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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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wie eine Besessene. Da packte ich sie. Ich legte die Hände um ihren Hals und drückte zu, so fest ich konnte. Da erst wurde ihr klar, wie wütend ich war. Ihr traten fast die Augen aus dem Kopf. Sie versuchte mich abzuwehren, hatte aber keine Chance. Kate konnte mich vielleicht im Tennis schlagen, aber das war Ballgefühl, nicht Kraft.« Ellen schüttelt langsam den Kopf bei der Erinnerung. »Sie verlor so schnell das Bewusstsein, ich konnte es kaum glauben.«
    Ich nicke. »Es dauert nur sieben Sekunden ohne Blutzufuhr zum Gehirn, bis man bewusstlos wird. Ist sie gestürzt?«
    »Ins Wasser«, sagt Ellen abwesend. »Aber sie ist mit dem Kopf angestoßen. Eine rostige alte Felge, halb vergraben im Sand. Es war ein furchtbares Geräusch, wie von einem reißenden Kreuzband auf dem Basketball-Spielfeld. Das Geräusch brachte mich wieder zur Besinnung. Ich erwachte aus meiner Trance. Ich zerrte Kate an den Schultern auf das Ufer und fing mit Wiederbelebungsversuchen an. Ich konnte nicht fassen, was ich getan hatte. Dreißig Sekunden vorher hatte ich sie als rücksichtslose Ehebrecherin beschimpft. Jetzt sah ich nur noch das kleine Mädchen, das mir an der Straßenecke Limonade verkauft hat, als es sechs Jahre alt war. Ich weinte, ich schrie … ich verlor völlig die Nerven, Penn.«
    »Hattest du kein Handy bei dir?«
    »Nein. Es war in meiner Handtasche, oben im Haus.«
    Ich sehe Ellen vor mir, wie sie ihre Geschichte mit fast der gleichen betäubten Losgelöstheit erzählt wie Drew, als er mirschilderte, wie er Kates Leichnam gefunden hatte, und mir wird klar, dass sie die Wahrheit sagt. Ellen hat Kate getötet. Nur dass es keine Absicht war. Mit dieser Erkenntnis kommt eine Erinnerung an Ellen, wie sie bei Kates Beerdigung im Hintergrund gewartet hat, um Jenny Townsend ihr Beileid auszusprechen. Mein Gott, welche Qualen muss sie durchlitten haben.
    Was mache ich jetzt?, frage ich mich. Was wird Quentin dazu sagen? Und was ist mit Drew?
    »Was hast du dann getan?«, frage ich.
    »Ich habe sie nicht mehr wach bekommen … Sie hatte nicht mehr geatmet. In diesem Augenblick wurde mir klar, dass sie wahrscheinlich tot war.«
    »Warum hast du es nicht gemeldet, Ellen?«
    Ihr Blick senkt sich in meine Augen und fleht lautlos um Verständnis.
    »So schlimm es auch gewesen sein mag, ich begreife nicht, warum du es nicht gemeldet hast, Ellen.«
    »Ich weiß. Mir geht es genauso. Es ist, als wäre ich selbst es gar nicht gewesen, Penn. Kate und Drew … sie hatten mich zu einer anderen Person gemacht. Außerdem … außerdem hatte ich einfach nicht genug Zeit zum Nachdenken.«
    »Wie meinst du das?«
    »Als ich über Kate kniete und sie ungläubig anstarrte, hörte ich ein Geräusch. Zuerst dachte ich, dass meine Nerven mir einen Streich spielen. Aber dann hörte ich es immer deutlicher. Jemand näherte sich durchs Gehölz. Da habe ich … da habe ich instinktiv reagiert. Ich konnte nicht dort sitzen und warten, bis jemand mich sah. Es war eine primitive Reaktion … kämpfen oder fliehen.«
    »Wer war im Gehölz?«
    »Drew, nehme ich an. Heute weiß ich es. Aber damals … ich dachte, er wäre noch in seiner Praxis. Ich hatte den Zettel von seinem Wagen entfernt, warum also sollte er so früh dort auftauchen? Jedenfalls, je näher die Geräusche kamen, desto mehrgeriet ich in Panik. Ich konnte einfach nicht dort bleiben und warten. Ich bin nicht mal sicher, warum ich solche Angst hatte, außer … Mein Gott, ich habe mich immer wieder gefragt, ob ein Teil von mir … ich gebe ungern zu, Penn, aber selbst damals hatte ein Teil von mir Angst, es könnte Drew sein. Verstehst du, Penn? Ich hatte Angst, dass Drew mich in rasender Wut umbringen könnte, wenn er herausfand, dass ich Kate getötet hatte.«
    »War Drew dir gegenüber je gewalttätig?«
    »Niemals. Oh, er hat mir einmal eine Ohrfeige gegeben, doch da war ich im Entzug. Ich habe auf ihn eingeschlagen wie ein primitives Miststück. Er hätte mich mit einem Hammer schlagen sollen.«
    Ellens Stimme wird immer schriller, und ihre Worte überschlagen sich. Obwohl sie sich äußerlich unter Kontrolle zu haben scheint, spüre ich, dass sie auf einen Zusammenbruch zusteuert.
    »Wo ist der Zettel jetzt? Kates Zettel?«
    »Ich habe ihn verbrannt.«
    Verdammt. »Hör zu, Ellen, ich möchte, dass du dich ein wenig beruhigst, okay?«
    »Ich bin ruhig.«
    »Was soll ich deiner Meinung nach tun, nachdem du mir das alles jetzt anvertraut hast?«
    Sie sieht mich an, als

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