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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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wer ist dann der mysteriöse Mann? Wenn das Sperma in Kates Vagina nicht während einer Vergewaltigung dorthin gekommen ist, warum hat sich der betreffende Mann dann nicht gemeldet?«
    Shad sieht Sheriff Byrd von der Seite an, während er überlegt, wie viel er preisgeben soll. »Ich glaube, es war ein Junge«, sagt er schließlich. »Minderjährig, genau wie die Tote. Ein Junge, der jetzt eine Heidenangst hat, und das mit gutem Grund. Er möchte nicht in einen kapitalen Mordfall hineingezogen werden. Außerdem hat er wahrscheinlich Angst vor Dr. Elliott. Vielleicht hat er gesehen, wie Elliott das Mädchen ermordet hat. Falls ja, denkt er sich womöglich: ›Wenn er sie umgebracht hat, bringt er auch mich um, um mich am Reden zu hindern.‹ Oder der Junge hat seinen Eltern erzählt, was er gesehen hat, und sie hindern ihn daran, sich bei uns zu melden. Heutzutage gibt es viele Eltern, die so reagieren würden.«
    »Alles, was Sie mir soeben erzählt haben, ist reine Spekulation«, sage ich.
    Shad zuckt die Schultern. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber es ist die Art Spekulation, die eine Jury mag.«
    Er hat recht. Vielleicht hat er in einem normalen Gerichtssaal einige Schwierigkeiten, diese Spekulationen vorzutragen, doch bei Judge Minor ganz sicher nicht. Der gute alte Arthel wird Shad allen Spielraum geben, den er braucht, um Drew durch bloße Unterstellungen hängen zu lassen.
    »Kommen Sie schon, Cage«, sagt Sheriff Byrd. »Sie wissen so gut wie ich, dass die meisten Mordopfer von Leuten umgebracht werden, die sie gut oder sogar sehr gut kennen. Gleiches gilt für Vergewaltigung.«
    »Da haben Sie absolut recht, Sheriff. Haben Sie inzwischen denn schon jeden gefunden, den Kate gut oder sehr gut kannte?«
    »Wir kommen dorthin.«
    »Also wissen Sie auch Bescheid über Cyrus White.«
    Byrds Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen, doch Shad blickt mich fragend an.
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragt der Sheriff.
    »Ich spreche von regelmäßigem Kontakt – regelmäßigem und dokumentiertem Kontakt – zwischen Kate Townsend undCyrus White. Und damit meine ich keine zufälligen Begegnungen in der Stadt. Ich spreche davon, dass Kate diesen Kerl regelmäßig in seinem Unterschlupf in den Brightside Manor Appartements besucht hat.«
    »Hören Sie auf«, sagt Shad irritiert. »Wer zur Hölle ist Cyrus White?«
    »Der größte Drogendealer in Natchez.«
    Shad sieht Sheriff Byrd fragend an. »Stimmt das?«
    Der Sheriff nickt zögernd.
    »Warum habe ich noch nichts von diesem Mann gehört?«
    Ich kann der Versuchung nicht widerstehen, für den Sheriff zu antworten. »Die Wähler dieser Stadt würden Ihnen wahrscheinlich gern die gleiche Frage stellen, Shad.«
    Der Sheriff mustert mich mit einem wütenden Blick; dann sieht er Shad an. »Sie wissen nicht, wer Cyrus White ist, weil er noch nie verhaftet wurde. Woher haben Sie Ihre Information, Cage?«
    Da ich Sonny Cross nicht verraten darf, spicke ich meine Ausflucht mit einem weiteren Joker. »Von der gleichen Person, die mir verraten hat, dass Cyrus White sexuell besessen war von Kate Townsend.«
    »Schwachsinn!«
    »Cyrus hat einen Hang nach weißen Mädchen, Billy. Das scheint mir die Art von Information zu sein, die Sie haben sollten – angesichts der Umstände dieses Falles.«
    »Cyrus ist schwarz?«, fragt Shad. »Ich meine, er lebt in Brightside Manor, also nehme ich an, dass er schwarz sein muss.«
    »Er ist schwarz«, bestätigt der Sheriff. »Aber er wohnt nicht ständig in Brightside Manor. Er hat seine Verstecke und Lager überall in der Stadt. Die Wohnung in Brightside Manor ist nur eine von vielen. Cyrus zieht häufig hin und her.«
    »Wo war dieser Kerl, als der Mord geschah?«, fragt Shad.
    Sheriff Byrd sieht mich an, doch er schweigt.
    »Er weiß es nicht«, sage ich zu Shad. »Billy hat gedacht, erkönnte Dr. Elliott allein aufgrund von Indizienbeweisen festnageln, und weil Sie genau das von ihm wollen, warum hätte er weiter suchen sollen? Richtig, Sheriff?«
    »Fick dich ins Knie, Cage!«, knurrt Sheriff Byrd. »Versuch nicht mir zu erzählen, wie ich meine Arbeit tun muss!«
    »Nun, irgendjemand muss es tun. Ist Ihnen vielleicht schon der Gedanke gekommen, dass der St. Catherine’s Creek direkt hinter Brightside Manor verläuft?«
    Sheriff Byrds Unterkiefer sinkt nach unten. Er sieht aus wie ein Forellenbarsch, der tief im Rachen am Haken hängt.
    »Das dachte ich mir.« Ich blicke Shad an. »Ist das nicht zum Verzweifeln? Da hat man

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