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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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mich auf keinen Fall, und dann ist es ebenfalls egal, was ich sage. Also kann ich auch gleich ehrlich sein.« Trotz meiner Anspannung lächelte ich. »Ich bin gern ehrlich.«
    »Du hast mir einen vorlauten Klon mitgebracht«, sagte Dr. Abbey zu Shaun. »Dabei habe ich nicht einmal Geburtstag.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Eine kleine Aufmerksamkeit. Wie läuft’s, Doc?«
    »Okay, mal sehen. Du bist losgefahren, um mir Moskitos zu besorgen. Du hast mir keine Moskitos gebracht, stattdessen schleppst du mir einen Klon deiner verstorbenen Schwester an. Von daher würde ich sagen, es läuft ziemlich beschissen.« Dr. Abbey seufzte und nahm das Gewehr herunter. »Gott sei Dank bin ich nicht auf euch angewiesen. Kommt. Ich will euch jemanden vorstellen.«
    Sie drehte sich um und ging davon. Ich folgte ihr und sah zum ersten Mal ihre Einrichtung. Sofort blieb ich wieder stehen und starrte.
    Ich weiß nicht, was ich von einem illegalen Virenlabor einer Frau mit dem Modebewusstsein eines Verkehrskegels erwartet hatte – jedenfalls keine vollständig ausgerüstete, wenn auch etwas bizarr eingerichtete Forschungseinrichtung. Überall standen Gestelle mit medizinischen Geräten, Computern und Labortieren. Gemessen an seiner Größe wirkte das Labor unterbesetzt, aber das hing vielleicht damit zusammen, dass es geheim war. Sie konnte ja schlecht Stellenausschreibungen an die örtliche Anschlagtafel heften. »Verrückte Wissenschaftlerin sucht Schergen. Sie sollten detailorientiert und qualifiziert sein und sich nicht davon beeindrucken lassen, dass man Sie als Terroristen verknackt, wenn man Sie erwischt.« Nein, wohl kaum.
    Sie ging voraus und fragte: »Wie geht es Maggie?«
    »Angeschossen und schlecht gelaunt, aber die Ärzte sagen, dass sie es überleben wird«, sagte Shaun. »Gibt es etwas Neues von Alisa?«
    »Du hast dir die weniger bedeutsamen Blogs in letzter Zeit wohl nicht reingezogen, was?« Dr. Abbey blieb kurz stehen, um das Gewehr an einen Haken an der Wand zu hängen. »Alisa Kwong wurde vor zwei Tagen aus dem Flüchtlingslager in Ferry Pass geholt, nachdem die berühmten Internetjournalisten Stacy und Michael Mason einen eloquenten Antrag auf Sorgerecht für das tragischerweise verwaiste Mädchen gestellt haben. Da ihre Reportagen nicht aus den verbotenen Zonen kamen, war es nicht möglich, sie zum Schweigen zu bringen, ohne einen Shitstorm zu verursachen. Also haben die Feds ihnen das Kind überlassen. Alisa hat Alaric ständig E-Mails geschrieben. Er darf ihr nicht sagen, wo wir sind. Aber er kann sich mit ihr austauschen und braucht keine Angst mehr zu haben, dass Moskitos in das Lager eindringen, und das tut den beiden schon mal unheimlich gut. Sobald es sicher ist, holen wir sie zurück.«
    Ihre Worte waren eindeutig an Shaun gerichtet, der mit ernster Miene nickte. Für mich war es immer noch ungewohnt, dass ihn eine Sache so mitnahm, bei der er nicht seinen eigenen Hals riskieren musste und bei der es nicht um bessere Quoten ging. Während meiner Abwesenheit hatten sich seine Prioritäten offenbar verschoben.
    Er sah mich an, und ein Lächeln hob seine Mundwinkel. Nun ja, nicht alle Prioritäten.
    »Das ist beeindruckend«, sagte ich. »Hast du das alles selbst aufgebaut?«
    »Aber nein, mein liebes Klönchen! Die Regierung hat überall im Land einfach so Labore gebaut, um die Leute zu überraschen. Und wenn du ein paar Einmachgläser aufmachst, findest du wahrscheinlich Knarren und Reserveleben.« Dr. Abbeys Lächeln glich eher einem Zähnefletschen. »Wir sind nur zum Vergnügen hier.«
    Ich hob eine Braue. »Du hättest auch einfach Ja sagen können.«
    »Dann hätte ich nicht sehen können, wie du reagierst, wenn ich dich verarsche.« Dr. Abbeys Lächeln verschwand. Sie nahm eine kleine Testeinheit von einem der Regale und warf sie mir zu. Ich fing sie auf. Dr. Abbey nickte leicht, offenbar machte sie sich eine geistige Notiz zu meinen Reflexen. »Mach schon und besorge dir ein weiteres sauberes Testresultat, während wir hier stehen. Ich will eine tragbare Blutprobe.«
    »Und Shaun bekommt keine?«, fragte ich besorgt. Die Einheit war schwerer, als ich erwartet hatte, und wies keine Lämpchen auf.
    Dr. Abbey lachte. »Soll das heißen, dass er es dir nicht gesagt hat? Der Glückspilz ist immun.«
    »Wahrscheinlich aufgrund anhaltenden Kontakts zu einer Person mit einer Reservoirkrankheit, was uns wieder zu Ihnen bringt, Georgia.« Der Mann, der hinter sie trat, hatte eindeutig asiatische

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