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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Mit einer Dosis wie dieser wird sich deine Atmung verlangsamen, doch dein Herzschlag könnte sich überschlagen, um den Körper mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Das nennt man Reflex-Tachykardie.«
    Die Woge kommt nicht ganz so schnell wie von Blues Spritze, doch sie kommt. Fünf Minuten, nachdem ich das pulverisierte Oxycontin hinuntergespült habe, spüre ich, wie sich aus meinem Bauch heraus Wärme in mir ausbreitet. »Meine Güte«, murmele ich. »Das war’s. Die Schmerzen sind weg.« Ich strecke die Arme, dann räkele ich mich wohlig im Bett. »Das nenne ich eine Wunderdroge.«
    »Opium ist nicht ohne Grund seit Alexander dem Großen verbreitet«, sagt Dad. Nach einer Weile nimmt er das Stethoskop weg und stellt fest: »Dein Herzschlag bewegt sich in normalen Grenzen.«
    Ich atme mehrmals tief durch; dann setze ich mich auf und lasse die Beine über die Bettkante baumeln. Dad nimmt mich bei den Händen und hilft mir beim Stehen.
    »Ich fühle mich buchstäblich wie ein neuer Mensch, Dad.«
    »Nur, solange die Wirkung der Droge anhält«, warnt er mich. »Vergiss das nicht. Du bist wie Aschenputtel auf dem Ball des Prinzen.«
    »Klar.«
    »Deine Mutter würde mich in siedendes Öl tauchen, wenn sie das wüsste.«
    »Dann sag es ihr nicht.« Mir wird plötzlich schwindlig, doch ich überspiele meine Schwierigkeiten, indem ich mich wieder aufs Bett setze.
    »Fährst du jetzt zu Drew ins Gefängnis?«, fragt Dad.
    »Ja.«
    »Ich fahre dich.«
    »Das ist nicht nötig, Dad. Daniel Kelly wird mich begleiten.«
    »Noch besser.« Dad mustert mich ein letztes Mal von oben bis unten. »Okay, dann wollen wir dir mal ein paar Sachen anziehen.«

38
    W o ist Ellen jetzt?«, fragt Drew so leise, dass ich ihn kaum hören kann.
    »Im Krankenhaus, zusammen mit meiner Mutter«, antworte ich.
    Drew blinzelt mehrmals; dann blickt er nach unten auf das Metallsims unter dem Besucherfenster. Selbst durch die kugelsichere Scheibe hindurch kann ich sehen, dass er kurz vor einem Zusammenbruch steht. Seine Haut ist so bleich, dass es aussieht, als würde er an einem schweren Fall von Blutarmut leiden. Quentin hat hinter meinem Stuhl gestanden, während ich Drew in knappen Worten berichtet habe, was sich zwischen Ellen und Kate unten am St. Catherine’s Creek abgespielt hat. Zu seinen Gunsten sei gesagt, dass Quentin mich nicht ein einziges Mal unterbrochen hat.
    »Drew, du musst eine schwere Entscheidung treffen«, sage ich. »Und es ist allein deine Entscheidung.«
    Er schließt die Augen. Quentin legt mir eine Hand auf die Schulter, doch bevor ich mich zu ihm umwenden kann, ringt sich ein abgehackter Schluchzer aus Drews Kehle. Sein Mund erweckt den Anschein, als würde er lächeln, doch ich habe diesen Mund bei vielen Menschen in großer Trauer beobachtet. Ich wünschte, ich könnte das Glas zerschlagen, das uns trennt, und ihn in die Arme nehmen, doch das ist unmöglich. Während ich ihn hilflos ansehe, fängt er an, die Stirn gegen die Scheibe zu schlagen wie ein autistisches Kind.
    »Drew? Drew!«
    Er scheint mich nicht zu hören.
    Ich stehe auf und lege den Mund an das Metallgitter im Fenster. »Drew!«
    »Dr. Elliott!«, ruft Quentin hinter mir. »Wir müssen eine Entscheidung bezüglich dieser Angelegenheit treffen!«
    Drew verharrt hinter der Scheibe und starrt Quentin an. »Entscheidung?«
    »Ihre Frau möchte, dass wir ihr Geständnis beim Bezirksstaatsanwalt vortragen.«
    Er blinzelt im Schock. »Sie wollen Ellen zu Shad Johnson bringen?«
    »Ihre Frau möchte das«, sagt Quentin. »Sie ist bereit, Shad Johnson zu gestehen, dass sie Ihre Geliebte getötet hat.«
    Ich funkle Avery wütend an, doch Drew schüttelt bereits den Kopf. »Nein«, sagt er. »Ganz bestimmt nicht. Das kann sie nicht tun.«
    Quentin sieht mich triumphierend an. »Das sehe ich auch so, Dr. Elliott. Der Bezirksstaatsanwalt würde ihr ohnehin nicht glauben. Genauso wenig wie Judge Minor. Wir müssen uns von jetzt an auf Ihre Berufung konzentrieren.«
    »Drew, hör mir zu!«, flehe ich. »Jetzt im Moment riskiert Timmy, seinen Vater zu verlieren. Du wirst wenigstens zu lebenslänglich, schlimmstenfalls zum Tod durch Giftinjektion verurteilt. Und Timmy wird mit diesem Wissen leben müssen! Die ganze Zeit, während du auf deine Berufungsverhandlung wartest, wird Timmy leiden. Wenn du Kate umgebracht hättest, wäre das eine Sache. Aber das hast du nicht. Ich habe dir von Anfang an geglaubt, aber jetzt weiß ich es. Während der gesamten Verhandlung hast du

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