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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Kontrolle hat – es sind die gehetzten Augen eines Mannes, der begreift, dass die Welt, die ihm einst offen gestanden hat, möglicherweise bald zu einer zweieinhalb mal drei Meter großen Zelle schrumpfen könnte.
    »Sag mir, dass du ein paar gute Neuigkeiten mitbringst«, begrüßt er mich.
    »Tue ich. Aber ich habe nicht nur gute Nachrichten. Du solltest lieber dein Pokerface aufsetzen.«
    Er blinzelt. »Fang mit den schlechten an.«
    »Die Polizei hat Kates Handy im Gebüsch nicht weit von ihrem Haus entfernt gefunden.« Ich senke die Stimme zu einem Flüstern. »Nicht weit von der Stelle, wo du nach deinen Worten ihre Leiche gefunden hast.«
    Er sieht mich an und schweigt für eine Weile. »Was ist daran so schlimm?«, will er schließlich wissen. »Hat sie versucht mich anzurufen oder was?«
    »Das weiß ich nicht. Aber sie hatte ein paar Fotos in ihrem Handy gespeichert. Explizite Fotos.«
    Ein weiteres Blinzeln. »Fotos von was?«
    »Von dir. Unbekleidet.«
    Drew schließt die Augen und schweigt.
    »Ich habe sie gesehen. Eins sieht aus wie dein Penis, ein anderes wie dein Hintern. Jedenfalls nach dem, woran ich mich aus der Jungen-Umkleide der Highschool erinnere.«
    »Ist mein Gesicht auf den Bildern zu sehen?«
    »Ja. Auf einem schläfst du. Nackt.«
    »Verdammt! Ich hab ihr gesagt, sie soll diesen Mist löschen!« Er knirscht mit den Zähnen und schüttelt den Kopf, doch es ist schwer, auf eine Tote wütend zu sein. »Sind das alle schlechten Nachrichten?«
    »Nein. Jemand hat gesehen, wie du deinen Wagen auf dem freien Grundstück am St. Catherine’s Creek geparkt hast. Drew,das ist der kompromittierendste Beweis, den sie haben, weil er im Gegensatz zu den anderen, die lediglich eine Affäre mit Kate beweisen, dich in die Nähe des Ortes bringt, der sich möglicherweise als Schauplatz des Verbrechens erweisen wird.«
    Drew legt die Ellbogen auf das schmale Sims auf seiner Seite des Besucherfensters. »Was ist mit den guten Nachrichten?«
    »Wir sind mit den schlechten noch nicht fertig.«
    »Scheiße.«
    »Die Spermaprobe, die nach den serologischen Tests wahrscheinlich deine ist, wurde nicht aus Kates Vagina entnommen. Sie stammt aus ihrem Rektum.«
    Drew sieht mich an, als wäre ich ihm persönlich zu nahe getreten. »Worauf willst du hinaus, Penn?«
    »Wird deine dna mit dieser Spermaprobe übereinstimmen, wenn das Ergebnis vorliegt?«
    Er sieht weg; dann blickt er mich wieder an. »Kate mochte es hin und wieder, so zu kommen, okay? Ich weiß nicht warum, aber es hat ihr eine Menge Vergnügen bereitet. Mir auch, wie man sieht. Wir haben es ungefähr jedes vierte Mal so miteinander gemacht.«
    Ich schweige eine Weile. Ich versuche seine Aufrichtigkeit einzuschätzen in Bezug auf ein Thema, zu dem Drew der einzige lebende Zeuge ist.
    »Warum?«, fragt er schließlich. »Hat irgendjemand großes Aufhebens deswegen gemacht?«
    »Kate ging noch zur Highschool, Drew. Jeder wird großes Aufhebens deswegen machen! In den Augen vieler Menschen sieht es dadurch viel eher aus, als hättest du sie vergewaltigt.«
    »Das ist doch verrückt! Es war ihre Idee, all dieser anale Kram. Ellen und ich hatten nie analen Sex.«
    »Weil du sie nie gefragt hast, oder weil Ellen sich geweigert hat?«
    Er blickte mich aus großen Augen an; dann lässt er den Kopf hängen. »Ich verstehe, worauf du hinauswillst.«
    »Der Autopsiebericht sagt, dass Kate sowohl ein vaginalesals auch ein anales Trauma hatte, die beide auf Vergewaltigung hindeuten. Kann es sein, dass du sie beim Verkehr im Anus verletzt hast?«
    »Bestimmt nicht! Sie war ganz entspannt. Wenn sie ein Trauma hat, dann stammt es von dem Mistkerl, der sie vergewaltigt hat!«
    Ich denke eine Weile über seine Worte nach. »Hat Kate dich je gebeten, sie zu würgen, während ihr miteinander geschlafen habt?«
    Sein Kopf ruckt hoch. »Nein. Warum?«
    Ich senke meine Stimme zu einem Flüstern. »Wusstest du, dass Kate ein Tagebuch geführt hat?«
    Drew wirft einen hastigen Blick zur Tür hinter sich; dann wendet er sich wieder zu mir und nickt.
    »Kates Mutter hat es mir gebracht, zusammen mit einigen anderen persönlichen Dingen von Kate. Sie wollte nicht, dass die Polizei sie findet.«
    »Das ist gut. Ich habe dir gleich gesagt, dass Jenny Verständnis für uns hatte.«
    »Kate hat in ihrem Tagebuch geschrieben, dass sie von dir gewürgt werden wollte. Offensichtlich hat Steve Sayers das mit ihr gemacht, auf ihren Wunsch hin.«
    Verwirrung. »Das hat sie mir nie gesagt.

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