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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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sollte zwischen den beiden kein Zusammenhang bestehen?

14
    I ch parke vor meinem Haus in der Washington Street, während ich versuche, übers Handy Sonny Cross zu erreichen, den Undercover-Detective von der Drogenfahndung, der mir von Cyrus White berichtet hat. Mia steht in der offenen Haustür, das besorgte Gesicht deutlich zu erkennen im Licht der Verandabeleuchtung. Die Verbindung kommt zu Stande, und jemand sagt etwas mit so leiser Stimme, dass ich kein Wort verstehen kann.
    »Sonny?«, frage ich. »Schlafen Sie?«
    »Ich bin auf Observation«, flüstert er. »Warten Sie.«
    Ich höre das Geräusch von Schritten auf dem Pflaster – wahrscheinlich Sonnys Cowboystiefel aus Schlangenleder –, und dann spricht er mit normaler Stimme. »Sie haben sicher schon von Vogel gehört.«
    »Ja.«
    »Die Dinge gehen ganz schön schnell den Bach runter, wie?«
    »Glauben Sie, dass sein Tod mit Drogen in Zusammenhang steht?«
    »Definitiv, Bruder. Der Junge, der bei ihm war, hatzugegeben, dass sie in den letzten zwölf Stunden drei Tabs Acid eingeworfen haben. Ich war dabei, als er vernommen wurde.«
    »Hat er gesagt, woher sie das Zeug haben?«
    »Er behauptet, sie hätten es in einer Tasche am Straßenrand gefunden.«
    »Der Junge ist Jimmy Wingate?«
    »Ja.«
    »Waren seine Eltern dabei?«
    Sonny kichert trocken. »Sicher. Jimmys alter Herr hat gedroht, den Jungen windelweich zu prügeln, wenn er nicht den Mund aufmacht und uns die Wahrheit sagt, und der Junge wollte trotzdem nicht reden.«
    »Glauben Sie, dass sie das Acid von Marko Bakic hatten?«
    »Von wem sonst? Aber keiner gibt es zu. Diese Kids lieben Marko entweder, oder sie haben eine Höllenangst vor ihm.«
    »Vielleicht beides«, sage ich. »Marko weiß nichts über American Football, trotzdem hat er die Südstaaten-Playoffs für die St. Stephen’s gewonnen, indem er das Siegtor getreten hat. Ich glaube allerdings nicht, dass das ausreicht, um die Kids schweigen zu lassen, wenn ein guter Freund stirbt.«
    »Nun, die Zeit ist auf unserer Seite, Bruder. Warten wir ab, bis ihnen der Tod von Chris Vogel richtig bewusst geworden ist. Irgendjemand wird wütend genug werden, dass er den Mund aufmacht.«
    »Ich hoffe es. Die St. Stephen’s kann keine Nackenschläge mehr vertragen.«
    »Ganz Natchez kann keine Nackenschläge mehr vertragen«, murmelt Sonny.
    »Könnte das lsd auch von Cyrus White statt von Marko Bakic stammen?«
    »Jede Wette, dass es durch Cyrus’ Hände ging, bevor Marko es in die Finger bekam. Genauso, wie es durch die Hände der Asiaten ging, bevor es bei Cyrus landete. Ich nehme an, es kann auch irgendein anderer weißer Junge bei Cyrus gekauft haben, aber dieses Dreckszeug tauchte erst dann an der St.Stephen’s auf, als Marko Bakic mit dem Austauschprogramm in die Staaten kam.«
    »Hören Sie, Sonny, ich musste die Verbindung zwischen Cyrus und Kate im Beisein von Sheriff Byrd erwähnen. Ich hab Ihren Namen rausgehalten, aber ich musste ihm sagen, dass der Kontakt dokumentiert ist. Möglicherweise findet er heraus, woher ich diese Information habe.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken, Penn. Byrd kann sich nicht leisten, mich zu feuern. Ich lasse ihn zu gut aussehen. Ich muss jetzt Schluss machen, Penn. Bis später.«
    Ich stecke das Handy ein und schwinge mich aus dem Wagen. Als ich die Stufen hinaufsteige, kommt Mia mir entgegen und umarmt mich, um an meiner Brust zu schluchzen. »Was ist nur los? Alle sind total durchgedreht!«
    »Beruhige dich erst einmal«, sage ich leise und versuche sie von mir zu schieben, doch dann gebe ich auf und streichle ihr übers Haar, wie ich es bei Annie tue, wenn sie aufgebracht ist. »Es kommt alles wieder in Ordnung.«
    Mia löst sich von mir und starrt mich an. Ihre Augen sind nass von Tränen. »Nein, kommt es nicht! Du weißt, dass es nicht so ist! Sag mir nicht, alles wäre in Ordnung, wenn es nicht so ist! Das tut mein Dad immer!«
    Der Dad, der sie im Stich gelassen hat, als sie sechs Jahre alt war. »Ich sage nicht, dass alles in Ordnung ist, Mia. Ich sage, dass ich die Dinge in Ordnung bringen werde .«
    »Und wie? Du kannst Chris nicht wieder lebendig machen!«
    »Nein. Aber ich kann möglicherweise verhindern, dass noch jemand anderem passiert, was mit Chris geschehen ist.«
    Sie legt erneut den Kopf an meine Brust. Ich lasse sie für eine Weile gewähren und bemühe mich, nicht verlegen zu werden, weil sie ihren Körper gegen mich drängt. Dann löse ich sie von mir und schiebe sie

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