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Blackout

Blackout

Titel: Blackout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregg Hurwitz
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Er hat mich erwischt, wie ich ihm nachspionierte, und es wäre beinahe zu einem Kampf gekommen, aber ich bin ihm entwischt. Dann habe ich herausgefunden, dass Kasey Broach kein Benzodiazepin genommen hat, und ich habe einen Jungen aufgetrieben, der ebenfalls einen braunen Volvo gesehen hat, und zwar in der Mordnacht vor Kasey Broachs Apartment. Er wohnt in dem Haus am äußersten westlichen Ende des angrenzenden Parkplatzes. Sagen Sie seinem Vater einen schönen Gruß von mir. Oh – und dann hab ich da noch eine Waffe, die eben dieser Junge in seiner Mülltonne entdeckt hat, einen Tag, nachdem Kasey Broach ermordet wurde. Ich habe sie gründlich und professionell untersuchen lassen. Es befinden sich keine Fingerabdrücke von Erwachsenen darauf, gar nichts, nur ein versteckter Gruß an der Stelle, wo früher die Seriennummer war. Jemand hat dort die Worte NETTER VERSUCH eingraviert. Ich hoffe also, das reicht aus, um Mort doch noch auf Ihre umfangreiche Prioritätenliste zu hieven. Verhören Sie ihn. Zupfen Sie ihm ein Haar von seinem unförmigen Schädel und vergleichen Sie es mit dem unidentifizierten Exemplar, das Sie auf Kasey Broachs Körper gefunden haben. Wie auch immer. Aber hindern Sie ihn bitte daran, hier aufzukreuzen. Wenn er unser Mann ist, dann bin ich sicher, er hat den Weg zu meinem Haus noch in seinem Navigationssystem gespeichert – vom letzten Mal, als er herkam, um mich in den Fuß zu schneiden. Wenn er wieder hier auftaucht, werde ich ihn erschießen. Und vergessen Sie nicht, ich habe eine Waffe ohne Seriennummer, Sie könnten mich also niemals aufspüren.«
    Der Piepton unterbrach mich.
    Voilà. Jetzt war es heraus. Wenn sich herausstellen sollte, dass Delveckio irgendwie in diese Angelegenheit verwickelt war – zugegebenermaßen weit hergeholt –, dann könnte die Tatsache, dass ich seinen Partner auf dem Laufenden hielt, wirklich was ins Rollen bringen. Mein Instinkt sagte mir, dass Kaden nichts mit der Inszenierung zu tun hatte. Und mein Instinkt lag mindestens in dreißig Prozent aller Fälle richtig.
    Ein Kojote trottete den Abhang vor mir herunter, er sah aus wie direkt einem
roman noir
entstiegen. Er rannte den Hügel eines Nachbarn hoch, wobei sein weiß-graues Fell perfekt im Nebel verschwand.
    Ich war nicht überrascht, als Kaden nach anderthalb Minuten zurückrief.
»Wie bitte?«,
sagte er.
    Ich bog in meine Auffahrt, stellte das Auto ab und erzählte ihm von den Abenteuern des heutigen Tages.
    Als ich geendet hatte, gab es eine sprachlose Pause. »Wie konnten Sie die Waffe untersuchen lassen?«
    »Ich kenne da jemand.«
    »Okay, das war bis jetzt ja alles ganz wunderbar und amüsant, aber nun reicht’s. Wenn Sie sich weiterhin in diese Ermittlung einmischen, dann …«
    »Werden Sie mich wegen Behinderung der Ermittlungen verhaften.«
    Noch eine Pause. »Genau. Ed und ich werden morgen bei Ihnen vorbeikommen, und dann nehmen wir diese Waffe mit und werden Sie aus dem Fall rausschmeißen, sonst …«
    »Werfen Sie mich gleich ins Gefängnis.«
    »Sie erliegen einem gefährlichen Irrtum, wenn Sie meine Worte für einen Bluff halten, Danner.«
    »Warum kommen Sie nicht noch heute Abend und holen sich die Waffe?«
    Kaden deckte die Sprechmuschel ab und beriet sich murmelnd mit jemandem, dann sagte er: »Wir stehen hier gerade vor Morton Frankels Apartment.«
    Eine Welle der Aufregung durchflutete mich. Ich hatte es also endlich geschafft, die richtigen Beamten, oder zumindest irgendwelche Beamten, auf die – wie ich hoffte – richtige Spur zu bringen. Wenn Delveckio und Frankel sich bereits kannten, würde Kaden es bemerken? Und wenn ja, wie würde er dann reagieren? »Ist er da?«, fragte ich.
    »Ja. Wir nehmen ihn mit zu einem Verhör.«
    »Knöpfen Sie ihn sich richtig vor, bis er auspackt.«
    »Das werden wir auch. Aber erst mal bleiben wir ein paar Stunden vor seiner Wohnung.«
    »Warum warten?«
    »Mal sehen, ob er irgendwas macht. Außerdem sind sie immer viel umgänglicher, wenn man sie aus dem Bett holt.«
    Ich erinnerte mich, wie der Sturmtrupp meinen desorientierten Arsch um vier Uhr morgens aus dem Bett gerissen hatte. »Ich bezweifle ja, dass Mort nennenswert umgänglicher wird.«
    »So oder so, er weiß zumindest, dass wir ihn unter Beobachtung haben.«
    »Dann kann ich ja ruhig schlafen.«
    »Versuchen Sie, niemand umzubringen, während Sie das tun.«
    Jetzt, da ich wusste, dass man in den nächsten paar Stunden ein Auge auf Frankel haben würde, rief ich

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