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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Universum treibt einem Endstadium absoluter, völliger Vermüllung zu.« Er fügte hinzu: »Die einzige Ausnahme ist natürlich der Aufstieg von Wilbur Mercer.«
    Sie blinzelte ihn an. »Da sehe ich keinen Zusammenhang.«
    Â»Aber das ist doch der ganze Sinn des Mercerismus«, sagte er und wunderte sich erneut. »Nehmen Sie denn an der Einswerdung nicht teil? Besitzen Sie keine Einswerdungsbox?«
    Nach einer kurzen Pause sagte sie vorsichtig: »Ich habe meine nicht mitgebracht, weil ich annahm, dass ich hier eine finden würde.«
    Nun stotterte er vor lauter Aufregung. »Aber … eine … eine … Einswerdungsbox – das ist doch der persönlichste Besitz, den man haben kann! Es ist eine Erweiterung des eigenen Körpers. Damit kommt man mit anderen in Berührung und ist nicht mehr so allein. Das wissen Sie ja, jeder weiß das. Mercer lässt sogar Leute wie mich …« Er unterbrach sich, aber es war zu spät. Er hatte sich verplappert und merkte an ihrer Miene, an einem plötzlichen Aufflackern von Ablehnung, dass sie verstanden hatte. So fügte er mit leiser, zitternder Stimme hinzu: »Ich hätte den Intelligenztest beinahe geschafft. Ich bin kein extremer Sonderfall, nur ein gemäßigter, nicht so wie gewisse Fälle, die man manchmal sieht. Aber das macht für Mercer keinen Unterschied.«
    Â»Was mich betrifft«, sagte sie, »so ist das mein Haupteinwand gegen den Mercerismus.« Ihre Stimme klang klar und nüchtern. Sie stellt nur eine Tatsache fest, merkte er. Die Tatsache ihrer Grundeinstellung gegenüber Spatzenhirnen.
    Â»Ich glaube, ich gehe jetzt wieder hinauf«, murmelte er und wandte sich von ihr ab. Den Margarinewürfel, der in seiner
Hand feucht und weich geworden war, hielt er immer noch fest umklammert.
    Sie sah ihm mit ausdruckslosem Gesicht nach. Dann rief sie plötzlich: »Warten Sie!«
    Er blieb stehen und sah sich um. »Warum?«
    Â»Ich brauche Sie. Um mir aus den anderen Wohnungen geeignete Möbel zu beschaffen, wie Sie vorhin gesagt haben.« Lässig ging sie auf ihn zu. Ihr nackter Oberkörper war schlank und geschmeidig, ohne ein überschüssiges Gramm Fett. »Wann kommen Sie von der Arbeit nach Hause? Dann könnten Sie mir helfen!«
    Â»Könnten Sie uns vielleicht etwas zu essen richten?«, fragte Isidore. »Wenn ich alle Zutaten mitbringe?«
    Â»Nein, dafür hab ich zu viel zu tun.« Sie schüttelte die Bitte mühelos ab. Er fühlte es, begriff es aber nicht. Jetzt, wo ihre anfängliche Angst verschwunden war, ging etwas ganz anderes von ihr aus. Etwas Fremdes. Und Missbilligendes, dachte er. Eine Art Kälte, wie ein Hauch aus dem Vakuum zwischen zwei unbewohnten Welten, aus dem Nichts. Es lag nicht an dem, was sie tat oder sagte, sondern an den Dingen, die sie nicht tat und nicht sagte.
    Â»Ein andermal«, murmelte sie und kehrte zu ihrer Wohnung zurück.
    Â»Haben Sie meinen Namen verstanden?«, fragte er eifrig. »John Isidore, und ich arbeite bei …«
    Â»Sie haben mir vorhin schon gesagt, wo Sie arbeiten.« Sie blieb für einen Augenblick an ihrer Tür stehen und sagte: »Bei irgendeinem unmöglichen Typ namens Hannibal Sloat, von dem ich sicher bin, dass er nur in Ihrer Fantasie existiert. Mein Name ist …« Sie zögerte, warf ihm einen letzten kühlen Blick zu und öffnete ihre Tür. »Rachael Rosen.«
    Â»Vom Rosen-Konzern?«, fragte er. »Dem größten Hersteller humanoider Roboter für unser Kolonisationsprogramm?«

    Für eine Sekunde huschte ein undefinierbarer Ausdruck über ihr Gesicht. »Nein«, sagte sie. »Von der Firma hab ich noch nie gehört. Ich weiß auch nichts darüber. Auch das existiert vermutlich nur in Ihrem Spatzenhirn. John Isidore und seine ganz persönliche, private Einswerdungsbox. Armer Mr. Isidore.«
    Â»Aber Ihr Name lässt …«
    Sie unterbrach ihn. »Mein Name ist Pris Stratton. Diesen Namen gebrauche ich, seit ich geheiratet habe. Ich werde nie anders als Pris gerufen. Sie dürfen mich auch Pris nennen.« Sie überlegte kurz, dann verbesserte sie sich: »Nein, nennen Sie mich lieber Miss Stratton. Wir kennen einander ja kaum. Zumindest ich kenne Sie nicht.«
    Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Er stand allein auf dem staubbedeckten Korridor.

7
    Nun, so geht es eben, sagte sich J. R. Isidore, als er mit

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