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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Kunststoffmöbel. An einem kleinen Besprechungstisch wartete ein weiterer Mann, klein, dick, vor sich einen Laptop. Bollard nannte einen französisch klingenden Namen und erklärte: »Er wird Ihren Rechner scannen.«
    Zögerlich übergab ihm Manzano seinen Computer. Während der Mann ihn startete, reichte Bollard Manzano ein Papier.
    »Eine Geheimhaltungsverpflichtung.«
    Manzano überflog den Text, behielt dabei jedoch ebenfalls den Bildschirm seines Laptops im Auge.
    Standardformulierungen, wie er sie auch von vielen seiner privaten Auftraggeber kannte. Er rechnete nicht damit, großartige Geheimnisse zu erfahren oder bewahren zu müssen. Die ganze Sache betraf viel zu viele Organisationen und Menschen, als dass man Wichtiges auf Dauer würde geheim halten können. Irgendwer würde früher oder später etwas an die Öffentlichkeit durchsickern lassen, sei es aus Eitelkeit, politischem Taktieren, Neid oder anderen Gründen. Er kritzelte seinen Namen auf das Formular und gab es Bollard zurück. Dann wandte er sich wieder dem IT -Techniker zu, der aber weder versuchte, seine Daten abzugreifen, noch etwas zu installieren.
    »Wollen Sie einen Tee?«, fragte Bollard. »Oder Kaffee?«
    »Kaffee, bitte.«
    Bollard bestellte über das Telefon zwei Tassen Kaffee. Dann trat er erneut zu Manzano.
    »Wir werden gleich unsere erste Lagebesprechung halten. Die anderen Anwesenden sind alle Mitarbeiter von Europol oder Experten, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten. Sie werden die Leute mit der Zeit kennenlernen. Nicht alle sind ganz einfach, aber immer ausgezeichnet auf ihrem Gebiet.«
    Es klopfte. Eine junge Frau brachte den Kaffee.
    »Womit, glauben Sie, haben wir es zu tun?«, fragte Manzano.
    »Das werden wir in der Lagebesprechung analysieren.«
    Sie tranken ihren Kaffee.
    »Sie kommen aus Frankreich, nicht wahr?«, fragte Manzano. »Wie lange sind Sie schon in Den Haag?«
    »Seit einem Jahr.«
    »Auf dem Weg hierher habe ich gesehen, dass in normalen Haushalten kein Strom fließt. Darf ich fragen, wie das bei Ihnen ist?«
    Bollard antwortete offen: »In unserem Haus geht nichts. Ich habe meine Familie vorübergehend in einem Quartier untergebracht, das unabhängig versorgt wird.«
    Das Telefon klingelte. Bollard meldete sich. Manzano konnte die Stimme des anderen durch die Leitung hören, verstand aber nicht, was er sagte.
    »Aha«, sagte Bollard. Und: »Okay. Verstehe. Nicht gut.«
    Er legte auf, ging zu seinem Schreibtisch und sah etwas im Computer nach.
    »Nicht gut«, wiederholte er. Mit Schwung hieb er auf eine Taste. Der Drucker neben dem Schreibtisch ratterte los. Bollard zog die Papiere heraus und schwenkte sie durch die Luft.
    »Interessante Neuigkeiten.«
    Er sah auf die Uhr.
    »Mist! Entschuldigen Sie. Eigentlich beginnt unser Termin gleich. Ich muss noch zwei Telefonate führen.«
    »Telefonieren können Sie noch?«
    »Wir haben hier Notstromanlagen, die auch die Telefonanlagen speisen. Bei Fernverbindungen kommt man gelegentlich noch durch. Lokal so gut wie nicht mehr.«
    Bollard wählte, wartete, dann sprach er auf Französisch.
    »Hallo, Maman .« Seine Mutter. Manzano hatte in der Schule vier Jahre lang Französisch gelernt und war ganz gut darin gewesen. Die Erinnerung daran und die Verwandtschaft mit seiner Muttersprache ließen ihn Bollards Gespräch im Wesentlichen mitverfolgen.
    Bollard warnte seine Mutter.
    »Nein, ich kann jetzt nicht mehr sagen. Spätestens morgen oder übermorgen erfahrt ihr sicher mehr. Hör mir jetzt genau zu: Nehmt das alte Radio aus der Garage wieder in Betrieb. Seht zu, dass ihr noch Batterien dafür bekommt, falls ihr keine habt. Schaltet es auf einen Nachrichtenkanal. Geht sorgfältig mit euren Lebensmittelvorräten um. Seht zu, dass der Brunnen intakt bleibt. Ich werde außerdem versuchen, die Doreuils aus Paris zu euch zu schicken. Bitte seid nett zu ihnen. Gib mir Papa.«
    Er schwieg, behielt den Hörer am Ohr.
    Vor Manzano klappte der kleine Dicke seinen Laptop zu und sagte: »Alles in Ordnung. Danke.«
    »Internet funktioniert noch?«, fragte Manzano ihn.
    »Für die breite Bevölkerung kaum mehr. Hier haben wir eine direkte Verbindung zum Backbone.« Also zu den richtig dicken Leitungen, deren Schaltstationen mit ausreichend Notstrom versorgt werden konnten. »Das bleibt bislang stabil.«
    Er gab dem telefonierenden Bollard ein Daumen-hoch-Zeichen und verließ das Zimmer.
    Manzano packte seinen Computer ein, während Bollard sein Gespräch fortsetzte.
    »Hallo,

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