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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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sich selbst kennengelernt, von denen sie nie geahnt hätte, sie überwinden zu können. Für Manzano war es noch schlimmer gewesen. Seit er angeschossen worden war, hatte er sich verändert. Stiller war er geworden. Er hatte nicht erzählt, was in der Nacht im Krankenhaus geschehen war, als Hartlandt Shannon gefunden hatte, aber nicht Manzano. Wie er den Hunden entkommen war. »Glück gehabt«, war alles gewesen, was er dazu gesagt hatte. Sie musste an die letzte Nacht denken. Den Morgen, an dem sie in Manzanos Armen aufgewacht war. Kein schlechtes Gefühl.
    »Danke«, sagte er unvermittelt in die Stille.
    »Wofür?«
    »Dass du mich durchgeschleppt hast.«
    Sie merkte, dass ihr die Situation peinlich war. »Hatte ich eine Wahl?«, fragte sie. »Wer außer dir hätte RESET gefunden?«
    Er setzte sich auf sein Bett, zog die Schuhe aus und legte sich hin.
    Shannon fühlte sich zwar etwas unwohl bei dem Gedanken, dass Fremde in dem Raum ein- und ausgehen konnten. Andererseits hatte sie während des Tages viele aus dem Team wenigstens flüchtig kennengelernt. Außerdem hatte sie in den vergangenen Nächten an ganz anderen Orten übernachtet. Wenn ich mich in einer internationalen Polizeistation nicht sicher fühle, wo soll ich es dann?, fragte sie sich und ließ sich ebenfalls auf ihrem Bett nieder.
    Sie hörte Manzanos tiefen, regelmäßigen Atem. Er musste binnen Sekunden eingeschlafen sein. Sie breitete eine Decke über ihn, dann schaltete sie das Licht aus und schlüpfte ebenfalls unter ihre kratzige Wolldecke. Ihr Körper fühlte sich unendlich schwer an. Sie lag im Dunklen, lauschte auf Manzanos Atem, die Geräusche von draußen, manche klangen wieder wie Schüsse. Feldlager, dachte sie. Als wäre sie beim Militär. Sie sollte schlafen, vielleicht waren die Träume besser als die Wirklichkeit.

Tag 12 – Mittwoch

Den Haag
    Bollard heftete das Foto eines Gebäudes neben die ganzen Blätter um Balduin von Ansen. Die Architektur des Hauses erschloss sich Manzano nicht sofort.
    »Diesen Komplex im asiatischen Teil Istanbuls kaufte vor eineinhalb Jahren eine Firma namens Süper Kompüter, die laut unseren Informationen aus der Türkei das Gebäude an sechs verschiedene Unternehmen aus verschiedenen Branchen vermietet. Das Haus liegt in einem belebten Stadtteil mit vielen internationalen Unternehmen. Ausländer fallen hier nicht auf. Die türkischen Ermittler sind tiefer in die Beteiligungsverhältnisse der Firmen eingestiegen und haben sich deren Geschäfte genauer angesehen, indem sie Bankverbindungen und Finanzamtsdaten der vergangenen Jahre untersuchten. Gleich den ersten Treffer gab es bei den Besitzern. Geschäftsführer einer Firma ist John Bannock, den wir ja bereits kennen. Teilhaber einer zweiten ist kein anderer als Doktor Lekue Birabi, Pucaos Kontakt aus Nigeria.« Er hängte einen Ausdruck daneben. »Bezahlt wurde nach Überweisung von insgesamt rund zwei Millionen Euro von der Costa Ltd., der Esmeralda und zwei weiteren Firmen an die Süper Kompüter.« Er tippte mit seinem Finger auf die Aufnahme des gesichtslosen Gebäudes. »Hier sitzt wahrscheinlich ein Teil der Terroristen. Die türkischen Kollegen haben mit der Überwachung begonnen.«
    Ratingen
    »Sind Sie der Anregung nachgegangen?«, fragte Hartlandt.
    »Die Instrumentenanzeigen, ja«, antwortete Wickley. »Wir haben nichts gefunden.«
    »Zeigen Sie die Programmteile meinen Leuten«, forderte Hartlandt ihn auf. »Die sollen noch einmal drüberschauen.«
    Wickley und Dienhof tauschten einen kurzen Blick, der Hartlandt nicht entging.
    »Was?«, fragte er scharf.
    »Natürlich«, erwiderte der Vorstand. »Bekommen Sie. Dienhof, Sie kümmern sich darum.«
    Hartlandt schien, dass der Angesprochene seinen Chef verunsichert musterte, und hatte das Gefühl, dass die beiden ihm etwas verheimlichten. Wickley würde er nicht knacken. Bei Dienhof hatte er eine Chance.
    »Funktionierende Kraftwerke sind essenziell für den Wiederaufbau der Netze«, erklärte Hartlandt geduldig, was die beiden ohnehin wussten. Doch er musste Dienhof die Tragweite verdeutlichen. »Die Netzbetreiber sind nahe dran, die Kontrolle zurückzugewinnen. Aber sie benötigen ausreichend Stromproduzenten, die liefern können. In zwei Kernkraftwerken herrschen äußerst kritische Situationen. Ich weiß, Sie entwerfen keine Software für AKW s. Aber die beiden Werke brauchen dringend Strom aus dem regulären Netz. Haben Sie von der Katastrophe in Frankreich gehört?«
    Sorgfältig

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