Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
Vom Netzwerk:
Orten, ein Genuss für Auge und Ohr.« Er lächelte sie lange und ungeniert an.

    Schwarzmarkt, wurde ihr klar.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sagte: »Sehen Sie, das hier ist nicht mein Haus. Ich wohne ungefähr eine Meile weiter unten am Kanal.« Sie wies in die Richtung. »Ich … bin sehr interessiert.«
    Das Lächeln des Mannes versengte sie.
    Â»Sie sind zum ersten Mal in dieser Gegend, stimmt’s?«, sagte sie nun stotternd, regelrecht verwirrt. »Ich habe Sie noch nie hier gesehen. Wie heißen Sie? Ich meine, wie nennt sich Ihre Firma?«
    Â»Ich heiße Otto Zitte.« Er überreichte ihr eine Karte, die sie kaum ansah; sie konnte den Blick nicht von seinem Gesicht abwenden. »Meine Firma besteht schon lange, ist aber erst kürzlich – aufgrund unvorhersehbarer Umstände – völlig umorganisiert worden, sodass ich nun in der Lage bin, neue Kunden selbst zu begrüßen. Solche wie Sie.«
    Â»Kommen sie rüber?«
    Â»Ja, etwas später am Nachmittag … dann können wir in aller Ruhe ein verblüffendes Angebot an Importwaren durchgehen, für die ich den Exklusivvertrieb habe.« Er erhob sich katzengleich.
    June Henessy war wieder aufgetaucht. »Hallo«, sagte sie mit leisem, vorsichtigem Interesse.
    Â»Meine Karte.« Otto Zitte hielt ihr das weiße Rechteck mit Prägeschrift hin. Nun hatten beide Damen seine Karte; jede las ihre aufmerksam.
    Otto Zitte zeigte sein gerissenes, einschmeichelndes, strahlendes Lächeln und winkte seinen zahmen Bleichmann heran, damit er auch noch den anderen Koffer ablegte und öffnete.
    Â 
    In seinem Sprechzimmer in Camp Ben-Gurion hörte Dr. Milton eine Frauenstimme auf dem Flur, rau und voller Nachdruck,
aber unmissverständlich weiblich. Er horchte und bekam mit, dass eine Schwester sie fortschicken wollte, und wusste, dass es sich um Anne Esterhazy handelte, die hier war, um ihren Sohn Sam zu besuchen.
    Er öffnete den Aktenschrank, blätterte bis E, und kurz darauf lag der Vorgang Esterhazy, Samuel ausgeklappt vor ihm auf dem Schreibtisch.
    Das war ja interessant. Der kleine Junge war unehelich geboren, mehr als ein Jahr, nachdem Mrs. Esterhazy sich von Arnie Kott hatte scheiden lassen. Er war auch unter ihrem Namen in Camp B-G aufgenommen worden. Trotzdem handelte es sich zweifellos um einen Nachkommen von Arnie Kott; der Vorgang enthielt reichlich Informationen über Arnie, weil die Gutachterärzte die Blutsverwandtschaft als absolut erwiesen angesehen hatten.
    Offenbar sahen sich Arnie und Anne Esterhazy immer noch, obgleich ihre Ehe längst beendet war, nachhaltig genug jedenfalls, um ein Kind zu zeugen. Ihre Beziehung war also nicht bloß geschäftlicher Natur.
    Eine Zeit lang dachte Dr. Glaub darüber nach, wie sich diese Information möglicherweise nutzen ließ. Hatte Arnie Feinde? Nicht, dass er wüsste; alle Welt mochte Arnie – das heißt, alle mit Ausnahme von Dr. Glaub. Anscheinend war Dr. Glaub die einzige Person auf dem Mars, die Arnies Hand unangenehm zu spüren bekommen hatte, eine Vorstellung, bei der Dr. Glaub sich nicht gerade wohler fühlte.
    Dieser Mann hat mich auf die unmenschlichste und hochmütigste Art und Weise behandelt, sagte er sich zum millionsten Mal. Aber was ließ sich dagegen schon tun? Er konnte Arnie immer noch seine Rechnung schicken … in der Hoffnung, wenigstens einen Hungerlohn für seine Dienste zu ergattern. Aber das würde auch nicht helfen. Er wollte viel mehr haben – er hatte ein Recht darauf. Wieder studierte Dr.
Glaub den Vorgang. Seltsamer Bursche, dieser Samuel Esterhazy; so ein Fall war ihm noch nicht untergekommen. Der Junge schien ein Rückschritt zu einer uralten Form von Halbmensch zu sein, oder zu einer Spielart, die nicht überdauert hatte: einer, die teilweise im Wasser lebte. Das erinnerte Glaub an eine Theorie, die von einer ganzen Reihe Anthropologen vertreten wurde, wonach der Mensch von wasserbewohnenden Affen abstamme, die in der Brandung und in seichten Gewässern zu Hause gewesen seien.
    Sams IQ, stellte er fest, lag nur bei 73. Eine Schande.
    Um so mehr, dachte er plötzlich, weil man Sam zweifellos eher als geistig zurückgeblieben betrachten musste denn als anormal. Camp B-G war nicht als Anstalt für bloß Zurückgebliebene gedacht, und ihr Leiter Susan Haynes hatte schon mehrere pseudoautistische Kinder, bei denen sich herausgestellt

Weitere Kostenlose Bücher