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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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einzigen Menschen in eine Falle zu locken, für den ich jemals zu sterben bereit gewesen war!
    »Dann darf das einfach nicht passieren«, sagte ich. »Was müssen wir tun?«
    Gregory warf einen Blick auf seine Uhr. »Erst einmal müssen wir in Ihre Zelle zurück, bevor sich das Zeitfenster schließt. Es sollte mir möglich sein, Ihnen morgen Abend eine weitere Nachricht zukommen zu lassen. Halten Sie die Augen offen. Und verhalten Sie sich weiterhin normal. Sie werden Sie nicht aus dem Schaufenster nehmen, solange es kein Anzeichen dafür gibt, dass Sie instabil werden.«
    »Mit ›mich aus dem Schaufenster nehmen‹ meinen sie ›mich töten‹, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Verstehe«, sagte ich. »Und dann?«
    »Dann?«, sagte Gregory. Er lächelte, ganz offensichtlich versuchte er, mich aufzumuntern. Ich brachte es nicht über mich, ihm zu sagen, dass er lediglich ängstlich rüberkam. »Ich glaube, es ist Zeit, dass wir hier verschwinden, meinen Sie nicht auch?«
    »Ganz meine Meinung«, sagte ich. »Gehen wir.«

    Ich frage mich, weshalb ich mir eigentlich überhaupt die Mühe mache, diese Beiträge zu schreiben. Mir kommt das hier weniger wie ein Blog und mehr wie ein Tagebuch vor, wo ich am Rand Herzen hinmalen und Dummheiten wie: »Oh mein Gott, ich frage mich, ob er jemals über seine verstorbene Schwester hinwegkommen und mich lieben wird«, hinschreiben sollte. Oder: »Ich wünschte, ich könnte shoppen gehen – musste die Hälfte meiner Blusen verbrennen, weil sie kontaminiert waren.« Aber es ist eine Gewohnheit von mir. Und meine Art, den Leuten, die uns in diese Lage gebracht haben, zu sagen: »Fickt euch.« Fick dich, Regierungsverschwörung. Fick dich, Seuchenschutzbehörde. Wir werden weiterschreiben, und irgendwann werden wir auch wieder posten können, und wenn das geschieht, solltet ihr lieber beten, dass wir Wichtigeres zu besprechen haben als euch.
    Aber ich glaube nicht, dass es so kommen wird.
    Shaun dreht allmählich durch. Er versteckt es gut, aber ich erkenne die Risse in seiner Fassade. Während des Ausbruchs gestern ist er manchmal einfach erstarrt. Als wäre er gar nicht mehr da. Mir ist nicht klar, ob er weiß, dass ihm das passiert, und ich habe Angst. Ich habe Angst, dass einer von uns wegen ihm stirbt und er sich das niemals verzeihen wird. Angst, dass sich sein Zustand noch weiter verschlechtert und wir es zulassen, weil wir ihn lieben und weil wir Georgia geliebt haben.
    Und trotz allem werde ich mit ihm nach Florida fahren. Mein Gott. Meine Mutter hatte recht. Ich bin wirklich eine Idiotin.
    Aus Charmante Lügen , dem Blog von Rebecca Atherton,
    25. Juli 2041. Unveröffentlicht.
    Sie blieb während der gesamten Vorführung ruhig und vernünftig. Sie war in der Lage, zusammenhängende Fragen zu stellen und zusammenhängende Antworten zu geben. Während des Rückwegs zu ihrem Zimmer blieb sie beherrscht und brachte es fertig, in ihr Bett zurückzukehren und sich so erfolgreich schlafend zu stellen, dass der Pfleger, der mich ablöste, keinen Verdacht schöpfte. Ermüdungsfrakturen sind zwar noch möglich, aber ich glaube, dass wir wie geplant fortfahren sollten. Ich bin der Meinung, dass dieser Klon stabil ist.
    Aus einer Nachricht von Dr. Gregory Lake,
    25. Juli 2041. Empfänger unbekannt.

10
    Hell und klar dämmerte der Morgen herauf und brachte uns einen strahlend blauen Himmel, der sich absolut keine Bewölkung erlaubte. Jeder Spionagesatellit, der unsere ungewöhnliche Route zufällig aufgezeichnet hätte – nicht viele Leute nahmen heute noch die Nebenstraßen, und noch weniger vermieden dabei sämtliche Checkpoints –, hätte perfekte Bilder von uns machen können.
    »Wenn uns die Drogenfahndung anhält, weil sie uns verdächtigt, kanadisches Marihuana zu schmuggeln, werde ich sauer«, murmelte ich.
    Becks sah von ihrem Tablet-Computer auf, während ihre Finger weiterhin einen ausgeklügelten Tanz auf dem Bildschirm vollführten. Mich wurmte es, dass sie das fertigbrachte, weil sie genau wusste, in welchen Ordnern ihre Apps installiert waren. Ich brauche eine Tastatur, sonst bin ich innerhalb von Sekunden verloren. »Was ist los?«
    »Nichts.« Ich hielt den Blick auf die Straße gerichtet.
    Lügner.
    Ich gab keine Antwort. Denn wir hätten uns nur gestritten, wenn ich etwas erwidert hätte, und dann hätte Becks so tun müssen, als kümmerte es sie nicht, dass ich mit mir selbst zankte. Daheim im Labor konnte sie aus dem Zimmer gehen, wenn das losging. Jetzt, da wir

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