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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Jahre zurückgebildet, hätten wir den psychologischen Übergang vermutlich schaffen können. Es wäre zwar nicht allzu interessant gewesen, noch einmal die Gemini-Weltraumfahrten mitzuerleben und die ersten Apolloflüge, aber zumindest wäre es für sie möglich gewesen. Hier und jetzt jedoch …
    â€¦ hörte man noch die 78er-Platten von Two Black Crows. Und Joe Penner. Und Mert and Marge. Die Weltwirtschaftskrise
dauert noch an. In unserer Zeit haben wir Kolonien auf dem Mond und auf dem Mars, wir arbeiten an Interstellarflügen – und diesen Leuten ist es noch nicht mal gelungen, mit den Staubstürmen in Oklahoma fertig zu werden.
    Das hier ist noch eine Welt im Sinne eines William Jennings Bryan; Scopes’ »Affenprozess« ist hier eine lebendige Realität. Es gibt keine Möglichkeit, dass wir uns ihrem Standpunkt anpassen können, ihren moralischen, politischen, sozialen Gewohnheiten. Für sie sind wir »professionelle Aufwiegler«, fremder noch als die Nazis, eine größere Bedrohung als die kommunistische Partei. Wir sind die größte Bedrohung, mit der es dieser Zeitabschnitt je zu tun gehabt hat. Bliss hat völlig recht.
    Â»Woher kommt ihr eigentlich?«, fragte ihn Bliss nun. »Doch nicht aus den USA – oder täusche ich mich?«
    Â»Nein, Sie täuschen sich nicht. Wir kommen aus der Nordamerikanischen Konföderation.« Chip holte eine Runciter-Münze aus seiner Tasche und gab sie Bliss. »Hier, die schenke ich Ihnen.«
    Bliss betrachtete das Geldstück, dann schluckte er und rang nach Worten: »Der Mann auf dieser Münze – das ist doch der Verstorbene. Das ist Mr. Runciter!« Er wurde weiß im Gesicht. »Und das Datum – 1990!«
    Â»Geben Sie nicht alles auf einmal aus«, sagte Chip.
    Â 
    Als der Willys-Knight das Bestattungsinstitut »Zum Schlichten Hirten« erreichte, war die Trauerfeier bereits beendet. Auf den breiten weißen Holzstufen vor dem zweistöckigen Gebäude stand eine Gruppe von Leuten, die Chip alle kannte. Da waren sie wieder: Edie Dorn, Tippy Jackson, Jon Ild, Francy Spanish, Tito Apostos, Don Denny, Sammy Mundo, Fred Zafsky und – Pat. Meine Frau, dachte er und sofort fühlte er sich wieder
von ihrem schwarzen Haar, ihren intensiven Augen, der Farbe ihrer Haut angezogen, von all den merkwürdigen Kontrasten, die sie ausstrahlte.
    Â»Nein«, sagte er laut zu sich, als er aus dem geparkten Auto ausstieg. »Sie ist nicht meine Frau – das hat sie gelöscht.« Aber sie trug weiterhin den Ring, diesen einzigartigen Hochzeitsring, handgeschmiedet aus Silber und Jade, den sie gemeinsam ausgesucht hatten … das war alles, was davon übrig war. Was für ein Schock, sie nun wiederzusehen! Noch einmal, für einen Moment, das Gespenst einer Ehe vor sich zu sehen, die niemals existiert hat – abgesehen von diesem Ring. Und auch den konnte sie, wenn ihr danach zumute war, jederzeit verschwinden lassen.
    Â»Hallo, Joe Chip«, sagte sie in ihrem kühlen, immer ein wenig spöttischen Tonfall und sah ihn mit ihren lebhaften Augen an.
    Â»Hallo«, erwiderte er einfallslos. Die anderen begrüßten ihn ebenfalls, doch das schien ihm nicht so wichtig; Pat nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Â»Kein Al Hammond?«, fragte ihn Don Denny.
    Â»Al ist tot. Und Wendy Wright ebenfalls.«
    Â»Von Wendy wissen wir«, sagte Pat ruhig.
    Â»Nein, das stimmt nicht«, warf Denny ein. »Wir haben es vermutet, waren uns aber nicht sicher. Ich war mir nicht sicher.« Zu Chip sagte er: »Was ist mit ihnen geschehen? Was hat sie umgebracht?«
    Â»Sie haben sich abgenutzt.«
    Â»Wie das?«, fragte Tito Apostos heiser und drängte sich in den Kreis derer, die um Chip herumstanden.
    Â»Das Letzte, was du zu uns in New York gesagt hast, Joe Chip«, meldete sich Pat, »bevor du mit Hammond weggingst …«
    Â»Ich weiß, was ich gesagt habe.«

    Â»Du sagtest etwas von Jahren. ›Es hat zu lange gedauert‹ oder so ähnlich. Was bedeutet das? Hat es irgendetwas mit der Zeit zu tun?«
    Â»Mr. Chip«, sagte Edie Dorn ganz aufgeregt, »seit wir hierher gekommen sind, hat sich diese Stadt völlig verändert und keiner von uns kann das verstehen. Sehen Sie auch, was wir sehen?« Sie zeigte mit der Hand auf das Bestattungsinstitut, dann auf die Straße und die übrigen Gebäude.
    Â»Ich

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