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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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intellektuell noch so begabt, konnte das Einssein begreifen, das die Anhänger des Mercerismus regelmäßig erlebten – eine seelische Erfahrung, die ihm und praktisch jedem anderen Menschen, einschließlich der unterdotierten Spatzenhirne, nie irgendwelche Schwierigkeiten bereitete.
    Wie die meisten anderen Menschen auch, hatte er sich manchmal darüber Gedanken gemacht, weshalb wohl ein
Androide völlig hilflos wurde, sobald man ihn einem Empathie-Test, einer Messung seines Mitgefühls, aussetzte. Empathie existierte offenbar nur in der menschlichen Rasse, während man Intelligenz bis zu einem gewissen Grad bei jeder Art und jedem Stamm von Lebewesen bis hinunter zu den Spinnen antraf. Gefühle schienen zunächst einen uneingeschränkten Gruppensinn vorauszusetzen; für einen solitären Organismus wie eine Spinne hätten sie gar keinen Sinn; Gefühle würden im Gegenteil die Überlebensfähigkeit der Spinne beeinträchtigen. Sie würde sich dann des Lebenswillens ihrer Beute bewusst. Daher müssten alle Raubtiere bis hinauf zu so hochentwickelten Säugetieren wie Katzen schließlich verhungern.
    Empathische Gefühle beschränkten sich für Rick demnach auf Pflanzenfresser oder zumindest auf Allesfresser, die notfalls von ihrer Fleischkost abweichen konnten. Letztlich verwischten die Gefühlsregungen nämlich die Grenzen zwischen Jäger und Gejagtem, zwischen Sieger und Besiegtem.
    Beim Einswerden mit Mercer beispielsweise erlebten alle gemeinsam den Aufstieg und fielen, wenn der Zyklus vollendet war, alle gemeinsam hinab in die Gruft der Unterwelt. Seltsamerweise war das eine Art von zweischneidiger biologischer Lebensversicherung. Solange ein Geschöpf Freude empfand, war für alle anderen Geschöpfe die Voraussetzung für einen Anteil an dieser Freude gegeben. Wenn jedoch ein Lebewesen litt, konnten auch alle anderen den Schatten nie ganz abstreifen. Ein Herdentier wie der Mensch sicherte sich dadurch einen höheren Überlebensfaktor. Eine Eule oder eine Kobra würden dadurch vernichtet.
    Der humanoide Roboter stellte infolgedessen ein solitäres Raubtier dar.
    So stellte sich Rick gern die Androiden vor. Seine Arbeit wurde dadurch erträglicher. Wenn er einen Andy aus dem
Verkehr zog – d.h. erledigte -, verletzte er nicht die von Mercer aufgestellte Lebensregel. Du sollst nur die Mörder töten!, hatte Mercer in dem Jahr geboten, als auf der Erde zum ersten Mal die Einswerdungsboxen auftauchten. Je mehr der Mercerismus zu einer ausgewachsenen Theologie wurde, umso hinterhältiger legte der Begriff des Mörders an Bedeutung zu. Im Mercerismus war es das absolute Böse, das den schwankenden alten Mann während seines Aufstiegs belästigte und an seinem schäbigen Umhang zerrte, aber es kam nie klar zum Ausdruck, wer oder was dieses Böse eigentlich war. Ein Mercerite spürte das Böse, ohne es zu begreifen. Oder anders ausgedrückt: Ein Mercerite konnte die nebelhafte Gegenwart der Mörder nach Belieben spüren.
    Für Rick Deckard war ein entsprungener Androide, der seinen Herrn getötet hatte, der über eine größere Intelligenz als viele menschliche Wesen verfügte, der keine Tierliebe zeigte, der nicht die Fähigkeit besaß, empathische Freude für das Glück einer anderen Lebensform oder Trauer bei deren Unglück zu empfinden, die Verkörperung des Mörders .
    Beim Gedanken an Tiere wurde er an den Strauß erinnert, den er in der Tierhandlung gesehen hatte. Er legte vorläufig die Beschreibung des Denkmechanismus von Nexus-6 beiseite, nahm eine Nase voll von Mrs. Siddon’s Nr. 3 & 4 und überlegte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er noch Zeit hatte. Er griff nach dem Videophon auf seinem Schreibtisch und sagte zu Miss Marsten: »Verbinden Sie mich mit der Tierhandlung ›Glücklicher Hund‹ in der Sutter Street.«
    Â»Sofort, Sir«, sagte Miss Marsten und schlug ihr Teilnehmerverzeichnis auf.
    So viel können sie für einen Strauß eigentlich nicht verlangen, dachte Rick. Sicher erwarten sie, dass man den Preis herunterhandelt wie in den alten Tagen bei gebrauchten Automobilen.

    Â»Hier spricht die Tierhandlung ›Glücklicher Hund‹«, sagte eine männliche Stimme. Auf Ricks Videoschirm erschien ein kleines glückliches Gesicht. Im Hintergrund hörte man Tiere schreien.
    Â»Es geht um den Strauß, den Sie im

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