Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
jedenfalls, dass keiner mit jemandem, der nicht zu Llewellyn Publishing gehört, über laufende Projekte sprechen soll. Er sagte allerdings, dass Hendricks das wohl vor allem auf Bayard bezieht. J. T. meint, es habe irgendwie böses Blut zwischen Calvin Bayard und Augustus Llewellyn gegeben. Keiner weiß genau, weshalb, aber J. T. meint, es habe damit zu tun, dass Llewellyn von Bayard Geld angenommen habe, um T-Square aufzuziehen. Bayard habe sich dann überheblich gezeigt, so als sei Llewellyn der lebende Beweis dafür, wie liberal Bayard doch sei. Aber eine Sache fand ich wirklich sonderbar: J. T. behauptet, Marc und Hendricks hätten letzte Woche einen großen Krach gehabt, weil Marc mit Llewellyn persönlich sprechen wollte.«
    Das erstaunte mich: Man hält sich nicht lange in großen Unternehmen, wenn man seinen Chef übergeht, um sich mit dem Inhaber zu treffen. »Worum ging es dabei?«
    »Das weiß keiner. Vielleicht wollte Marc Llewellyn überreden, die Regel bezüglich Bayard zu lockern, weil er Bayard für das Ballantine-Projekt brauchte.«
    »Wenn Marc also mit Bayard sprechen wollte, hätte er es auf jeden Fall heimlich tun müssen«, sagte ich. »Ich habe heute rausgefunden, dass Marc mindestens zweimal in New Solway war, und beim ersten Mal war er nicht bei Bayard, sondern bei Olin Taverner.«
    Ich berichtete ihr von den eigenartigen Umständen, unter denen Olin Taverner gestorben war, und dem Mann, der in die Wohnung eingebrochen war. »Ich würde viel darum geben zu erfahren, was in diesen Papieren stand. Marc hat Aretha Cummings nicht darüber informiert, oder?«
    »Sie hat nichts davon gesagt«, antwortete Amy. »Und das ist doch ein Riesending unter Journalisten, ein alter Mann, der eine verschlossene Schublade öffnet und seine geheimen Papiere herzeigt. Sie hätte das bestimmt erwähnt, auch wenn sie von Marc zu absolutem Stillschweigen verpflichtet worden wäre. Aber ich kann sie morgen früh deswegen noch mal anrufen.«
    »Ja, das wäre gut.« Ich machte mir eine Notiz. »Wir brauchen Marcs Aufzeichnungen von letztem Donnerstag über sein Gespräch mit Taverner. Oder wir müssen rauskriegen, wo die Verbindung zwischen Taverner und Kylie Ballantine liegt, obwohl ich davon ausgehe, dass es mit der schwarzen Liste zu tun hat. Vielleicht musste sie vor dem HUAC aussagen, obwohl es in ihren Dokumenten in der Harsh Collection keinen Hinweis darauf gab.«
    »Ich kann morgen früh in die Unibibliothek gehen«, erbot sich Amy. »Diese Anhörungen sind alle auf Microfiche gespeichert. Ich habe versucht, Hendricks auszuhorchen, ob er irgendwelche Aufzeichnungen von Marc hat, denn ich konnte mir gut vorstellen, wie er sich sofort an Marcs Schreibtisch bediente, als er von dessen Tod erfuhr, entweder, um etwas auszuschlachten oder etwas zu vertauschen. Er war eindeutig neidisch auf Marcs Erfolge. Jason Tompkin auch. Tompkin war der Ansicht, dass Marc zu sehr im Alleingang gearbeitet hat, weil er auf Ruhm aus war. Er glaubt, dass Marc an irgendetwas Gefährlichem dran war, die Story aber unbedingt als Erster bringen wollte und deshalb keinem etwas davon gesagt hat. Mir gefällt diese Vorstellung nicht. Jemand wie dieser J. T. hat Marc sicher dazu veranlasst, sich zurückzuziehen, aber nicht - weil er besonders ehrgeizig war. Mehr weil - er war eher ein stiller Mensch.«
    »Es ist schwer, Ermittlungen über Menschen anzustellen, denen man nahe steht«, sagte ich mitfühlend. »Ich habe das mitgemacht, als mein Cousin Boom-Boom starb - das ist fast, als spiele man Mäuschen, wenn andere über einen reden, nicht?«
    Ich warf einen Blick auf meine Notizen. »Marc war vor einer Woche bei Taverner. Wann wollte er Llewellyn treffen? Und wann hatten er und Hendricks den Krach?«, fragte ich. »Vor oder nach Marcs Treffen mit Taverner?«
    »Das weiß ich nicht.« Amy raschelte mit ihren Notizen. »Glauben Sie, dass Taverner ihm irgendwas über Llewellyn gesagt hat? Und wenn ja, was?«
    »Ich glaube gar nichts«, sagte ich ungeduldig. »Ich weiß noch nicht genug, um irgendwas zu glauben.«
    »Der Krach ist noch nicht lange her«, sagte Amy langsam. »Vielleicht Freitag. Ich kann J. T. morgen anrufen und ihn fragen.«
    »Tun Sie das - es könnte wichtig sein«, sagte ich.
    Bevor wir auflegten, planten wir noch den nächsten Tag. Ich sagte Amy, der Archivar halte es für möglich, dass Marc in Kylie Ballantines Haus Originaldokumente gefunden habe.
    »Ich möchte noch einen letzten verzweifelten Versuch unternehmen,

Weitere Kostenlose Bücher