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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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presste die Lippen aufeinander. Dieser Ausbruch erinnerte ihn an die vergangene Nacht, wo er dachte, dass bereits alles zu Ende sei. Die angehende große Liebe verpufft wegen eines Missverständnisses und zweier Meinungen über die eine Sache.
    Als Abschied hätte er sich schön untermalte Sätze gewünscht, aber nun ja. Vor ihm stand Donna. Er legte die Hände auf ihre Schultern und umarmte sie wenig später.
    »Entschuldige, das wollte ich nicht sagen«, sagte sie.
    »Ist schon okay. Solange ich keine eigenen Kinder habe, werde ich es wirklich nicht nachfühlen können, wie es ist, sich um ein Kind Sorgen zu machen.«  
    »Lieb von dir.«
    Sie küsste ihn ein letztes Mal leidenschaftlich. Seine Wangen färbten sich rot wie einige Blätter, die um ihn herum lagen.
    »Puh!«, war alles was er sagen konnte. Er überlegte schnell einen Satz, da sie einsteigen wollte, und immer noch nichts von einem Wiedersehen gesagt hatte. »Rufst du mich nächste Woche an?«
    »Nein, du rufst mich an.«
    Er nickte. Seinem Blicken wurde die Freude genommen.
    »Wenn ich nächste Woche in der Arbeit nicht so dringend gebraucht würde, dann wäre ich auch noch ein paar Tage länger geblieben. Sei jetzt bitte nicht traurig, Tom. Wir sehen uns doch wieder.«
    »Donna, du machst mich einfach verrückt, du Biest.«
    Sie lächelte zaghaft.
    »Wenigstens das. Ich mag es sehr wenn du lachst. Du bist dann wie die Sonne, die einen trüben Tag zu einem besonderen macht.«
    »Hör‘ auf damit, Tom. Du machst mir den Abschied nur unnötig schwer.« Ihre Augen funkelten dabei.
    Ja, ihre Augen. Tom dachte erstmals an Coopers letzte Worte. Er war den Tränen nahe. Ihr Abschied schmerzte ihm mehr als ihr. Ein letzter Kuss, bei dem sie sich noch intensiver in die Augen sahen als sonst, beendete ihr Treffen. Tom war verwundert, über Donnas kalte Blicke. Was hatte Cooper nur gesehen? Er gab ihr einen Klaps auf den Po und sie stieg in den Ford.
    Sie setzte schnell zurück, und wäre ihm beinahe über die Füße gefahren. Sie gab Gas und eine dicke Staubwolke wurde aufgewirbelt. Sie dreht sich nicht mehr um. So sah sie nicht, dass ihr Tom mit einem weißen Taschentuch winkte, das er aus seiner Gesäßtasche gezogen hatte. Er blieb stehen und sah ihr nach, bis der Ford am Horizont verschwand.

 
     
    Die Folgen
     
     
     
    Es ist ein Glühen, als ob die Blätter das Licht
    der Herbstsonne gierig festgehalten hätten
    und es langsam wieder freigäben
    (John Steinbeck)

Kapitel 22
     
     
    Tom ging in einem schleichenden Schritt nach Hause. Es setzte ihm doch mehr zu, als er erwartet hatte: der barsche und viel zu schnelle Abschied von Donna.
    Was meinte Cooper nur mit „ihre Augen“?
    Er verdrängte den Satz, bevor er sich darüber unnötig Gedanken machen würde, und dachte daran, wie er denn Donna morgen in der Arbeit eine Freude machen könnte. Es wäre doch schön, wenn alle wüssten, dass sich zwischen ihnen viel Schönes entwickelt hatte.
    Seine beiden Katzen begrüßten ihn mit einem freudigen Miau. Er lächelte und setzte sich aufs Sofa. Dabei ließ er die Musik laufen, die Donna gut gefallen hatte. Zur Beruhigung und um Gedanken einzusammeln. Viele waren ihm im Laufe der letzten fünfundzwanzig Stunden verloren gegangen.
    Nach einer weiteren Stunde, in der er sich entspannte, duschte er sich, um wieder frisch zu werden. In den Minuten, in denen der Wasserstrahl auf seinen Körper niederprasselte, schwebte ihm nur ein Gedanke durch den Kopf: Waren die fünfundzwanzig Stunden ein Traum oder waren sie tatsächlich Wirklichkeit?
    Im Bad lag noch das Handtuch, welches Donna für ihren zauberhaften Körper zum Trocknen benutzt hatte. Ich werde es nie wieder waschen, dachte er verliebt wie ein Teenager. Er legte es ungewaschen ins Regal und wollte zumindest noch zwei bis drei Tage ihren Duft einatmen.
     
    Tom saß auf dem Holzstuhl vor seinem Schreibtisch.
    Was kann ich nur tun? Blumen? Welche? ... Rosen!   Was sonst!
    Er holte sein Notebook aus der großen Schublade unter der Schreibtischplatte hervor. Er hatte sich geschworen, alle elektronischen Medien nur im absoluten Notfall zu benutzen. Dieser war nun eingetreten. Im Internet würde der Kauf eines Straußes roter Rosen kein großes Problem darstellen. Nachdem er online war, ging er auf die Seite eines Blumenhändlers, dem in allen Bundesstaaten viele kleinere Händler angeschlossen waren. Nach zehn Minuten hatte alles erledigt. Er hatte einen Strauß langstieliger roter Rosen für

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