Blanche - Die Versuchung
sen war. Er konnte überhaupt nichts machen, sobald dieser Dämon in ihn fuhr, und dafür würde er ihn bluten lassen.
Er besaß noch eine Patrone Dunkler Materie, und wenn dieser Motherfucker so weitermachte, würde er ihm das Teil zusammen mit C4 samt Ausl ö ser rektal einführen und den Send-Button drücken. Mal sehen, wie ihm das gefallen würde.
Zoey drehte den Hahn zu, richtete sich auf und blickte in den angelauf e nen Spiegel. Verfluchte Scheiße, er fühlte sich nicht nur wie ausgekotzt, er sah auch so aus. Sein hellblondes Haar hatte jeglichen Glanz verloren. Er strich eine stumpfe Strähne hinters Ohr und betrachtete sein fahles Gesicht. Die hellblauen Augen waren eine Spur dunkler als üblich, wahrscheinlich , weil sie sich schwarz färbten, sobald dieser Pisser das Ruder übernahm. Die eingefallenen Wangen waren unrasiert. Fuck, nach jedem Besuch schien er um zwanzig Jahre zu altern. Doch am schlimmsten war der gehetzte Blick, der ihm entgegensah. Er wirkte wie ein Irrer auf der Flucht. Also schön, er war ein Irrer auf der Flucht, aber er musste sich ja nicht gleich ein Schild umhängen.
Was er brauchte , war Entspannung, aber daraus wurde nichts. Solange di e se Schlampe da draußen rumlief und seine Pläne durchkreuzte, war an En t spannung nicht zu denken.
Davon abgesehen war sie die Schlampe, die er wollte.
Sie war wie er. Sie waren gleich.
Ihnen war nichts geschenkt worden, beide waren Kämpfer, weil sie von Anfang an schneller, stärker und zäher sein mussten als die anderen. Sie ha t ten früh gelernt , härter zuzuschlagen und mehr einzustecken als ihre Gegner. Und wie bei ihm war ihr Vater ein gieriger Bastard. Zugegeben, seiner b e sah sich schon länger die Radieschen von unten, aber das änderte nichts an den Fakten. Sie waren geborene Anführer, für Großes geschaffen – Paris wäre erst der A n fang.
Noch war er Arziel s Hure, doch schon bald wäre er frei, dann würde Bla n che seine Hure werden.
Er wusste mehr über dieses Miststück als sie selbst. Arziel ging in seiner Arroganz davon aus, dass er ihn vollständig kontrollierte, wenn er ihn in Beschlag nahm. Zoey wusste es besser. Er hielt immer etwas von sich z u rück, bewahrte sich einen Rest Widerstand, den er in einem versteckten Winkel vor dem Dämon hinter einer Wand aus Hass verbarg. Mit diesem Teil ging er, sobald Arziel abgelenkt war, in dessen Geist auf Wande r schaft. Was er bei diesen Exkursionen nach und nach herausgefunden hatte, war höchst interessant. Tchort war nicht irgendein Dämon. Seit Beliar sich abg e setzt hatte, war ein Ungleichgewicht entstanden, das gewaltige Risse durch Saetans Reich zog, die sich nicht mehr kitten ließen. Er brauchte diesen Schwarzen Gott, koste es, was es wolle.
Besser wäre Beliar, denn er war die rechte Hand des Teufels gewesen, sein Fels in der Brandung. Darum sollte Zoey mit Arziel s Hilfe entweder den einen oder den anderen zurückbringen. Arziel hatte es auf Tchort a b gesehen, weil er in ihm die leichtere Beute witterte. Wenn man bei einem Gott übe r haupt von leicht sprechen konnte. Arziel strebte nach einem schnellen Sieg, doch Zoey hatte andere Pläne.
Blanche war nur deswegen nicht mit ihm zusammen, weil dieser Erzdämon im Weg stand. Er würde den Verräter zusammen mit Arziel ins Nirw a na sprengen, dafür brauchte er die letzte Patrone schwarzer Materie. Wenn er Arziel erst los wäre, konnte Saetan ihn mal kreuzweise. Bis er einen neuen Höllenhund geschickt hätte, wäre Zoey längst mit seiner Beute im Untergrund verschwunden. Saetan hatte größere Probleme als einen entla u fenen Familiares. Zur z eit besaß er kaum genug Dämonen , um den Status Quo zu halten, geschweige denn , seine Macht zu erweitern. Die Sünde war ein gutes Geschäft, aber was, wenn die Kunden zu Zechprellern wurden? Wenn sie nahmen, ohne zu bezahlen, weil dem Teufel die fähigsten Däm o nen davo n liefen, die Saetans Vertragspartner an ihre Pflichten erinnerten.
Nein, dachte Zoey und verzog seinen Mund zu einem diabolischen Gri n sen. Saetans Fokus lag auf den Erzdämone n . Sobald der Höllenfürst mit Beliars Hilfe seine Macht untermauert hätte, wäre Zoey in einer gesicherten Posit i on, mit einer starken Partnerin an seiner Seite.
Denn dies war sein zweiter Coup. Blanche war nicht nur wie er, sie hatte on top einen mächtigen Vater. Auch deswegen würde Zoey nicht dabei he l fen , Tchort einzufangen. Dieser hatte geschworen , seine Tochter zu schü t zen. Wenn Zoey dieses
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