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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Stadt.
    Â»Wie lange werden wir brauchen?«, schrie Chip.
    Â»Das kommt auf den Rückenwind an. Schwer zu sagen. Vielleicht bis morgen Mittag, wenn wir Glück haben.«
    Â»Was ist in der Flasche wirklich drin?«
    Â»Goldsplitter, in einer vorwiegend aus mineralischem Öl bestehenden basischen Mischung.«
    Â»Wie viel Gold? Ist es viel?«
    Jespersen drehte seinen Kopf und grinste Chip wortlos an. Er brauchte nichts zu sagen, es war offensichtlich.
    Der alte Curtiss-Wright-Doppeldecker schaukelte weiter in Richtung Iowa.
    Â 
    Um drei Uhr nachmittags am nächsten Tag erreichten sie den Flughafen von Des Moines. Nach der Landung machte sich Jespersen mit unbekanntem Ziel davon, die Flasche mit den Goldsplittern in der Tasche. Steif und verkrampft kletterte Chip aus dem Flugzeug, streckte seine eingeschlafenen Gliedmaßen und ging dann in das Flughafenbüro – wenn man es überhaupt so bezeichnen konnte.
    Â»Könnte ich bitte telefonieren?«, fragte er einen älteren, ziemlich rustikal aussehenden Angestellten, der sich gerade über eine Wetterkarte beugte.

    Â»Wenn Sie Kleingeld haben.« Der Mann deutete mit einer Kopfbewegung auf den öffentlichen Fernsprecher.
    Chip sortierte alle Münzen aus, die Runciters Porträt trugen, und fand schließlich ein zeitgemäßes Fünfcentstück, das er dem Angestellten reichte.
    Â»Hm«, brummte der, ohne aufzusehen.
    Im örtlichen Telefonbuch suchte Chip nach der Nummer des Bestattungsinstituts »Zum Schlichten Hirten«. Dann gab er sie an die Vermittlung weiter und gleich darauf kam die Verbindung zustande.
    Â»Bestattungsinstitut ›Zum Schlichten Hirten‹, Mr. Bliss am Apparat.«
    Â»Ja, hallo, ich bin gekommen, um an den Trauerfeierlichkeiten für Glen Runciter teilzunehmen«, sagte Chip. »Ich hoffe, es ist nicht schon zu spät.«
    Â»Die Trauerfeier für Mr. Runciter findet in diesem Augenblick statt«, erwiderte Mr. Bliss. »Wo sind Sie, Sir? Sollen wir einen Wagen schicken, der Sie abholt?« Er wirkte nicht sehr begeistert.
    Â»Ich bin am Flughafen.«
    Â»Sie hätten früher kommen sollen, Sir. Ich bezweifle sehr, dass Sie noch etwas von der Zeremonie mitkriegen werden. Mr. Runciter wird allerdings noch bis morgen früh aufgebahrt sein. Warten Sie bitte auf den Wagen, Mr …«
    Â»Chip.«
    Â»Ah ja, Sie werden bereits erwartet. Einige von den Trauergästen haben schon darum gebeten, auch für Sie eine Totenfeier abzuhalten, sowie für einen Mr. Hammond und eine … eine Miss Wright. Kommen die beiden etwa mit Ihnen?«
    Â»Nein.« Chip legte auf und setzte sich auf eine geschwungene Bank aus poliertem Holz, von der aus er die ankommenden Wagen beobachten konnte. Jedenfalls bin ich noch
rechtzeitig gekommen, um die anderen zu treffen, dachte er. Sie sind noch nicht wieder abgereist und das ist das Wichtigste.
    Â»Mister, könnten Sie mal’ne Sekunde herkommen?«, rief der Angestellte in diesem Moment.
    Chip stand auf und ging zu ihm hinüber. »Was gibt es?«
    Â»Der Nickel, den Sie mir gegeben haben.« Der Angestellte hatte die Münze offenbar die ganze Zeit untersucht.
    Â»Ja, das ist ein Buffalo-Fünfcent-Stück«, sagte Chip. »Ist es nicht das richtige für diese Zeit?«
    Â»Es stammt aus dem Jahr 1940.« Der Angestellte blickte ihn scharf an.
    Mit einem Seufzer kramte Chip wieder seine Münzen hervor und sah sich eine nach der anderen an. Schließlich fand er ein Fünfcent-Stück von 1938 und warf es dem Angestellten zu. »Behalten Sie beide.« Er setzte sich wieder auf die Holzbank.
    Â»Wir bekommen immer wieder Falschgeld«, rief der Mann zu ihm hinüber.
    Chip antwortete nicht, sondern wandte seine Aufmerksamkeit einem Audiola-Radio zu, das in einer hinteren Ecke des Raumes vor sich hinquäkte. Der Sprecher rührte gerade die Werbetrommel für eine Zahnpasta namens Ipana. Ich bin gespannt, wie lange ich hier warten muss, dachte Chip. Er war ziemlich nervös; jetzt, da er den Inerten so nahe war, wäre es wirklich ärgerlich, wenn er nur bis hierher käme … Er dachte nicht weiter darüber nach, sondern saß einfach nur da.
    Eine halbe Stunde später tuckerte ein Willys-Knight 87, ein Modell aus dem Jahre 1930, auf den Parkplatz. Ein völlig farbloser, biederer Mann in einem schwarzem Anzug stieg aus und schirmte mit der Hand seine Augen ab, während er in

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