ermittlungen in einem Mordfall.«
    Falls Renee Bayard das fahrige Benehmen ihrer Enkelin sonderbar fand, ließ sie es sich nicht anmerken; sie war mehr auf mich konzentriert und

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