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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Hüfte zerfetzt. Rundherum hatte sich ein großer dunkler Fleck gebildet. Der Mann lehnte Manzano gegen den Zaun.
    »Versuchen Sie bloß keinen Unsinn mehr«, sagte er.
    Um die nächste Ecke bog der Wagen, der Manzano zum Polizeigebäude gebracht hatte. Er hielt vor ihnen. Hartlandt stieg aus.
    »Wir brauchen Verbandszeug«, erklärte Manzanos Häscher. Hartlandt trat zu Manzano, sah ihm kurz in die Augen, schüttelte wortlos den Kopf. Dann untersuchte er die Wunde. Schüttelte erneut den Kopf. Der andere blickte trotzig drein, während Hartlandt aus dem Kofferraum einen Erste-Hilfe-Kasten holte.
    Währenddessen beäugte Manzano wieder die Wunde. »Was ist passiert?«
    Als wäre er Arzt, legte Hartlandt eine Kompresse auf und wickelte einen Verband um den Schenkel.
    »Sie haben einen Streifschuss abbekommen. Nichts Schlimmes.«
    Zu seiner eigenen Überraschung war Manzano nicht entsetzt, sondern wurde wütend.
    »Ihre Leute haben auf mich geschossen?«, rief er.
    »Sie hätten ja nicht davonrennen müssen.«
    »Wenn Sie mich einsperren wollen, obwohl ich unschuldig bin!«
    »Fluchtversuche sind nicht dazu angetan, dass ich Ihnen das glaube. Kommen Sie.«
    Hartlandt breitete auf dem Rücksitz des Wagens eine Decke aus. »Damit Sie uns nicht alles vollsauen. Rein mit Ihnen.«
    Berlin
    »Es gibt nicht die leisesten Hinweise«, gestand der NATO -General. Jeder der zehn Monitore im Besprechungszimmer des Krisenzentrums war viergeteilt, aus jedem Kästchen blickte mindestens ein Gesicht. Vertreten waren die meisten Regierungschefs der EU oder die jeweiligen Außenminister, sechs NATO -Generäle, die aus dem Hauptquartier in Brüssel zugeschaltet waren, und der Präsident der Vereinigten Staaten. Sicherlich saßen bei allen im Hintergrund der halbe Krisen- und Beraterstab, so wie hier in Berlin auch, dachte Michelsen.
    »Aber die Breite der Attacke und die dafür notwendigen Ressourcen stehen sicher nur Staaten zur Verfügung«, sagte der General.
    »Wer ist dazu überhaupt in der Lage?«, fragte der US -Präsident.
    »Nach unseren Einschätzungen haben in den vergangenen Jahren rund drei Dutzend Staaten Kapazitäten für Cyberangriffe aufgebaut. Dazu gehören aber viele der jetzt betroffenen wie Frankreich, Großbritannien, andere europäische Länder und die USA . Außerdem verbündete Nationen wie Israel oder Japan.«
    Die Besprechungen waren die unangenehmste Zeit des Tages, fand Michelsen. Sie spürte, wie sich die Müdigkeit auf ihre Lider setzte, sie der Versuchung nachgeben wollte, schließlich konnte sie dem Gespräch auch mit geschlossenen Augen folgen. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als hinge ein nasser Zementsack auf dem Stuhl. Nur zuhören müssen, das war das Schlimmste. Solange sie aktiv sein konnte, behielt sie die Oberhand über die Erschöpfung. Sie beobachtete, dass es den anderen im Raum ähnlich erging. Bei mehr als einem flatterten die Lider, nickte der Kopf kurz nach unten. Sie fragte sich, wie der Bundeskanzler und viele der anderen Politiker so fit blieben. Mehr Schlaf bekamen sie auch nicht. Ließen sie sich dopen? Die Stimme des US -Präsidenten ließ Michelsen die Augen wieder öffnen.
    »Wer kommt in Betracht?«
    »Unsere Informationen sprechen dafür, dass auch Russland, China, Nordkorea, Iran, Pakistan, Indien und Südafrika dazu in der Lage sein könnten.«
    »Indien und Südafrika würde ich als Verbündete betrachten«, wandte der britische Premierminister ein.
    »Es gibt erste diplomatische Reaktionen aus vielen Ländern, in denen auch den USA Hilfe angeboten wird, darunter von fast allen der genannten Staaten, mit Ausnahme von Nordkorea und Iran.«
    »Solange wir über die Verursacher so völlig im Unklaren sind, müssen wir uns auf die Situation der Bevölkerung konzentrieren«, erklärte der Bundeskanzler. »Der Angriff auf die USA erfordert es, die internationale Hilfe neu zu koordinieren. Jene Hilfskräfte, die in den Vereinigten Staaten bereits für Europa mobilisiert wurden, werden nun in den USA selbst zum Einsatz kommen.«
    »Dadurch haben wir immerhin einen kleinen Startvorteil«, legte der US -Präsident dar. »Wir sparen uns drei Tage Mobilisierungszeit.«
    »Die Frage ist, wie wir mit den übrigen Hilfsangeboten umgehen«, warf der italienische Premier ein. »Wollen wir chinesische oder russische Hilfe annehmen, solange wir nicht sicher sind, dass diese Staaten uns nicht angegriffen haben? Vielleicht befinden wir uns bereits im Krieg mit Russland oder China und wissen es

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