Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
verbesserten Aufbau unseres Kundschaftersystems.«
»Ich habe geträumt«, sagte Ella. »Ich sah ein rauchiges rotes Licht, ein fürchterliches Licht. Und doch bewegte ich mich unaufhörlich darauf zu. Ich konnte nicht anhalten.«
»Ja.« Runciter nickte. »Das Bardo Thödol, das Tibetanische Totenbuch berichtet davon. WeiÃt du noch, wie du es gelesen hast? Die Ãrzte lieÃen es dich lesen, als du â¦Â« Er zögerte. »⦠im Sterben lagst«, sagte er schlieÃlich.
»Das rauchige rote Licht ist böse, nicht wahr?«
»Ja, du möchtest ihm aus dem Weg gehen.« Er räusperte sich. »Hör zu, Ella, wir haben Probleme. Fühlst du dich in der Lage zuzuhören? Ich meine, ich will dich nicht überanstrengen oder so. Sag nur, wenn du zu müde bist oder wenn du irgendetwas anderes hören oder diskutieren möchtest.«
»Es ist so unheimlich. Ich habe das Gefühl, die ganze Zeit geträumt zu haben, seit du das letzte Mal mit mir sprachst. War das wirklich vor drei Jahren? WeiÃt du, was ich glaube, Glen? Dass die anderen Menschen, die um mich herum sind ⦠dass wir immer mehr zusammenwachsen. Viele Träume handeln gar nicht von mir. Manchmal bin ich ein Mann, manchmal ein kleiner Junge, manchmal eine dicke alte Frau mit Krampfadern ⦠Ich komme an Orte, wo ich niemals gewesen bin, tue Dinge, die ohne jeden Sinn sind.«
»Nun, wie es heiÃt, bewegst du dich auf einen neuen Mutterschoà zu, um noch einmal geboren zu werden. Und das rauchige rote Licht â das ist ein ungemütlicher MutterschoÃ, du willst nicht dorthin. Es ist ein erniedrigender, ein gemeiner MutterschoÃ. Offenbar siehst du schon dein neues Leben voraus oder so ähnlich.« Er kam sich albern vor, während er das sagte. Eigentlich hatte er keinerlei religiöse Ãberzeugung. Doch die Erfahrung des Halblebens war authentisch und machte sie alle auf gewisse Weise zu Theologen. »Ella, lass mich dir erzählen, was vorgefallen ist, weshalb ich hergekommen bin und dich behellige. S. Dole Melipone ist verschwunden.«
Zuerst war es einen Augenblick lang still, dann lachte Ella. »Wer oder was ist ein S. Dole Melipone? So etwas gibt es doch gar nicht.« Das Lachen, mit dieser einzigartigen, vertrauten Wärme, lieà ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Das kannte er an ihr, immer noch, nach so vielen Jahren. Er hatte Ella seit mehr als zehn Jahren nicht lachen gehört.
»Vielleicht hast du es vergessen«, sagte er.
»Ich habe das nicht vergessen. Ich würde ein S. Dole Melipone doch nicht vergessen! Ist es so etwas wie ein Hobbit?«
»Melipone ist Raymond Hollisâ Spitzentelepath. Wir hatten mindestens einen Inerten ständig an ihm dran, nachdem Ashwood ihn vor anderthalb Jahren aufgespürt hatte. Wir verlieren Melipone nie, das können wir uns einfach nicht leisten. Er ist fähig, wenn nötig, ein Psi-Feld zu erzeugen, das doppelt so groà ist wie das jedes anderen Hollis-Angestellten. Und Melipone ist nur einer aus einer ganzen Reihe von Hollisâ Leuten, die verschwunden sind â jedenfalls für uns verschwunden, das heiÃt für alle Schutzgesellschaften innerhalb unseres Verbandes. Also dachte ich, seiâs drum, jetzt gehe ich zu Ella und frage sie, was los ist und was wir tun sollen. So wie du es dir in deinem Testament gewünscht hast â erinnerst du dich?«
»Ich erinnere mich.« Ihre Worte schienen nun von weit entfernt zu kommen. »Bring deine Werbespots ins Fernsehen. Warne die Leute. Sag ihnen â¦Â« Dann verwehte ihre Stimme.
»Das langweilt dich alles, nicht wahr?«, sagte Runciter düster.
»Nein, ich â¦Â« Sie zögerte und er merkte, wie sie wieder davontrieb. »Sind es alles Telepathen?«, fragte sie nach einer Pause.
»Vorwiegend Telepathen und Präkogs. Sie sind nicht mehr auf der Erde, das weià ich. Wir haben ein Dutzend Inerte, die nichts zu tun haben, weil die Psis, die sie sonst auÃer Gefecht gesetzt haben, nicht unterwegs sind. Und was mich noch mehr beunruhigt, ist, dass die Nachfrage nach Anti-Psis gesunken ist â was zu erwarten war, da so viele Psis verschwunden sind. Doch ich weiÃ, dass sie sich auf ein einziges Projekt konzentrieren, das heiÃt, ich glaube es zu wissen, irgendwie bin ich mir da sicher. Irgendjemand hat die ganze Truppe angeheuert
und nur Hollis weiÃ, wer es ist und
Weitere Kostenlose Bücher