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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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sie.
    »Maren Haarleven«, erklärte die Hausherrin mit einem Lächeln. »Willkommen. Möchten Sie eine Kleinigkeit zum Trinken oder zuerst Ihr Zimmer sehen?«
    »Gern das Zimmer, bitte.«
    Im Haus war es warm. Es war ein gepflegtes Gebäude, in dem die Jahrhunderte wenig gerade Wände oder Kanten übrig gelassen hatten. Die Einrichtung war mit Geschmack im Stil eines Landhauses ausgesucht. Über eine schmale, steile Treppe führte Haarleven sie in den ersten Stock. Von einem langen Flur gingen einige Türen ab. Haarleven öffnete eine davon.
    Das Zimmer war geräumig und gemütlich. Weiche Sofas und Sessel mit großem Blumenmuster, ländliche Antiquitäten, viel Weiß.
    »Das ist eine unserer Suiten«, erläuterte Haarleven. »Hier ist das Wohnzimmer. Daneben finden Sie eine Küche mit Esstisch, ein Bad und zwei Schlafzimmer.«
    »Ein Bad!«
    Sie probierte die Armaturen. Das Wasser lief. Bollard unterdrückte ein glückliches Seufzen. Sie dachte an die Dusche, die sie so bald wie möglich nehmen würde.
    »Das ist ja fabelhaft.«
    »Ja«, lachte Haarleven. »Der Stromausfall macht uns nichts. Wäre auch schlimm. Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen etwas. Dann können wir gleich auch Ihre Sachen hochbringen lassen.«
    Unten ging Haarleven auf der Rückseite aus dem Haus. Links und rechts standen zwei große Wirtschaftsgebäude. Haarleven wandte sich dem linken zu und öffnete ein großes Tor. Dahinter sah Bollard eine riesige Halle, auf deren Boden es vor Küken wimmelte. Von der Decke hingen Lampen, die warmes Licht verbreiteten.
    »Das ist unsere Geflügelzucht.«
    Georges und Bernadette quietschten entzückt.
    »Stellen Sie sich vor, wir könnten hier nicht mehr heizen. Nach ein paar Stunden wären alle erfroren.«
    Sie schloss das Tor wieder, ging weiter ans Ende des Gebäudes zu einem modernen Anbau mit einer Metalltür. Der Raum dahinter war düster. Bollard konnte nur einen großen, grünen Kasten, von dem verschiedene Rohre und Leitungen abgingen, ausmachen.
    »Wir haben unser eigenes Blockkraftwerk«, erklärte Haarleven. »Heizbar mit Holz und Pellets. Damit sind wir vom öffentlichen Stromnetz weitestgehend unabhängig. Und nachdem wir auch unseren eigenen Brunnen haben, merken wir von dem Blackout bislang nichts.« Sie schloss die Tür. »Außer, dass wir plötzlich auch im Winter Gäste haben. Seit heute Morgen sind wir ausgebucht. Binnen einer halben Stunde. Einige Kollegen Ihres Mannes, schien mir. Keine Ahnung, was los ist.«
    Das werden wir alle noch früh genug erfahren, dachte Marie Bollard, und ihre dunkle Ahnung verdüsterte sich zusehends.
    Paris
    »Meine Damen und Herren«, erklärte Guy Blanchard in die Kameras. Er schob noch einmal den kleinen Ohrlautsprecher mit dem Finger zurecht. »Heute ist eine gute Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Französinnen, die Franzosen, aber auch Europa und der Rest der Welt unter der Abkürzung CNES nicht nur das Centre National d’Études Spatiales, die französische Raumfahrtagentur, kennen sollten, sondern vor allem auch das Centre National d’Exploitation Système, die Zentrale der französischen Elektrizitätsnetze. Zu dessen Leitern darf ich mich in aller Bescheidenheit zählen. Ohne das Centre Système hätte die Raumfahrtagentur nicht einmal Strom zum Kaffeekochen.«
    Zufrieden blickte er auf die Journalistenhorde, die sich im Pressezentrum drängte. Er war Kameras und Blitzlichter gewohnt.
    »Zugegeben, der gesamteuropäische Ausfall vorgestern Abend hat auch das französische Netz nicht verschont. Wir möchten uns dafür entschuldigen, dass die Bevölkerung ohne Licht und Heizung auskommen muss. Doch wie viele inzwischen feststellen konnten, ist es uns gelungen, die Versorgung in vielen Regionen innerhalb einer Nacht zumindest teilweise wiederherzustellen, im Gegensatz zu unseren Nachbarn und den meisten anderen europäischen Ländern. In einigen Gebieten bitten wir noch um Geduld, auch hier kann es sich nur noch um Stunden handeln. Damit haben wir eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der französischen Energieversorgung bewiesen. Ich darf Ihnen die Ereignisse kurz darlegen. Die Filme, Bilder und Charts meiner Präsentation finden Sie auf der DVD in Ihrer Pressemappe und in den Pressebereichen der Internetseiten der Réseau de Transport d’Electricité und von Electricité de France.«
    Auf dem großen Bildschirm hinter ihm wurde von einem Assistenten die Show gestartet.
    »Der Komplettausfall stellte alle Beteiligten vor große

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