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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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»Sie hat gesagt, sie wollte die Ausstellung von Edvard Munch nicht verpassen, die dort gerade läuft. Sie dauert nur noch bis morgen.«
    Und Luba Luft dauert nur noch bis heute, dachte Rick.
    Als die beiden den Bürgersteig zum Museum entlanggingen, fragte Phil Resch: »Wie hoch wollen Sie wetten? Sie ist geflohen, wir werden sie im Museum nicht finden!«
    Â»Möglich«, sagte Rick.
    Sie erreichten das Museum, stellten fest, in welcher Etage die Munch-Ausstellung gezeigt wurde, und fuhren hinauf. Kurz darauf befanden sie sich inmitten der Gemälde und Holzschnitte. Eine Menge Leute war zur Ausstellung gekommen, unter anderem auch eine Schulklasse. Die schrille Stimme des Lehrers durchdrang sämtliche Räume mit den Exponaten. Rick dachte: So stellt man sich vor, dass ein Andy klingt – und aussieht. Nicht wie Rachael Rosen und Luba Luft und der Mann an meiner Seite. Oder vielmehr das Ding an meiner Seite.
    Â»Haben Sie schon mal gehört, dass sich ein Andy irgendein Haustier hält?«, fragte ihn Phil Resch.

    Aus unerfindlichen Gründen fühlte sich Rick zu brutaler Ehrlichkeit verpflichtet. Vielleicht hatte er sich bereits auf das eingestellt, was vor ihm lag.
    Â»Ich weiß von zwei Fällen«, antwortete er, »wo Andys Tiere hielten und für sie sorgten. Aber es kommt selten vor. Nach meiner Erfahrung geht es im Allgemeinen schief – Andys bringen es nicht fertig, die Tiere am Leben zu erhalten. Haustiere brauchen nämlich Wärme und Geborgenheit, wenn sie gedeihen sollen. Außer Reptilien und Insekten.«
    Â»Würde ein Eichhörnchen das auch brauchen? Eine Atmosphäre der Zuneigung? Buffy geht’s nämlich sehr gut, sein Fell ist so glatt wie bei einem Otter. Ich striegle und kämme ihn jeden zweiten Tag.« Phil Resch blieb vor einem Ölgemälde stehen und betrachtete es eingehend. Das Bild zeigte ein haarloses, bedrücktes Geschöpf mit einem Kopf wie eine umgekehrte Birne, das die Hände ängstlich an die Ohren presste und den Mund zu einem furchtbaren, lautlosen Schrei aufgerissen hatte. Die Luft ringsum war durchflossen von Wellen seiner Qual und dem Echo seines Schreis. Was immer es auch war, der Mann oder die Frau war gefangen im eigenen Geheul und schützte die Ohren vor sich selbst. Die Kreatur stand mutterseelenallein auf einer Brücke und schrie in ihrer Einsamkeit. Sie war von der Außenwelt abgeschnitten durch den Schrei – oder trotz des Schreis.
    Â»Davon machte er einen Holzschnitt«, sagte Rick, nachdem er die Angaben unter dem Gemälde gelesen hatte.
    Â»Ich stelle mir vor, dass ein Andy so empfinden muss«, sagte Phil Resch. Er lauschte dem Echo des Schreis, der auf dem Bild sichtbar gemacht war. »Ich fühle mich ganz anders. Vielleicht bin ich also kein …« Er brach ab, da mehrere Besucher näher kamen, um das Bild zu betrachten.
    Â»Dort drüben steht Luba Luft!« Rick deutete verstohlen hinüber, und Phil Resch hielt in seiner düsteren Selbstbegutachtung
und -verteidigung inne. Langsam gingen die beiden auf sie zu, gelassen, als hätten sie keine besonderen Absichten. Wie immer in solchen Fällen war es wichtig, ganz harmlos zu tun. Andere Menschen, die nicht wussten, dass sich Androiden in ihrer Mitte aufhielten, mussten unter allen Umständen geschont werden, selbst wenn der Gejagte vorerst entkam.
    Luba Luft hatte einen Katalog in der Hand. Sie trug enge, schimmernde Hosen und ein golden leuchtendes westenartiges Oberteil. So stand sie da, ganz versunken in die Darstellung eines jungen Mädchens, das mit gefalteten Händen auf der Bettkante saß, mit einem Ausdruck von verwirrtem Staunen und unbekannter, verständnisloser Furcht im Gesicht.
    Â»Soll ich es Ihnen kaufen?«, sagte Rick zu Luba Luft. Er stand neben ihr, hielt locker ihren Oberarm fest und gab ihr dadurch zu verstehen, dass er sie im Griff hatte – er brauchte sich nicht anzustrengen, um sie festzuhalten.
    Phil Resch trat an ihre andere Seite und legte ihr die Hand auf die Schulter. Dabei sah Rick, wie sich sein Jackett über dem Laserrohr ausbeulte. Nach der mit knapper Not überstandenen Auseinandersetzung mit Inspektor Garland schien Phil Resch bei ihr keinerlei Risiko eingehen zu wollen.
    Â»Es ist unverkäuflich.« Luba Luft warf ihm einen gleichmütigen Blick zu und zuckte zusammen, als sie ihn erkannte. Ihre Augen verloren ihren Glanz, und ihr Gesicht nahm eine

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