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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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sagte er.
    »Ich muss jetzt viel nachdenken«, sagte Joanne.
    »Unbedingt.«
    »Was passiert als Nächstes?«
    »Wenn Sie sich dagegen entscheiden«, sagte er, »tun Sie gar nichts. Wenn Sie weitere Fragen haben oder die Antwort Ja lautet, müssen Sie nichts weiter tun als Mike Novak anrufen und es ihm sagen.«
    »Und was dann?«, fragte Joanne, ihre Augen fest auf seine gerichtet.
    »Dann treffen wir alle nötigen Vorkehrungen«, sagte Allbeury.
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    ur ein kleiner Vaginalriss«, informierte Christopher sie N kurz nach der Operation. »Es geht dir bald wieder gut, du wirst sehen.«
    Dann ist ja alles bestens, dachte Lizzie ironisch, aber immer noch benommen. Christopher war sehr liebevoll zu ihr, zuerst in der Klinik und auch einige Tage später, als er sie heim nach Marlow brachte. Er war so fürsorglich und nett, wie er nach Edwards Unfall zu dem Jungen gewesen war, und zu ihrer Mutter, und wie er es von Anfang an zu Jack gewesen war.
    Es wäre so schön gewesen, ihm glauben zu können … an ihn glauben zu können.
    Aber sie konnte es nicht.

    Obwohl Wunde und Naht noch schmerzten, als die Kraft langsam wiederkehrte, zwang sie sich, der Realität ins Auge zu blicken. Jetzt blieb ihr keine andere Wahl mehr, als Christopher entschlossen entgegenzutreten. Wenn sie diesmal nicht den Mut dazu aufbrachte, würde sie enden wie viele misshandelte Frauen: zu tief gedemütigt, um für ihre Rechte zu kämpfen.
    Sie sorgte dafür, dass sie allein mit ihm war. Keine Trickserei, keine Spielchen. Sie bat ihn einfach, unter der Woche nach Marlow zu kommen, wenn die Kinder in der Schule waren und Gilly anderswo zu tun hatte. Es war Mittwoch, der achtzehnte September, nur zehn Tage nach ihrer Operation – zehn Tage und ein paar Stunden, nachdem Christopher sie vergewaltigt hatte –, doch es kam ihr wie ein ganzes Leben vor. Als Schauplatz der Konfrontation hatte sie ihr Arbeitszimmer gewählt, ihr eigenes Territorium, nicht seines. Sie bat ihn, sich in den Ledersessel gegenüber von ihrem Schreibtisch zu setzen.
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    »Ich fühle mich wie bei einem Bewerbungsgespräch«, sagte er.
    »Es ist lange her«, begann Lizzie mit trockenem Mund, »seit ich gedroht habe, dich zu verlassen. Aber was du mir in der Nacht nach deinem Geburtstag angetan hast … alles, was du mir seither angetan hast, hat mir gezeigt, dass ich es unseren Kindern und mir selbst schulde.«
    »Aber du musst doch wissen, dass ich die nie verletzen wollte!«, erwiderte Christopher erschüttert. »Ich hätte so etwas niemals absichtlich getan, und wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich alles dafür tun.«
    »Du hast mich geschlagen, vergewaltigt und verletzt. Das kannst du niemals ungeschehen machen.« Lizzie achtete darauf, dass ihre Stimme sachlich blieb. »Wenigstens hat mir die Erholungspause nach der Operation genug Zeit zum
    Nachdenken gelassen. Und ich habe einiges beschlossen, Christopher.« Sie hielt kurz inne. »Ich bin immer noch bereit, bei dir zu bleiben … Jack zuliebe. Nicht wegen Edward und Sophie, denn ich glaube, dass die beiden mit der Zeit darüber hinwegkommen würden. Aber bei Jack bin ich mir nicht so sicher.« Sie atmete tief ein. »Trotzdem bleibe ich nur bei dir, wenn du dich mit gewissen Bedingungen einverstanden erklärst.«
    »Alles, was du willst.«
    »Du sagst das so leichtfertig«, bemerkte Lizzie trocken.
    »Aber das hatten wir schon mal, erinnerst du dich? Bevor wir wussten, dass ich mit Sophie schwanger war. Damals hast du auch ›alles, was du willst‹ gesagt.«
    »Ja.« Er nahm die Brille ab, rieb sich den Nasenrücken und schloss die Augen. Dann öffnete er sie wieder und sah Lizzie an.
    »Was sind deine Bedingungen?«
    »Du näherst dich mir nie wieder auf intimere Weise als für einen Kuss auf die Wange oder eine Umarmung, und auch das 197
    nur in Gegenwart anderer.«
    Christopher schwieg. Plötzlicher Zorn spiegelte sich auf seinem Gesicht.
    »Ich habe einen Brief geschrieben, in dem ich deine Übergriffe sowie meine Verletzungen festgehalten habe, ebenso den Missbrauch deines Berufs …«
    »Lizzie, ich …«
    »Ich habe diesen Brief versiegelt und bei einem Anwalt hinterlegt – und zwar nicht bei David Lerman oder jemand anderem in seiner Kanzlei.« Lerman war Teilhaber von Allbeury, Lerman und Wren, der Kanzlei, die seit vielen Jahren für Christopher und für HANDS arbeitete.
    »Aber du kannst dich darauf verlassen, dass der Brief versiegelt bleibt, bis ich persönlich anordne, ihn zu öffnen oder

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