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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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seinem weichen Margarinewürfel in der Hand dastand. Vielleicht überlegt sie es sich noch, und ich darf doch Pris zu ihr sagen. Vielleicht überlegt sie sich die Sache mit dem Essen auch noch einmal, wenn es mir gelingt, eine Dose mit Vorkriegsgemüse aufzutreiben.
    Aber möglicherweise kann sie gar nicht kochen!, fiel ihm plötzlich ein. Na schön, dann tu ich es eben, ich richte für uns beide das Essen her. Und ich bring ihr das Kochen bei, damit sie’s in Zukunft auch kann, falls sie dies möchte. Wahrscheinlich wird sie’s schon wollen, wenn ich es ihr mal gezeigt habe. Soviel ich weiß, kochen die meisten Frauen gerne, selbst junge wie sie: Es ist ein Instinkt. Er stieg die dunkle Treppe hinauf, zurück zu seiner Wohnung.
    Sie ist wirklich von gestern, überlegte er, während er seinen weißen Arbeitskittel überzog. Und wenn ich mich noch so beeile, ich komme auf jeden Fall zu spät zur Arbeit. Mr. Sloat wird sich ärgern – na und?
    Sie hat beispielsweise noch nie etwas von Buster Friendly gehört! Einfach undenkbar! Buster Friendly ist der bedeutendste lebende Mensch – Wilbur Mercer natürlich ausgenommen. Aber Mercer ist kein menschliches Wesen, überlegte er. Offenbar ist er eine Naturerscheinung, kommt von den Sternen, wurde unserer Kultur von einer kosmischen Vorsehung gegeben. So sagen zumindest die Leute, Mr. Sloat sagt das, beispielsweise. Und Hannibal Sloat muss es ja wissen.

    Er war fertig angezogen und stieg hinauf zum Dach, wo sein verbeulter, abgenutzter Schwebewagen geparkt war.
    Â 
    Etwa eine Stunde später saß er im Firmenwagen und hatte bereits sein erstes reparaturbedürftiges Tier abgeholt, eine elektrische Katze. Sie lag in dem staubsicheren Transportbehälter aus Plastik hinten im Lieferwagen und keuchte unregelmäßig. Man könnte fast glauben, sie sei echt, dachte Isidore, als er zur Van-Ness-Tierklinik zurückfuhr, zu diesem kleinen Unternehmen mit dem vorsichtig falsch gewählten Namen, das auf dem hartumkämpften Gebiet der Reparaturen von künstlichen Tieren knapp zu überleben vermochte.
    Die Katze hinter ihm stöhnte kläglich.
    Puh!, sagte sich Isidore. Klingt tatsächlich, als ob sie sterben wollte. Vielleicht hat ihre zehn Jahre alte Batterie einen Kurzschluss, und jetzt brennen systematisch sämtliche Stromkreise durch. Ein schwieriger Fall. Milt Borogrove, der Mechaniker der Van-Ness-Tierklinik, würde damit alle Hände voll zu tun haben. Und ich habe dem Besitzer nicht einmal einen Kostenvoranschlag gegeben, fiel John Isidore zu seinem Schrecken ein. Der Kerl warf mir die Katze einfach zu, sagte, die Störung hätte in der Nacht begonnen, und fuhr weg, vermutlich zur Arbeit. Jedenfalls war der kurze Wortaustausch plötzlich abgebrochen, und der Katzenbesitzer brauste himmelwärts in seinem Schwebewagen, einem hübschen neuen Maßmodell. Der Mann war doch ein neuer Kunde.
    Er sagte zu der Katze: »Halt noch eine Weile aus, wir sind gleich da!« Die Katze wimmerte weiter. »Ich werde dich doch lieber unterwegs schon aufladen«, beschloss Isidore. Er landete den Firmenwagen auf dem nächsten Dach, ließ den Motor laufen, kroch nach hinten, öffnete den staubfesten Transportbehälter und hob die Katze heraus. In Verbindung mit seinem weißen Mantel und der Aufschrift auf dem
Wagen vermittelte dies ganz den Eindruck eines echten Tierarztes, der sich um ein echtes Tier kümmerte.
    Der elektrische Mechanismus unter dem täuschend echt aussehenden grauen Fell gurgelte und warf Blasen, die Videolinsen sahen glasig aus, die metallenen Kiefer waren verkrampft. Diese in nachgemachte Tiere eingebauten »Krankheitsrelais« hatte er immer schon bestaunt. Die Konstruktion, die er nun auf dem Schoß hielt, war so gebaut, dass das ganze Ding nicht kaputt, sondern organisch krank wirkte, sobald irgendwo eine Kleinigkeit nicht funktionierte. Ich hätte es glatt für echt gehalten, dachte Isidore, während er im Ersatzfell am Bauch des Tieres nach den versteckten Armaturen suchte, die bei diesem Typ besonders klein sein mussten. Gleichzeitig suchte er nach der Leitung des Schnellladers. Er fand weder das eine noch das andere. Er konnte auch nicht allzu viel Zeit mit der Suche vergeuden, weil das Ding sich kaum noch regte.
    Wenn es sich tatsächlich um einen Kurzschluss handelt, der jetzt die verschiedenen Relais durchgehen lässt, überlegte er,

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