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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Berlin.
    »Schneller, wenn auch nicht von heute auf morgen, kann der Betrieb in Krankenhäusern wieder aufgenommen werden. Wichtig wird hier die Wasser-, Lebensmittel- und Medikamentenversorgung sein. Mittelfristig müssen wir uns auf Engpässe bei diversen Medikamenten einstellen, die zwar noch auf Lager sind, aber deren Produktionsketten unterbrochen wurden und erst wieder etabliert werden müssen. Wir gehen momentan davon aus, dass in etwa einer Woche ein Großteil der Bevölkerung wieder medizinisch versorgt werden kann. Auch Arztpraxen können ihren Betrieb weitestgehend wieder aufnehmen, wenn auch mit Einschränkungen und verkürzten Sprechzeiten. Die Apotheken können ebenfalls binnen der nächsten Tage geöffnet und beliefert werden.«
    Den Haag
    Lachend zielte Shannon mit der Kamera auf Manzano. Sie schaute kurz bei ihm vorbei. Viel Zeit hatte sie nicht.
    »Du bist ein Held!«, rief sie. »Jetzt wirst du berühmt!«
    Manzano hob die Hand vor das Gesicht. »Lieber nicht.«
    »Aber ein Interview bekomme ich doch, oder?«
    »Warum drehen wir den Spieß nicht um? Ich befrage dich. Immerhin hast du den Computer gerettet, über den wir RESET gefunden haben.«
    Schon wieder klingelte Shannons Mobiltelefon. Sie wechselte ein paar Worte mit dem Anrufer, steckte das Gerät weg.
    »Ich werde ohnehin die ganze Zeit genervt«, maulte sie kokett.
    »Du bist die Berühmtheit«, sagte er.
    »Ich bin nur die Überbringerin der Botschaft.«
    Sie bremste ihre Ausgelassenheit ein wenig, ließ sich auf das Sofa fallen und musterte ihn nachdenklich. »Was ist?«, fragte sie.
    »Was soll sein?«
    Mit einem Mal verlor ihre Stimme die Überdrehtheit, wurde sanft, aber bestimmt.
    »Sorry, wir haben so viel gemeinsam durchgemacht, da kann ich nicht übersehen, dass dich etwas beschäftigt.«
    »Vielleicht das, was wir durchgemacht haben?«
    Wenn ihr Kopf so rot war, wie er sich heiß anfühlte, sah das nicht gut aus, dachte sie peinlich berührt. Immer noch war sie sich über ihre Gefühle für Manzano nicht im Klaren. Sie waren sich sehr nahegekommen während ihrer Odyssee, in vielerlei Hinsicht. Doch wenn sie ganz tief in sich hineinhorchte, musste sie sich eingestehen, dass sie für ihn eher empfand wie für jenen großen Bruder, den sie nie gehabt hatte.
    Er musste ihre Verlegenheit bemerkt haben.
    »Ich meinte, was wir gesehen und erlebt haben. Die Folgen dieses irren Angriffs, was die Menschen durchmachten.«
    Fast ein wenig gekränkt und doch erleichtert erwiderte sie: »Das werden wir alle so schnell nicht vergessen.«
    Er nickte, blickte zum Fenster hinaus. »Eines verstehe ich nicht«, sagte er. »Diese Frauen und Männer betrieben einen ungeheuren Aufwand, um die Attacke durchzuführen. Der Gedanke beschäftigt mich schon die ganze Zeit.«
    Kann der nie abschalten?, dachte Shannon.
    »Ich frage mich, wann sie ihr Ziel als erreicht betrachtet hätten. Oder ob sie überhaupt schon so weit waren. Die Pamphlete und Manifeste, die sie veröffentlicht haben, reden von einer gerechteren, solidarischeren Ordnung, die aber nur durch einen völligen Neustart zu erreichen sei. RESET . Das System auf null zurücksetzen. Wenn sie uns die Grundlagen unserer Zivilisation nehmen, so die Idee, müssten wir alles neu organisieren. Wir kennen zwar die langfristigen Auswirkungen noch nicht, aber um unsere Ordnung völlig umzukippen, dauerte der Zustand nicht lange genug an. In den meisten betroffenen Staaten sind nach wie vor die gewählten Regierungen an der Macht, richten sich die herkömmlichen Strukturen wieder ein. Zwölf Tage waren nicht genug. Konnten sie das ahnen? Hatten sie vor, die Ausfälle länger anhalten zu lassen? Ich überlege die ganze Zeit, wie ich anstelle dieser Wahnsinnigen vorgegangen wäre …«
    Theatralisch zitierte Shannon: »Könnte einer von uns sein …«, den Dialog von B.tuck und Tancr auf RESET . Manzanos schmale Lippen und den finsteren Blick hatte sie erwartet. Bevor er antworten konnte, fügte sie hinzu: »Bist du aber nicht. Deshalb weiß ich nicht, ob du …«
    »Wenn ich so weit gegangen wäre wie diese Typen«, setzte Manzano seine Überlegungen fort, »hätte ich Vorkehrungen getroffen für den Fall, dass ich vorzeitig erwischt werde. Ich hätte dafür gesorgt, dass meine Ziele trotzdem erreicht werden. Sieh dir die Aufnahmen von den Verhaftungen und danach an. Im Gegenteil, auf mich wirken sie fast zufrieden, wenn nicht sogar triumphierend?«
    »Wahrscheinlich wollten sie einfach nur berühmt werden

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