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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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nicht mehr genug Benzin hatten, um ihr Ziel zu erreichen, fragte er: »Wie weit ist es denn noch?«
    »Vielleicht eine Stunde, etwa sechzig Kilometer.«
    Er musste etwas älter sein als der Hausherr, Gesicht und Hände wiesen ihn ebenfalls eindeutig als Bauern aus.
    »Zehn Liter müssten bei eurem Auto genügen« – er hatte sie von Anfang an geduzt –, »mein Tank ist voll. Da kann ich euch etwas abgeben.«
    Angström übersetzte für die anderen und nickte ihm gleich darauf freudig zu.
    »Sehr gern! Wir bezahlen natürlich.«
    »Davon bin ich ausgegangen«, erklärte der Mann, ohne eine Miene zu verziehen. »Vier Euro pro Liter.«
    Angström schluckte. Das war mehr als doppelt so viel wie üblich. Sie tauschte einen Blick mit Bondoni. Sie dachten dasselbe. Jetzt nicht aufregen. Nachfrage und Angebot haben nichts mit Gerechtigkeit oder Fairness zu tun. Hauptsache, sie bekamen Benzin.
    Sie beendeten ihr Essen, bedankten sich noch einmal beim Bauer. Dieser drängte ihnen eine Wegzehrung auf, bestehend aus vier noch lauwarmen Flaschen selbst gemolkener Milch, einem Laib Brot, Butter und einem ordentlichen Stück Hausspeck.
    Der Nachbar stand bereits mit seinem Lieferwagen hinter dem Citroën. Über einen Schlauch im Tankstutzen zapfte er Treibstoff in einen Kanister. Damit füllte er den Tank ihres Fahrzeugs. Angström zahlte, dankte ihm noch einmal. Zehn Minuten später waren sie wieder auf der Autobahn.
    »Ein Bad! Ein Königreich für ein Bad!«, rief van Kaalden und schnupperte an ihren Armen, als könnte sie so den Stallgeruch wegsaugen.
    Ybbs-Persenbeug
    Ruhig und unaufhaltsam bahnte sich die Donau ihren Weg durch die Landschaft. Weiß ruhten die Felder zu beiden Seiten, darauf standen Höfe und blattlose Baumgerippe unter einem farblosen Himmel. Die Staumauer des Kraftwerks ist nur eine Illusion menschlicher Macht, dachte Oberstätter. Wir können den Fluss bremsen, stauen, aber nicht stoppen. Auch nicht wirklich kontrollieren, wie die Hochwasser der vergangenen Jahre gezeigt hatten.
    Es hatte aufgehört zu schneien. Oberstätters Blick folgte den Verwirbelungen des Wassers, während er noch einen Zug von seiner Zigarette nahm und an die letzten vierundzwanzig Stunden dachte. Er war nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, obwohl irgendwann das Team der Nachtschicht gekommen war. Zwischendurch hatten sie kurz auf Notpritschen geschlafen. Laufend hatten sie versucht, das Kraftwerk erneut zu starten. Immer wieder hatten Fehlermeldungen die Inbetriebnahme verhindert. Jedes Mal musste ein Trupp ausrücken, um das beanstandete Element zu kontrollieren. Nie hatten sie ein Problem gefunden. Die Technik schien in Ordnung. Aber was hieß das schon? Wenn die Software einen Fehler anzeigte, mussten sie kontrollieren.
    Versuche zur automatischen Steuerung von Kraftwerken gab es bereits seit den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Durchbruch gelang jedoch erst mit dem Fortschritt der Computertechnik in den Sechzigerjahren. Seither hatten die Rechner mehr und mehr Aufgaben übertragen bekommen. Ohne sie wäre modernes Kraftwerksmanagement ebenso wenig möglich wie die Organisation der komplexen Stromnetze. Oberstätter musste in diesem Zusammenhang an sein Auto denken. Sein erster Wagen, ein VW Käfer, war noch eine Maschine gewesen. Seine aktuelle Kutsche war ein Computer auf Rädern. Um einen Fehler zu finden, kroch der Mechaniker nicht mehr unter die Bodenplatte oder tauchte in den Motor ab. Er steckte einfach einen kleinen Computer an das Steuerungselement im Motorblock und las die Fehlermeldung.
    Oberstätter erinnerte sich daran, wie er vor einem Jahr ein Vermögen für die Reparatur des Wagens seiner Frau ausgegeben hatte. Das System hatte einen Fehler bei der Bremsflüssigkeit gemeldet. Die Werkstatt musste sämtliche Schläuche austauschen. Doch der Bordcomputer meldete weiterhin Probleme. »Vielleicht sind es die Bremsen selbst«, hatte der Mechaniker gemeint und diese ebenfalls erneuert. Die Fehleranzeige blieb. Bis der Mechaniker erklärte, dass sie wohl das Elektronenhirn wechseln mussten. Der neue Computer zeigte den Fehler dann nicht mehr an.
    Oberstätter drückte seine Zigarette aus, entsorgte sie im dafür vorgesehenen Aschenbecher und ging in den Leitstand.
    »Es muss die Software sein«, wandte er sich an den Schichtleiter.
    »Ich habe mir schon Ähnliches gedacht«, erwiderte dieser. »Die Frage ist, wo wir anfangen.«
    In einem Kraftwerk kamen verschiedenste Programme zum Einsatz. Die

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