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Blackout

Blackout

Titel: Blackout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregg Hurwitz
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dem Serienmörder. Das ist einfach nicht so überzeugend.«
    »Nur, dass sie dein Interesse nicht wecken, heißt noch lange nicht, dass wir es hier nicht mit einem zu tun haben. Wir haben zwei Opfer, die auf ähnliche Weise getötet wurden.«
    »Wie du schon deinem Detective klargemacht hast, gibt es da bemerkenswerte Unterschiede.«
    »Oder«, bei Preston war es manchmal am besten, wenn man einfach einen Vorstoß machte, »ich könnte das Vorbild für einen Mörder gewesen sein, der mich jetzt nachahmt, um mir seinen Mord in die Schuhe zu schieben.«
    »Was bedeuten würde, dass du Geneviève
doch
umgebracht hast.«
    Die Kühnheit von Prestons Bemerkung traf mich unvorbereitet. Ich verspürte den unwiderstehlichen Drang, mich zu verteidigen. Die gekonnt dekorierte Shrimp-Platte sah auf einmal fleischig und unappetitlich aus.
    »Du kannst es nicht wissen«, ergänzte Preston. »Noch nicht.«
    »Vielleicht sollte ich noch mal Sevofluran nehmen und es rausfinden.«
    Preston rührte langsam mit dem Strohhalm in seinem Drink. »Wir wissen nicht mal mit Sicherheit, ob du Sevofluran
überhaupt schon mal
genommen hast, Drew. Ich glaube nicht, dass wir in irgendwelche Arztpraxen einbrechen sollten, nur weil eine hauchdünne Chance besteht, dass du durch Inhalieren von Sevofluran wieder in den Bereich deines Gehirns vordringst, in dem der dreiundzwanzigste September abgespeichert ist.«
    »Ob das jetzt jemand inszeniert hat oder nicht«, sagte Chic, »der schnellste Weg, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre, die Verbindung zwischen den Opfern zu überprüfen, oder auch die Verbindung zwischen ihnen und dir. Langweilige Details, die nicht gleich auf der Hand liegen und die du nicht selbst herausfinden kannst.«
    »Soll ich einen Privatdetektiv anheuern?«
    Chic schüttelte den Kopf, wie immer enttäuscht, dass ich die Dinge nie richtig gebacken kriegte. »Ich kenne da einen Hacker, der Datenbanken knacken kann. Telefonrechnungen, Gasrechnungen, Flugtickets, den ganzen Scheiß. Die Hälfte davon ist online, und die andere Hälfte, die nicht online und frei zugänglich ist, na ja, sagen wir mal, davon wird er sich auch nicht abschrecken lassen. Der findet zum Beispiel Leute, die sich um Unterhaltszahlungen drücken.«
    »Vaterschaftsflüchtlinge?«
    »Mach mir hier nicht den Sexisten, Drew. Als ich ihn zum letzten Mal angeheuert habe, hat er für mich eine Frau aufgespürt, die einen meiner Neffen an der Nase herumgeführt hat. Außerdem brauchen wir noch eine Liste von den ganzen Leuten, denen du ans Bein gepisst hast.«
    Ich holte die Liste heraus, die ich angefertigt hatte, und wir bekakelten ein paar von den Namen. Doch keinen von ihnen hätte ich mir als Mörder vorstellen können, und ebenso wenig als versierte Einbrecher. Mein Neurologe, den ich verärgert hatte, weil ich seine Ratschläge nicht befolgt hatte? Katherine Harrimans alter Herr, der ausgezogen war, um sich auf die harte Tour Gerechtigkeit zu verschaffen? Adeline Bertrand im Ninja-Kampfanzug?
    Schließlich hatte Chic genug von meinen fehlenden Todfeinden und wechselte das Thema. »Die zweite Leiche«, sagte er. »Warum war sie an den Füßen mit einem Seil gefesselt und an den Handgelenken mit Klebeband?«
    »Klebeband eignet sich besser für die Hände. Mit einem Seil kann da was schiefgehen.« Preston wandte die Augen ab und nippte an seinem Drink. »Du hast gesagt, dass das Seil ein spezielles Bondage-Fabrikat war. Wir könnten überprüfen, in welchen Läden in L.A. man das vorrätig hat.«
    »Überlass solche Routinearbeiten doch der Polizei«, wandte Chic ein. »So was können die gut.«
    »Und was können
wir
gut?«, wollte ich wissen.
    Lange Pause. »Nicht die Routinearbeiten.«
    »Ich glaube, dass die Spur mit dem Seil eine Sackgasse ist«, erklärte ich. »Ich glaube, das hat er benutzt, um die Ermittler von der richtigen Spur abzubringen.«
    Die Leute am Tisch schräg gegenüber flüsterten noch ein bisschen, dann stand der gut gekleidete Mann auf und ging auf mich zu. »Steh’s mit einem Lächeln durch«, riet Chic.
    Als der Mann an unserem Tisch war, sagte er: »Sie sind Andrew Danner, stimmt’s? Ich wollte Ihnen nur sagen, es tut mir leid, was Sie durchmachen mussten. Ich weiß nicht besonders viel darüber, aber ich glaube, dass Sie ganz gewaltig aufs Kreuz gelegt worden sind.«
    »Vielen Dank.«
    Wir gaben uns die Hand. Bevor er ging, warf er Chic noch einen Blick zu. »Tolle Hände, Bales, du Idiot.«
    Er ging wieder an seinen Tisch

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