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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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wie alle anderen Massenmörder auch. Das ist ihnen gelungen, und das wissen sie auch.«
    Er schüttelte den Kopf, betrachtete den Boden, als stünde dort die Antwort seiner Fragen.
    »Ich habe ein schlechtes Gefühl«, widersprach er. »Als ob da noch was ganz anderes kommt.«
    »Weißt du was?«, sagte Shannon. »Ich soll nach Brüssel fahren, habe dort ein paar Termine mit Spitzenpolitikern …«
    »Du bist jetzt eine gefragte Frau.«
    »Vielleicht bekomme ich ja auch Sonja vor die Kamera. Immerhin konnten wir dank ihr RESET entdecken. Hast du Lust mitzufahren? Da kommst du auf andere Gedanken.«
    Istanbul
    »Was hätten Sie anstelle der Angreifer gemacht?«, fragte Bollard. Sein Raum hatte sogar ein Fenster, vor dem sich die Sonne rot glühend über die Dächer der Stadt senkte.
    »Ich kenne den jüngsten Stand der RESET -Analysen nicht«, erwiderte Manzano auf Bollards Computerbildschirm. »Wurden die Elemente der Schadprogramme schon rekonstruiert?«
    »Erst Teile davon.«
    »Betreffen sie die Angriffe der vergangenen Wochen?«
    »Wissen wir noch nicht. Es handelt sich um Tausende Abstimmungsgespräche mit Softwareentwicklern und Millionen von Codezeilen. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Die bisherigen Angriffe scheinen alle am ersten Tag ausgelöst worden zu sein. Oder haben wir inzwischen Hinweise darauf, dass die Terroristen laufend die Systeme manipulierten?«
    »Nein.«
    »Sie haben mich gefragt, was ich anstelle der Angreifer gemacht hätte: Nun, ich hätte dafür gesorgt, dass die Angriffe weitergehen können, auch wenn ich sie nicht mehr durchführen kann. Ich hätte Zeitbomben in den Stromsystemen versteckt, die hochgehen, sobald die Netze wieder laufen und ich sie nicht selbst erneut abschalten kann.«
    Bollard starrte ein paar Sekunden auf den Monitor. Die Terroristen hatten in ihrer Konversation so unrecht nicht gehabt: Manzano dachte wie sie. Oder er war bloß paranoid, nach allem, was er durchgemacht hatte?
    »Bei meinem ersten Besuch auf RESET stieß ich auf eine Unterhaltung, in der von einer Hintertür die Rede war«, fuhr Manzano fort. »Wozu eine Hintertür, wenn man schon drin ist?«
    »Um hineinzukommen, wenn alle glauben, dass die Systeme wieder sicher sind …«, vervollständigte Bollard Manzanos Gedankengang.
    Manzano zuckte nur mit den Schultern.
    »Ich bin doch sicher nicht der Erste, der sich so etwas denkt«, sagte Manzano. »Gibt es schon Spuren von Pucao, Jusuf und von Ansen?«
    Bollard antwortete mit einer Gegenfrage: »Sie glauben, dass es noch nicht vorbei ist?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Italiener. »Ich fahre jetzt nach Brüssel. Von dort melde ich mich wieder.«
    Der Bildschirm wurde schwarz.
    Dann wählte Bollard zum wiederholten Mal seinen Kontakt beim französischen Roten Kreuz.
    »François«, begrüßte ihn das faltige Gesicht unter den grauen Haaren. »Tut mir leid, wir haben deine Eltern und Schwiegereltern noch nicht gefunden.«
    Orléans
    Die meisten Einquartierten drängten sich im Eingangsbereich der Halle. Manche strebten bereits den Ausgängen zu, ihre Habseligkeiten in Koffern und auf den Schultern, die Kinder an den Händen. Die anderen versuchten, einen der Militärs, Beamten und Helfer am Empfang zu erreichen. Annette Doreuil und Vincent Bollard mussten ihre gesammelten Kräfte einsetzen, um vorwärtszukommen.
    »Nein!«, rief ein Soldat einigen Personen weiter vorne zu, laut genug, dass auch Doreuil und Bollard es verstanden. »Vorläufig darf niemand in die Sperrzone zurück!«
    Die Nachricht von der Rückkehr der Elektrizität hatte sich schnell herumgesprochen. Nachdem die Ersten von draußen zurückgekehrt waren und von den beleuchteten Fenstern der umliegenden Häuser berichtet hatten, strömten alle hinaus, um sich selbst zu überzeugen, dann setzte der große Aufbruch ein. Vergeblich mühten sich die Verantwortlichen damit ab, die Menschen aufzuhalten. Aufgeregt schnatternd flüchteten viele geradezu. Nicht alle Bewohner des Notquartiers stammten aus der Evakuierungszone, wie sie während der vergangenen Tage erfahren hatten. Viele wohnten in irgendwelchen Hochhäusern von Orléans, die aus hygienischen Gründen geräumt worden waren. Ob dort schon wieder Wasser floss? Auch Doreuil sehnte sich nach einer Dusche in ihrem eigenen Bad.
    »Aber wo sollen wir denn sonst hin?«, riefen einige.
    »Hierbleiben!«, erklärte der Soldat.
    »Hier bleibe ich keine Sekunde länger«, rief Doreuil ihrem Begleiter zu, um den Lärm zu

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