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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Handfläche kam ein Lichtschimmer hervor, und die Wand wurde durchsichtig. Diesen Trick hatte ich bisher nur einmal gesehen, und zwar in den Büros der Seuchenschutzbehörde in Portland. Auf der anderen Seite befand sich ein Aufzug.
    Alaric pfiff. »Wo bekomme ich so eine Tür?«
    »Als Erstes brauchst du ein Sechsmilliardenbudget für Sicherheit, dann kann ich dich mit dem Verteidigungsministerium bekannt machen«, sagte Rick. Das durchsichtige Wandstück glitt zur Seite, während der Aufzug sich öffnete, der sich als überraschend schlichter Metallkasten herausstellte, wie es ihn auch in jedem Hafenlager oder Kaufhaus der Welt gab. Rick winkte uns weiterzugehen. »Nach euch.«
    »Wenn das eine Falle ist, wird jemand ziemlich den Kopf gewaschen bekommen«, sagte ich munter und trat in die Kabine, und George folgte mir.
    Von den drei Geheimdienstleuten kam nur Steve mit in den Aufzug, die anderen beiden blieben zurück, nachdem er ihnen die Kiste mit den Waffen übergeben hatte. Nachdem Steve drin war, schloss sich die Tür, und Rick öffnete eine Metallverkleidung, die die erste Bluttesteinheit bedeckte, der wir seit unserer Ankunft begegnet waren. Sie hatte acht Testfelder, eines für jeden von uns und noch zwei weitere.
    »Ich dachte, ihr macht euch nichts aus Sicherheitsaffentheater«, sagte George.
    »Das ist lediglich eine Vorsichtsmaßnahme. Wir bewegen uns in einen Hochsicherheitsbereich«, sagte Rick. »Damit der Aufzug sich rührt, müssen wir alle einen Test machen lassen.«
    »Oh, kein Problem«, sagte Alaric. »Ich wollte heute sowieso in einer Todesfalle rumhängen.«
    Becks stieß ihn in die Rippen und drückte ihren Daumen auf das erste Testfeld. Der weiße Kunststoff unter ihrem Finger wurde rot und blieb ungefähr fünf Sekunden lang so, bis er auf Grün umschaltete. Rick wiederholte das Ganze im zweiten Feld, und auch dieses wechselte von Weiß auf Rot zu Grün. Dann trat er zurück und sah uns an.
    »Ihr seid dran«, sagte er.
    Keiner von uns war infiziert. Der Aufzug summte leise und fuhr so ruhig hinab, dass es schon fast beunruhigend war. Mir fiel auf, dass wir vier dicht zusammengedrängt in einer Ecke der Kabine standen, während Rick und Steve die andere Ecke ausfüllten. Steve sah die Wand an. Und Rick sah uns an, eine tiefe Sehnsucht im Blick.
    Sprich mit ihm , sagte Georgia.
    Ich linste zu George neben mir hinüber und zuckte ein wenig zusammen, als mir klar wurde, dass sie nichts gesagt hatte. Es war dennoch ein guter Rat. Ich ging einen halben Schritt vor, fixierte Rick und fragte: »Rick, Alter … was zum Teufel ist bloß mit dir passiert?«
    »Erinnerst du dich daran, dass deine Schwester immer gesagt hat, die Wahrheit wäre das Allerwichtigste auf der Welt? Dass wir, wenn wir alle die Wahrheit kennen würden, freier und problemloser leben könnten?« Der Aufzug wurde langsamer. »Es ist komisch, aber anscheinend hat sie dabei vergessen, dass eine Wahrheit, die man nicht versteht, gefährlicher ist als eine Lüge. Robert Stalnaker hat die Wahrheit gesagt, als er meinte, Dr. Kellis würde ein Heilmittel für die gemeine Grippe schaffen. Und schau, wohin uns das gebracht hat.«
    Robert Stalnaker war der Schmierfink – Pardon, »investigative Journalist« –, dessen Artikel über das frühe Kellis-Präparat dafür gesorgt haben, dass das Zeug freigesetzt worden war. Was wiederum zum Entstehen von Kellis-Amberlee geführt hatte. Hätte er damals nicht beschlossen, die »Wahrheit zu sagen«, säßen wir jetzt vielleicht nicht in dieser Scheiße. Niemand weiß, was während des Erwachens aus Stalnaker geworden ist. Was auch immer ihm widerfahren ist, ich hoffe, dass es etwas Schmerzhaftes war.
    »Robert Stalnaker hat eine Geschichte erfunden, um Auflage zu machen«, sagte George. »Und übrigens: Ich stehe neben dir und kann dich hören.«
    Der Aufzug hielt an. Rick wandte sich ihr zu, wirkte etwas verlegen und sagte: »Ich weiß. Es ist nur … Ich habe gesehen, wie du gemacht wurdest, Georgia. Ich kann mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass du all das weißt, was du wusstest … nun ja, davor eben.«
    »Ich weiß auch nicht alles, weil ich nicht derselbe Mensch bin«, sagte George kühl. »Gerade du solltest das wissen. Man kann die Toten nicht wirklich wiederauferstehen lassen.«
    »Toll. Selbst der Klonmaster hat ein Problem mit Miss Untot Amerika 2041«, sagte Becks. »Ist das tatsächlich der Typ, der dafür gezahlt hat, dass du wiederbelebt wurdest, Georgia? Bisher

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