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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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herunter. »Atlas Interplan
Transport und Lagerung«, las Herbert und dachte: Bringen sicher einen gerade verstorbenen Halblebenden oder transportieren einen ab, der seinen letzten Atemzug getan hat. Gemächlich schlenderte er zu der Rampe, um die Tätigkeit zu überwachen. Doch da wurde er von seiner Sekretärin zurückgerufen. »Herr Schönheit von Vogelsang, tut mir leid, dass ich Sie stören muss, aber ein Kunde bittet um Ihre Hilfe bei der Wiederbelebung eines Angehörigen.« Ihre Stimme bekam eine eigenartige Färbung, als sie hinzufügte: »Der Kunde ist Mr. Glen Runciter, der eigens aus der Nordamerikanischen Konföderation hierher gekommen ist.«
    Ein hochgewachsener älterer Mann mit großen Händen kam schnellen Schrittes auf Herbert zu. Er trug einen mehrfarbigen Dacron-Waschanzug, eine gestrickte Schärpe und eine soßenfarbene Musselinkrawatte. Seinen massiven Kopf, der dem eines Katers ähnelte, reckte er vor, während er aus leicht hervorstehenden runden warmen Augen blickte. Sein Gesicht hatte einen geschäftsmäßigen Begrüßungsausdruck angenommen, eine wache Aufmerksamkeit, die sich zunächst auf Herbert richtete, dann aber an ihm vorbeiglitt, als konzentrierte sich Runciter bereits ganz auf zukünftige Angelegenheiten. »Wie geht es Ella?«, dröhnte er; seine Stimme klang wie elektronisch verstärkt. »Kann man sie für eine Unterhaltung ankurbeln? Sie ist erst zwanzig und müsste in besserer Form sein als wir beide zusammen.« Er kicherte, aber es klang nicht ganz echt; er lächelte und kicherte ständig, und auch seine Stimme dröhnte ständig, doch im Grunde nahm er von niemandem wirklich Notiz, war ihm sein Gegenüber egal. Es war nur sein Körper, der lächelte, nickte und Hände schüttelte, sein Inneres blieb zurückgezogen. Auf diese verbindliche Art abwesend, zog er Herbert in langen Schritten mit sich, hinüber zu den Kabinen, in denen die Halblebenden, darunter auch seine Frau, lagerten.

    Â»Sie sind lange nicht hier gewesen, Mr. Runciter«, bemerkte Herbert. Er konnte sich nicht erinnern, wie viel Zeit Mrs. Runciter in diesem Zustand zwischen Leben und Tod noch blieb.
    Runciter schob Herbert mit seiner breiten, flachen Hand vor sich her und sagte: »Das ist ein wichtiger Augenblick, von Vogelsang. Wir, meine Geschäftspartner und ich, sind in einer Situation, in der keine vernünftige Überlegung mehr weiterhilft. Ich bin nicht befugt, Ihnen im Moment Näheres mitzuteilen, nur so viel: Die Angelegenheit ist für uns in diesem Stadium bedrohlich, aber nicht aussichtslos. Es gibt keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben – in keiner Weise. Wo ist Ella?« Er machte Halt und sah sich hektisch um.
    Â»Ich werde sie aus der Kabine ins Besuchszimmer bringen«, erwiderte Herbert; die Kunden sollten nicht in die Kabinen vorgelassen werden. »Haben Sie Ihre Kontrollmarke mit der Nummer, Mr. Runciter?«
    Â»Gott, nein! Die habe ich vor einem Monat verloren. Aber Sie kennen doch meine Frau, Sie finden sie auch so. Ella Runciter, ungefähr zwanzig. Braune Haare und Augen.« Runciter blickte sich ungeduldig um. »Wo ist das Besuchszimmer? Früher habe ich es immer gleich gefunden.«
    Â»Zeigen Sie Mr. Runciter bitte das Besuchszimmer«, sagte Herbert zu einem seiner Mitarbeiter, der sich gerade – neugierig darauf, den weltberühmten Besitzer einer Anti-Psi-Organisation zu sehen – an ihnen vorbeischlängelte.
    Kurz darauf warf Runciter einen Blick in das Besuchszimmer und sagte voller Abscheu: »Da drinnen ist es voll. Da kann ich mich mit Ella nicht unterhalten.« Er heftete sich an Herberts Fersen, der auf dem Weg zur Buchhaltung war. Im Gehen ließ er seine große Pranke auf Herberts Schulter fallen. Herbert spürte sowohl das Gewicht der Hand als auch ihre Überzeugungskraft. »Gibt es hier nicht ein Allerheiligstes für eine vertrauliche Unterredung? Was ich mit meiner
Frau zu besprechen habe, ist keine Angelegenheit, die wir von Runciter Associates zu diesem Zeitpunkt der Welt mitteilen wollen.«
    Bedrängt durch Runciters nachdrückliche Stimme und seine aufdringliche Nähe hörte sich Herbert murmeln: »Ich werde Mrs. Runciter in einem unserer Büros für Sie bereitstellen.« Er hätte wirklich gern gewusst, was passiert war, auf welchen Druck hin sich Runciter gezwungen sah, seinen Einflussbereich zu

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