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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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dann sollte ich vielleicht versuchen, eins der Anschlusskabel von der Batterie zu lösen. Damit kommt zwar der Mechanismus zum Stillstand, doch es entsteht kein weiterer Schaden. In der Werkstatt kann ihn Milt dann wieder aufladen.
    Seine kräftigen Finger tasteten das nachgemachte Rückgrat ab. Hier irgendwo mussten die Kabel sein. Verdammt gute Arbeit – eine absolut perfekte Imitation. Selbst bei genauester Untersuchung keine Kabel zu finden. Das musste ein Produkt von Wheelright & Carpenter sein – sie sind teurer, sehen aber auch entsprechend gut aus.
    Er gab es auf. Die Ersatz-Katze funktionierte nicht mehr. Der Kurzschluss – falls es wirklich daran lag – musste die Stromversorgung und den Hauptantrieb ausgeschaltet haben. Das wird ins Geld gehen, dachte er pessimistisch. Offensichtlich
hatte es der Kerl unterlassen, dreimal jährlich das vorsorgliche Reinigen und Schmieren vornehmen zu lassen. Darauf kam es nämlich an. Vielleicht würde der Besitzer jetzt eine Lektion erhalten – auf schmerzhafte Art.
    Isidore schob sich wieder auf den Fahrersitz, brachte das Lenkrad in Aufsteigeposition und surrte in die Höhe. Dann setzte er seinen Weg zur Werkstatt fort.
    Auf diese Weise brauchte er sich zumindest das nervtötende Wimmern und Stöhnen des Dings nicht mehr anzuhören. Er konnte sich entspannen. Seltsam, dachte er. Obwohl ich weiß, dass es nicht echt ist, schlägt mir das Gejammer, mit dem Hauptantrieb und Stromversorgung eines künstlichen Tieres durchbrennen, immer auf den Magen. Wenn ich nur einen anderen Job bekommen könnte, dachte er gequält. Wenn ich den IQ-Test bestanden hätte, dann bräuchte ich nicht diese verhasste Arbeit zu tun, die mich immer so mitnimmt. Andererseits ließen sich Milt Borogrove oder der Chef, Hannibal Sloat, keineswegs stören durch die synthetischen Leiden gefälschter Tiere. Vielleicht liegt es an mir, sagte sich Isidore. Wenn man die Evolutionsleiter hinuntersteigt, so wie ich, wenn man in die Unterwelt absinkt als zerbröckelnder Sonderfall – ach, denken wir lieber nicht daran.
    Nichts war für Isidore bedrückender als ein Vergleich zwischen seinen jetzigen geistigen Fähigkeiten und seiner einstigen Begabung. Mit jedem Tag ließen Scharfsinn und Kraft nach. Zusammen mit all den anderen Tausenden von Sonderfällen auf Terra war er unterwegs zu einem gewaltigen Aschenhaufen, wurde zu lebendigem Müll.
    Aus Langeweile schaltete er das Autoradio ein und suchte nach der Buster-Friendly-Show, die genau wie im Fernsehen dreiundzwanzig Stunden am Tag ununterbrochen lief … die übrigbleibende Stunde bestand aus einem religiösen Programmabschluss,
zehn Schweigeminuten und dann wieder einem religiösen Programmeinstieg.
    Â»Schön, dass Sie sich wieder eingeschaltet haben!«, tönte Buster Friendly. »Also, Amanda, es muss jetzt zwei Tage her sein, seit wir uns zuletzt gesprochen haben. Haben Sie irgendwelche neuen Dreharbeiten geplant?«
    Â»Ja, sollte gästern Dräharbeit fier Film beginnän. Aber wollten sie, dass ich anfange um siebän …«
    Â»Sieben Uhr morgens?«, fiel Buster Friendly ein.
    Â»Ja, richtisch Bastärr, siebän Urr morgänns!« Amanda Werner ließ ihr berühmtes Lachen hören, das fast ebenso gekünstelt klang wie bei Buster Friendly. Sein ständiges Repertoire umfasste neben Amanda noch mehrere andere schöne, elegante, spitzbrüstige Ausländerinnen, von denen nie genau gesagt wurde, woher sie stammen, dazu ein paar sogenannte Humoristen mit derben Späßen. Frauen wie Amanda Werner machten nie einen Film, standen nie auf der Bühne. Sie verbrachten ihr verruchtes, schönes Leben als Gäste in Busters nicht enden wollender Show. Siebzig Stunden in der Woche, hatte Isidore mal ausgerechnet.
    Wie fand Buster Friendly nur Zeit, sowohl seine Fernsehwie auch Rundfunksendungen aufzunehmen?, überlegte Isidore. Und wie brachte es Amanda Werner fertig, jeden zweiten Tag sein Gast zu sein – Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr? Wie bringen sie es nur fertig, so viel zu reden und sich dabei, soviel er feststellen konnte, niemals zu wiederholen? Ihre immer witzigen, immer neuen Bemerkungen waren nicht einstudiert. Amandas Haar glühte, ihre Augen glitzerten, ihre Zähne glänzten. Amanda war niemals krank, niemals müde, nie fehlte ihr eine schlagfertige Erwiderung auf Busters

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