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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Sondersendungen, die auf den meisten Kanälen gebracht wurden.
    Leider war der Tank nicht so voll gewesen, wie Manzano gehofft hatte. Bondoni besaß jedoch genug Reservekanister in der Garage, dass sie die knapp vierhundert Kilometer getrost in Angriff nehmen konnten. Im winzigen Kofferraum lagerten vier Kanister mit je zwanzig Litern, damit sollten sie sogar wieder nach Hause zurückkehren können, ohne eine Tankstelle aufsuchen zu müssen. Was nicht notwendig sein sollte, hoffte Manzano. Doch das Radio teilte nichts Gutes mit. Europa war noch immer weitgehend ohne Strom.
    Sie waren bereits in der Schweiz, hatten Lugano hinter sich gelassen und steuerten Richtung Bellinzona, als der Tankzeiger in den roten Bereich wanderte.
    »Wir müssen Benzin nachfüllen«, sagte Manzano, als er das Hinweisschild für einen Parkplatz sah.
    Vier Lkws hintereinander belegten die gesamte linke Hälfte, rechts standen drei Pkws. Neben einem der Personenwagen schlenderte ein Mann auf und ab und rauchte. Manzano und Bondoni stiegen aus, vertraten sich die Beine. Manzano öffnete die Heckklappe, hob einen Kanister heraus, begann den Tank zu füllen.
    Er lauschte dem leisen Gluckern des Treibstoffs, während im Hintergrund ab und zu ein Auto auf der Autobahn vorbeirauschte. Er versuchte sich zu erinnern, wann er zuletzt ein Auto aus einem Kanister betankt hatte. Fragte sich, ob er es überhaupt schon einmal getan hatte. Tankstellen waren so selbstverständlich, überall.
    »Hey! Sie sind ja ein Minitanklaster«, rief eine Stimme neben ihm und lachte kehlig über ihren eigenen Witz. Der Raucher, jetzt ohne Zigarette, äugte neugierig in den Kofferraum des Autobianchi.
    Manzano hatte ihn nicht kommen gehört. Das mochte er nicht. Und den Mann auch nicht. Wie er ungeniert in ihren Wagen starrte, den Klang seiner Stimme.
    »Wir haben auch noch einen weiten Weg vor uns.«
    »Wohin wollen Sie denn mit dieser Fracht?«
    Was ging das den an?
    »Nach Hamburg«, schwindelte Manzano.
    »Wow! Ein weiter Weg mit so einer Handtasche auf Rädern.«
    Manzano hatte den Kanister geleert, verschloss ihn, stellte ihn zurück. Dabei sah er über das Wagendach und bemerkte, dass vom Auto des Rauchers her zwei weitere Männer auf sie zukamen. Sie gefielen Manzano genauso wenig wie ihr Kumpan. Er schlug die Kofferraumtür zu.
    »Na, hören Sie mal«, ereiferte sich Bondoni. »Das ist ein Oldtimer!«
    »So sieht er auch aus«, lachte der Mann wieder. »Mit dem kommen Sie nie nach Hamburg. Wollen Sie uns nicht lieber einen Kanister verkaufen? Oder zwei?«
    Manzano hatte den Griff der Fahrertür in der Hand, bereit zum Einsteigen.
    »Tut mir leid. Aber ich sagte Ihnen ja, wie weit wir müssen. Da brauchen wir jeden Tropfen selbst.«
    Die Begleiter des Rauchers hatten sie mittlerweile erreicht. Einer baute sich vor der Kühlerhaube auf, der andere steuerte auf Bondoni zu, der gerade auf der Beifahrerseite einsteigen wollte.
    In diesem Moment packte der Raucher Manzanos Arm. »Wollen Sie es sich nicht doch überlegen?«
    Manzano blickte ihn ohne Angst an, dann auf die Hand an seinem Arm. Als der Mann nicht losließ, wollte er ihn abschütteln, doch der andere hielt ihn fest.
    »Lassen Sie mich los«, sagte Manzano ruhig. Innerlich spürte er jedoch, wie sich alle seine Muskeln anspannten und ihm die Hitze in die Glieder schoss.
    »Wir brauchen Sprit«, erklärte der Kerl. »Bis jetzt habe ich Sie freundlich gefragt.«
    Das war deutlich. Manzano zögerte nicht. Mit einer heftigen Bewegung trat er dem Mann zwischen die Beine. Der andere hatte nicht damit gerechnet, knickte ein und ließ Manzano los. Manzano stieß ihn von sich, der Mann stolperte rückwärts und fiel auf den Asphalt. Manzano sprang in den Wagen. Bondoni nutzte den Überraschungsmoment und warf sich förmlich auf den Beifahrersitz.
    Manzano drosch seine Tür zu, verriegelte sie und drehte gleichzeitig mit der anderen Hand den Zündschlüssel um. Draußen rappelte sich sein Angreifer wieder hoch. Der Typ vor dem Kühler stützte sich darauf, als ob er das Auto so aufhalten könnte. Bondoni versuchte seine Tür zu schließen, doch der dritte Kerl hatte seine Arme bereits im Wagen und zerrte an dem alten Mann. Manzano kuppelte, stieg aufs Gaspedal, der Motor heulte auf. Der Raucher rüttelte mittlerweile an Manzanos Türgriff. Der Mann vor der Kühlerhaube wich nicht zur Seite. Für einen Augenblick trafen sich ihre Blicke, dann ließ Manzano die Kupplung los. Der Autobianchi machte einen Sprung nach

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