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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Schaufenster haben«, sagte Rick und spielte mit dem Keramikascher auf seinem Schreibtisch. »Welche Anzahlung müsste ich dafür leisten?«
    Â»Augenblick«, sagte der Tierverkäufer und griff nach Papier und Stift. »Ein Drittel.« Er rechnete. »Darf ich fragen, Sir, ob Sie etwas in Zahlung geben wollen?«
    Rick antwortete vorsichtig: »Ich – ich habe mich noch nicht endgültig entschieden.«
    Â»Wenn wir einen Ratenvertrag über – sagen wir mal – dreißig Monate abschließen«, begann der Verkäufer, »dann könnten wir Ihnen den ungewöhnlich niedrigen Zinssatz von sechs Prozent anbieten. Sechs Prozent pro Monat. Nach einer entsprechenden Anzahlung wäre Ihre Monatsrate dann …«
    Â»Sie müssen mit Ihrem Preis heruntergehen«, unterbrach ihn Rick. »Lassen Sie zweitausend nach, dann brauchen Sie auch nichts in Zahlung zu nehmen, ich zahle in bar.« Dave Holden ist vorerst aus dem Verkehr gezogen, überlegte er. Das könnte ganz ordentliche Prämien einbringen, wenn im Laufe des nächsten Monats entsprechende Aufträge vorlagen.
    Â»Sir!«, sagte der Verkäufer. »Unsere Preisforderung liegt schon um tausend Dollar unter dem Listenpreis. Sehen Sie in Ihrem Sidney nach, ich bleibe in der Leitung. Sie sollen sich selbst davon überzeugen, Sir, dass unser Preis nicht überhöht ist.«
    Himmel, dachte Rick, sie geben nicht nach. Trotzdem zog er spaßeshalber seinen zerlesenen Sidney-Katalog aus der Rocktasche und schlug dann unter »Strauß, männl.-weibl., alt-jung, krank-gesund, tadellos erhalten« nach. Er verglich die Preise.

    Â»Tadellos, männlich, jung, gesund«, informierte ihn der Händler. »Macht dreißigtausend Dollar.« Auch er hatte inzwischen seinen Sidney gezückt. »Damit bleiben wir um genau tausend unter dem Listenpreis. Was nun Ihre Anzahlung betrifft …«
    Â»Ich überlege es mir noch«, sagte Rick. »Dann rufe ich Sie wieder an.« Er wollte schon einhängen.
    Â»Und Ihr Name, Sir?«, fragte der Verkäufer wachsam.
    Â»Frank Merriwell«, sagte Rick.
    Â»Ihre Anschrift, Mr. Merriwell? Nur für den Fall, dass ich bei Ihrem Rückruf nicht selbst hier bin.«
    Er erfand eine Anschrift und legte den Videohörer wieder auf die Gabel. So viel Geld, dachte er. Und doch gibt es Leute, die sich so etwas kaufen, Leute, die das Geld dafür haben.
    Er griff erneut nach dem Hörer und sagte barsch: »Geben Sie mir eine Amtsleitung, Miss Marsten. Aber schalten Sie sich nicht ein, das Gespräch ist vertraulich.« Er warf ihr einen nachdringlichen Blick zu.
    Â»Ja, Sir«, antwortete Miss Marsten. »Bitte, wählen Sie.«
    Sie schaltete sich aus und überließ ihm die Verbindung zur Außenwelt.
    Rick wählte aus dem Kopf die Nummer des Ladens für nachgemachte Tiere, von dem er sein Ersatzschaf bezogen hatte. Auf dem kleinen Videoschirm erschien ein Mann in weißem Arztkittel.
    Â»Dr. McRae«, meldete er sich.
    Â»Hier Deckard. Was kostet ein elektrischer Strauß?«
    Â»Nun, ich würde sagen, den können wir Ihnen schon für weniger als achthundert Dollar liefern. Bis wann brauchen Sie ihn? Es würde sich um eine Sonderanfertigung handeln. Für Strauße besteht nämlich keine sehr große Nachfrage.«

    Â»Wir unterhalten uns später noch einmal darüber«, sagte Rick schnell, weil es inzwischen 9.30 Uhr geworden war. »Auf Wiedersehen.«
    Rasch legte er auf, erhob sich und stand kurz danach vor Inspektor Bryants Büro. Er ging an Bryants Empfangsdame vorbei, einem attraktiven Mädchen mit hüftlangen, silbernen Zöpfen, und passierte dann auch seine Sekretärin, einen alten Drachen aus den Sümpfen der Jurazeit, kalt und heimtückisch, wie eine archaische Erscheinung aus der Unterwelt. Keine der beiden sprach ihn an, und er sagte auch nichts zu ihnen. Er öffnete die letzte Tür und nickte seinem Vorgesetzten zu, der gerade am Telefon war. Nachdem er sich gesetzt hatte, zog er die Beschreibung von Nexus-6 heraus, die er vorsorglich mitgebracht hatte. Während der Inspektor noch telefonierte, überflog er erneut alle Einzelheiten.
    Er fühlte sich niedergeschlagen. Dabei hätte er aufgrund von Daves plötzlichem Verschwinden von der Bildfläche eigentlich zumindest vorsichtige Zufriedenheit empfinden müssen.

4
    Vielleicht mache ich mir Sorgen, schloss

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