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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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einzigartige Energie durchströmte ihn, reinigte seine tiefe Schwingung, hob sie an, bis er sich leichter fühlte, frei. Die dunklen Fesseln, die ihn eben noch in den Abgrund stürzen wollten , waren fort, und er b e g riff , welcher Macht er ausgeliefert war.
    Der unkontrollierte Zorn hatte Saetan Zugriff auf seinen ehemaligen Sen e schall ermöglicht, und diesen beinahe in einen Blutrausch gedrängt. Er hatte Beliars Wut genutzt, sie verstärkt, um ihn einmal mehr fallen zu sehen. Doch er hatte nicht damit gerechnet , wie stark Blanches Einfluss auf seinen einst i gen Erzdämon war.
    Nachdem er sie wiederholt zum Höhepunkt gebracht hatte und er, gestärkt von ihrer Leidenschaft, wieder klar denken konnte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass sie nicht vor ihm geflohen war. Sie war geblieben und hatte ihn in einer seiner dunkelsten Stunden aufgefangen.
    Dumme, dumme Sterbliche! Es hätte nicht viel gefehlt, und die Wände w ä ren mit ihrem Blut getränkt gewesen. Wie konnte sie sich derart in Gefahr bringen? Sie hätte davonlaufen oder ihm zumindest eine Kugel zwischen die Augen jagen müssen. Besser ein ganzes Magazin. Das hätte ihn lange genug aufgehalten, bis sie sich in Sicherheit gebracht hätte.
    Vor ihm.
    Ein kalter Schau d er überlief ihn.
    Wie konnte er nur derart die Gewalt über sich verlieren? Damit hatte er Saetan einen Angriffspunkt präsentiert, auf den dieser seit Wochen wartete. Wäre er erfolgreich gewesen, hätte Beliar das einzige Wesen zerfleischt, das er seit mehr als t ausend Jahren liebte.
    Was wäre dann aus ihm geworden?
    Der Gedanke an eine Welt ohne Blanche ließ sein Herz auf Pistaziengröße zusammenschrumpfen. Ein unerträglicher Schmerz breitete sich in seiner Brust aus, den er mit offenen Armen empfing. Er schluckte ihn, wie er alle Empfindungen annahm, denn sie waren Teil seiner Nahrungskette. Trotz der Höllenqualen, wurde er stärker und sein Geist klärte sich.
    Das also war Eifersucht. Innerlich schüttelte er den Kopf. Man nannte ihn einen Verdammten, einen Gefallenen. Doch erst wenn er seiner Gefährtin etwas angetan hätte, wäre er wahrlich verdammt gewesen. Aber diesmal wäre ihm die Verdammnis nicht von außen auferlegt worden. Er hätte sich selbst verdammt, unwiderruflich und bis in alle Ewigkeit.
    Das musste man ihm lassen, Saetan verstand sein Geschäft.
    Was, wenn er ihn abermals kalt erwischte? Wenn das Gift der Eifersucht seine Sinne verklebte und ihn in das Monster verwandelte, das er in Wahrheit war? Was, wenn die eigentliche Gefahr von ihm ausging, wenn er es war, der seine Bàn Lumez bedrohte? Wenn ihr einziger Schutz darin bestand, dass er sie verließ?
    Was, wenn Tchort am Ende r echt behielt?
     

     
    Das Gedudel des Mobiltelefons riss Blanche aus dem Schlaf.
    Halb blind tastete sie nach dem nervigen Teil, und erreichte es gerade noch rechtzeitig, bevor es dank der Vibrationseinstellung unterm Bett verwand. Sie blinzelte und versuchte , den Namen im Disp l ay zu entziffern.
    Fuck! Den hatte sie komplett vergessen. Sie räusperte sich und drückte die Empfangstaste. Eine Flut italienischer Schimpfworte begrüßte sie. Sie wart e te , bis Enzo sich beruhigt hatte, und seufzte.
    „Gib mir eine Stunde, ich hatte hier ein paar …“ , sie blickte auf die leere Seite des riesigen Bettes, „… Komplikationen.“
    „Ich will deinen Arsch in zwanzig Minuten in meinem Büro, oder ich komme persönlich vorbei und hole ihn mir!“
    Wahrscheinlich dachte er ohnehin, dass ihr Arsch ihm gehörte. „Sehr wi t zig“, murmelte sie und beendete die Verbindung.
    Als sie zehn Minuten später aus der Dusche stieg, hatte Beliar bereits für ein üppiges Mahl gesorgt, das er auf dem Boden servierte, denn intaktes Mobiliar war Mangelware. Die Deluxe-Suite hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt, nichts stand mehr an seinem Platz. Selbst die schweren Vorhä n ge waren aus den Halterungen gerissen und lagen zerfetzt auf dem lachsfa r benen Teppichboden.
    Routiniert schnallte sie sich ihr Kriegswerkzeug an den Körper, wobei sie sich von oben nach unten durcharbeitete. Erst die Schulterholster, danach der Gürtel, anschließend waren die Oberschenkel an der Reihe, zum Schluss die Stiefel. Nachdem sie ihre Waffen befestigt hatte, waren Enzos zwanzig Minuten bereits um.
    U ps.
    Im Gehen griff sie sich eine Hähnchenkeule und bedeutete Beliar , ihr zu folgen. Doch er rührte sich nicht, sondern sah sie nachdenklich an.
    „Bevor wir aufbrechen , muss ich mit dir reden.“ Er

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