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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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toughe Luder auf seine Seite brachte, stünde er ebe n falls unter dem Schutz des Schwarzen Gottes.
    Und Beliar? Der würde wie Blanches Vater keinen Finger krumm machen, sollte er damit seinem Liebchen schaden. Und würde es ihr nicht schaden, wenn jemand ihren neuen Lover abschlachtet?
    Zoeys Grinsen wurde breiter, und endlich konnte er sich entspannen. Ein Psychopath zu sein hatte seine Vorteile. Man konnte spontan die durchg e knalltesten Pläne aushecken, ohne von einem schlechten Gewissen geplagt zu werden. Besser noch, man hatte gar kein Gewissen. Er konnte tun und lassen , was er wollte.
    Er war frei.
    Von Konflikten, Konventionen oder Moral.
    Er kämmte sich mit den Fingern die Löwenmähne zurück und zwinkerte sich zu. Ve r dammt, war er gut.
    Da er Blanche nach der Explosion des Guy Savoy gefolgt war, wusste er jetzt , wo sie wohnte. Was nun folgen würde , hätte er lieber später gemacht, aber Arziel , diese Puss y , hatte nach ihrer letzten gemeinsamen Zusamme n kunft Wind davon bekommen. Zoey musste handeln. Um kein Mis s trauen zu erregen , würde er so tun, als ob er Arziel s Anweisungen folgte. Im Gru n de tat er sogar, was dieser Schwanzlutscher von ihm verlangte, schlie ß lich hatte er ihm aufgetragen, die beiden aus ihrem Versteck zu scheuchen. Nichts leichter als das. Sergej hatte den Plastiksprengstoff wie immer pünk t lich geliefert. Wegen des verfluchten Schu t zes konnte er das Zeug nicht selbst anbringen, aber Nikolaj, sein Vollstrecker, hatte schon ganz andere Sachen in die Luft gejagt. Scheiß Dämonendetektor! Doch am Ende würde er ihnen nichts nützen.
    Zoey riss den Blick von seinem Spiegelbild und richtete seine Aufmer k samkeit auf das Mobiltelefon, als er eine SMS empfing. Perfektes Timing. In ein paar Sekunden erreichte sein Plan Phase zwei, doch zuvor musste er Schneewittchen wachküssen. Er klappte das schlanke Smartphone auf, las die Nachricht und nickte zufrieden. Dann tippte er eine Nummer ein und wart e te. Es dauerte eine Weile, dann stand die Verbindung.
    „Darf die kleine Blanche zum Spielen rauskommen?“, flüsterte er mit he i serer Stimme.
    „Woher hast du diese Nummer, du Penner!“
    Zoey grinste. „Husch, husch, komm aus deinem Bau, gleich wird’s laut.“
    Eine kurze Pause entstand.
    „Scheiße!“, sagte sie, dann war die Leitung tot.
    Zoey seufzte übertrieben , während er den Sekundenzeiger des Hentschel - Chronometers beobachtete. „Was denn, kein Danke, nicht mal ein ‚bis sp ä ter ‘ ? Wo sind deine guten Manieren geblieben, ma chere?“
    Daran würden sie noch arbeiten müssen, dachte er, während er den S e kundenzeiger nicht aus den Augen lie ß . Nachdem dieser das Ziffernblatt einmal umrundet hatte , schnalzte Zoey mit der Zunge und schickte eine SMS an den Fernzünder.
    Die Detonation ließ alle Scheiben im Umkreis von zweihundert Metern zerspringen.

9
     
     
    S
    ie musste kurz eingenickt sein, denn als sie das nächste Mal die Augen aufsch lug, war es drei Uhr morgens.
    Beliar hatte sich nach dem Treffen auffallend ruhig verhalten. Sie war sein Schweigen gewohnt, schätzte es sogar. Es wurde ohnehin zuviel geredet. Diesmal lag die Stille allerdings wie eine Tren n scheibe zwischen ihnen, nicht zu vergleichen mit der angenehmen Ruhe, die sie normalerwe i se in seiner Gegenwart empfand. Kaum hatte er sie auf dem Dach des Ritz abgesetzt, überprüfte er den Schutzschild, und verschwand gleich darauf in der Nacht, ohne zu sagen, wohin.
    Ursprünglich wollte sie auf ihn warten, um ihn nach seiner Ankunft zur Rede zu stellen. Darum hatte sie sich in voller Montur auf einem Sessel im Schlafzimmer niedergelassen. Er und das Bett waren die einzigen Möbelst ü cke, die ihren letzten Liebesrausch überlebt hatten. Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, nur für eine Stunde, doch Beliar war noch nicht zurück. Ihre Beunruhigung über sein Verschwinden fand sie seltsam, zumal sie auch ohne ihre Beziehungsprobleme genug Stoff hatte, der besorgniserr e gend war. Wie zum Beispiel die Frage, was sie geweckt hatte. Es war kein Geräusch gewesen, sondern ein Gefühl. Oder eine Ahnung. Eine Absicht?
    Da war es wieder. Sie konnte einen dunklen Willen spüren, etwas Graus a mes, das seine Fühler nach ihr ausstreckte. Kurz überlegte sie, ob die Fähi g keit, jeden Furz des Universums zu spüren, zu den neuen Supertalenten g e hörte, die Beliar bei ihrer Vereinigung auf sie übertrug. Nach kurzer Überl e gung verwarf sie den G e danken. Vermutlich

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