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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Lautlos setzte sich der Fahrkorb in Bewegung. »Schließlich bin ich jetzt arbeitslos. Vorsichtig ausgedrückt.«
    Â»Warum eigentlich nicht?«, antwortete Rick vorsichtig. »Wir haben allerdings schon zwei Prämienjäger.« Ich muss es ihm sagen, sagte er zu sich. Es wäre verwerflich und grausam, es nicht zu tun. Mr. Resch, Sie sind ein Androide, dachte er.
Sie haben mich heil hier herausgeschafft – da haben Sie Ihre Belohnung! Sie sind genau das, was wir beide gemeinsam so verabscheuen: ein Androide. Das, was wir pflichtgemäß vernichten müssen, wo wir es antreffen.
    Â»Ich kann’s immer noch nicht recht fassen«, sagte Phil Resch. »Es kommt mir so unwahrscheinlich vor. Seit drei Jahren arbeite ich jetzt schon unter der Leitung von Androiden! Warum ist mir nur kein Verdacht gekommen – oder wenigstens genügend, um etwas zu unternehmen.«
    Â»Vielleicht ist es noch gar nicht so lange her. Vielleicht haben sie erst kürzlich dieses Gebäude besetzt.«
    Â»Sie sind schon die ganze Zeit hier. Inspektor Garland war von Anfang an mein Vorgesetzter – während all dieser drei Jahre.«
    Â»Er behauptet, sie seien alle gemeinsam zur Erde gekommen«, wandte Rick ein. »Und das kann noch nicht so lange her sein – jedenfalls keine drei Jahre, höchstens ein paar Monate.«
    Â»Dann hat es davor einmal einen echten Garland gegeben«, sagte Phil Resch. »Irgendwann ist er dann durch diesen Androiden ersetzt worden.« Sein mageres Haifischgesicht zuckte. Allmählich dämmerte ihm die Erkenntnis. »Oder mir ist ein falsches Erinnerungssystem eingebaut worden. Vielleicht existieren diese drei Jahre mit Garland nur in meiner Erinnerung. Aber …« In seinem Gesicht arbeitete und zuckte es jetzt, er konnte seine inneren Qualen nicht mehr verbergen. »Nur Androiden können ein falsches Erinnerungssystem haben. Bei Menschen funktioniert es nicht.«
    Der Lift hielt an. Die Türen öffneten sich, und das menschenleere Dach der Polizeistation mit all den geparkten Dienstfahrzeugen lag vor ihnen.
    Â»Dort steht mein Schwebewagen.« Phil Resch führte Rick zu einem Fahrzeug ganz in der Nähe und schob ihn rasch
hinein. Er setzte sich ans Steuer und ließ den Motor an. Sekunden später schwangen sie sich in die Luft und flogen nach Norden zurück, zum alten Opernhaus. Phil Resch war geistesabwesend und fuhr reflexartig. Sein zunehmend düsterer werdender Gedankengang beherrschte seine Aufmerksamkeit.
    Â»Hören Sie, Deckard«, sagte er plötzlich. »Wenn wir Luba Luft erledigt haben, dann bitte ich Sie …« Seine heisere, gequälte Stimme versagte den Dienst. »Sie wissen schon!«, murmelte er rau. »Nehmen Sie den Boneli-Test oder auch Ihren Empathietest. Ich will über mich Gewissheit haben.«
    Â»Darüber können wir uns später den Kopf zerbrechen«, wich ihm Rick aus.
    Â»Sie wollen mich nicht testen!« Phil Resch sah Rick in plötzlichem Verstehen an. »Vermutlich kennen Sie das Ergebnis schon im Voraus. Garland muss Ihnen etwas gesagt haben. Etwas, wovon ich nichts weiß.«
    Rick sagte: »Es wird uns selbst zu zweit schwerfallen, an Luba Luft heranzukommen. Allein hab ich’s nicht geschafft. Konzentrieren wir lieber unsere Aufmerksamkeit darauf.«
    Â»Es geht gar nicht nur um falsche Erinnerungsstrukturen«, fuhr Phil Resch fort. »Ich besitze ein Tier – keine Imitation, sondern ein echtes. Ein Eichhörnchen. Ich liebe mein Eichhörnchen wirklich, Deckard. Jeden verdammten Morgen füttere ich es und wechsle das Papier aus – reinige seinen Käfig, wissen Sie -, und wenn ich abends nach Hause komme, lasse ich es raus. Dann läuft es in der ganzen Wohnung umher. Es hat ein Rad im Käfig. Haben Sie schon mal einem Eichhörnchen im Rad zugeschaut? Es rennt und rennt, das Rad dreht sich, und das Eichhörnchen bleibt immer am selben Fleck, es kommt nicht voran. Buffy scheint das jedoch Spaß zu machen.«
    Â»Ich glaube, Eichhörnchen sind nicht sehr schlau«, bemerkte Rick. Schweigend flogen sie weiter.

12
    Als Rick Deckard und Phil Resch die Oper erreichten, erfuhren sie, dass die Probe schon vorbei war. Miss Luft sei bereits gegangen.
    Â»Hat sie gesagt, wo sie hinwollte?«, fragte Phil Resch den Bühneninspizienten und wies seinen Polizeiausweis vor.
    Â»Hinüber zum Museum.« Der Mann studierte den Ausweis.

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