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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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methodisch vorgehen und die Präzedenzfälle heranziehen, und Sie müssen die Ermittlungen mit der größtmöglichen Sorgfalt führen!«
    Sheriff Byrd lehnt sich erneut gegen den Aktenschrank und betrachtet mich feindselig. »Meine Mama hat mir immer gesagt, jeder Ratschlag wäre ein Schlag.«
    »Ich kenne Ihre Mama«, sage ich. »Ich schätze, die meistenLeute stimmen mir zu, wenn ich sage, dass Ihre Mama selbst hin und wieder einen Ratschlag hätte gebrauchen können.«
    Sheriff Byrd drückt sich mit verblüffender Geschwindigkeit vom Aktenschrank ab, eine Hand zur Faust geballt, die andere am Revolver.
    »Billy!«, ruft Shad warnend. »Er will Sie nur provozieren!«
    »Sie selbstgefälliger Hundesohn!«, knurrt Byrd in mörderischer Wut. »Machen Sie nur so weiter. Sie werden schon sehen, was passiert.«
    Shad legt die Hände flach auf den Schreibtisch. »Penn, Sie kriegen Ihre Chance, während der Verhandlung auf diese Dinge einzugehen. Doch für den Augenblick …«
    »Die Verhandlung? Sie haben bis jetzt nichts in der Hand, das auch nur eine Anklageerhebung gegen Dr. Elliott rechtfertigen würde! Sie haben die Grand Jury missbraucht, um Minderjährige ohne Anwesenheit ihrer Eltern auszufragen. Sie haben Gerüchte in die Welt gesetzt, und der Schaden, den der Ruf von Dr. Elliott erlitten hat, ist bereits jetzt kaum wiedergutzumachen! Die halbe Stadt hält ihn des Mordes für schuldig, und er wurde nicht einmal angeklagt! Was haben Sie bis jetzt denn schon in der Hand? Einen anonymen Anrufer, der behauptet, Dr. Elliott hätte Sex mit Kate Townsend gehabt. Das ist ein lichtjahreweiter Unterschied zu einem kapitalen Mord!«
    Shad scheint ungerührt von meinem leidenschaftlichen Ausbruch. »Sind Sie fertig?«
    »Für den Augenblick.«
    »Warum hören Sie sich dann nicht mal zur Abwechslung an, was ich zu sagen habe?«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Dr. Elliott sitzt tief in der Klemme, und das hat nichts mit dem Treffen zu tun, das Sie soeben gestört haben. Lassen Sie mich die Beweise für Sie durchgehen. Erstens, mit dem anonymen Anruf heute Morgen hat alles angefangen.«
    Ich will widersprechen, doch Shad bringt mich mit einem Kopfschütteln zum Schweigen.
    »Dieser Anruf war viel zu merkwürdig, um ihn zu ignorieren. Wären Sie an meiner Stelle, hätten Sie genauso gehandelt wie ich. Sie hätten Dr. Elliott in Ihr Büro bestellt. Wie dem auch sei, dieser anonyme Anruf hat einiges in Bewegung gesetzt, meinen Sie nicht?«
    »Verdammt richtig!«, brummt Sheriff Byrd.
    Shad sieht aus, als wäre ihm die Unterstützung durch den Sheriff peinlich. »Zweitens«, fährt er fort, »die vorläufige serologische Untersuchung der Spermaproben. Basierend auf den Erkenntnissen des Labors wird eine der beiden Proben sehr wahrscheinlich zu Dr. Elliott gehörig bestätigt, sobald die dna-Analyse vorliegt – was nicht so lange dauern wird, wie Sie glauben. Drittens, diese Spermaprobe wurde nicht aus der Vagina des Townsend-Mädchens entnommen, sondern aus ihrem Rektum.«
    Die Haare an meinen Unterarmen richten sich auf.
    »Dies laszive Tatsache unterstützt meine Theorie«, fährt Shad fort, »dass Dr. Elliotts Verkehr mit dem Opfer ein Akt der Bestrafung war, wenn nicht ausgesprochene Vergewaltigung. Ich glaube, so etwas nennt man einen ›Hassfick‹.«
    Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll mit den Implikationen, die diese neuen Informationen nach sich ziehen. »Aber bei unserem ersten Treffen haben Sie gesagt, das Trauma wäre vaginal, wenn ich mich recht entsinne …«
    »Ich glaube, ich sagte ›genital‹.« Shad blickt auf seine Unterlagen. »Man hat labiale Schwellungen gefunden und vaginale Abrasionen, doch es gab auch anorektale Schwellungen sowie kleine Geweberisse im Anus.«
    Ich nehme mir einen Moment, um das zu verdauen. »Welches Sperma wurde zuerst abgegeben? Das in der Vagina? Oder die anale Probe? Selbst wenn Sie davon ausgehen, dass Elliott analen Sex mit der Toten hatte, könnte das Sperma bis zu zweiundsiebzig Stunden vor der Probennahme dorthin gelangt sein, während das Sperma in der Vagina erst unmittelbar vor dem Tod des Opfers abgegeben wurde.«
    Shad schüttelt den Kopf, und ich sehe so etwas wie Selbstgefälligkeit in seinen Augen. »Das werden wir wohl nie herausfinden«, sagt er. »Das Mädchen wurde tot aufgefunden und die Proben daher erst am nächsten Morgen während der Autopsie in Jackson genommen. Die Spermien in beiden Öffnungen waren bereits abgestorben. Einer der Nachteile, wenn man ein

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