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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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als gewöhnlich sein A übliches gebratenes Frühstück, als das Telefon klingelte.
    »Ich gehe ran«, sagte Joanne von der Spüle aus.
    »Wenn es Eddie Black ist, gib ihn mir«, sagte Tony. »Für alle anderen bin ich nicht da.«
    Joanne trocknete sich die Hände ab und nahm den Hörer vom Telefon, das neben dem Herd an der Wand hing.
    »Hallo?«
    Von oben, aus Irinas Zimmer, hörte Tony eine Reihe leiser, dumpfer Schläge.
    »Ja.« Joanne neigte den Kopf und horchte ebenfalls, falls ihr Kind in Schwierigkeiten war.
    Wer ist da?, fragte Tony sie lautlos.
    »Das könnte schwierig werden«, sagte Joanne.
    Tony hörte einen weiteren Schlag von oben, zuckte mit den Achseln, nahm das letzte Stück Speck und steckte es sich in den Mund.
    »Okay«, sagte Joanne. »Tschüss.«
    Sie legte den Hörer wieder auf die Gabel. »War das Irina?«
    »Wer sonst?« Er kippte den Rest von seinem Kaffee herunter.
    »Wer war dran?«
    »Möchtest du noch eine Tasse?«, fragte Joanne.
    »Nein.« Tony sah sie an. »Alles in Ordnung?«
    Sie drehte sich wieder zur Spüle. »Natürlich.«
    »Wer war am Telefon?«
    »Nur diese Frau, die ich in der Bibliothek kennen gelernt habe.«
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    Bibliothek. Joanne starrte in die Spüle und biss sich auf die Unterlippe. Sie wünschte, sie hätte es nicht gesagt, doch auf die Schnelle war ihr nichts anderes eingefallen.
    Macht nichts , sagte sie sich. Er hört ja sowieso nie hin.
    »Was wollte sie?«, fragte Tony.
    »Sie wollte sich heute Morgen mit mir treffen und einen Kaffee trinken.«
    »Und was ist so schwierig daran?«
    »Schwierig?«, wiederholte sie.
    »Du sagtest, es könnte schwierig werden.« Seine Stimme klang freundlich.
    Manchmal hört er doch zu.
    Sie drehte das heiße Wasser auf und riss sich zusammen, um nicht allzu verwirrt zu erscheinen. »Ich muss bügeln und einkaufen.«
    Tony stand auf, nahm seinen Teller und stellte ihn in die Spüle. »Würde dir sicher gut tun, zur Abwechslung mal rauszukommen und eine Freundin zu treffen.« Er streckte die Hand aus und streichelte ihr Haar. »Du warst in letzter Zeit ein bisschen angespannt, Jo.«
    Sie errötete schuldbewusst.
    »PMS«, sagte sie.
    Von oben ertönte ein weiterer Schlag.
    »Du solltest lieber nach ihr schauen«, sagte Tony.
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    40.
    s war Viertel nach neun durch, und Lizzie befand sich E längst auf dem Weg nach Marlow – in dem japanischen Sportcoupé, das sie gern fuhr, wenn sie nicht den rollstuhlfreundlichen Range Rover der Familie benutzte –, als ihr Telefon klingelte.
    »Hier ist Susan. Kannst du reden?«
    »Ja«, sagte Lizzie. »Ich sitze zwar im Auto, aber mit Freisprechanlage.«
    »Es war ein fantastisches Abendessen«, sagte Susan, »auch wenn ich zu viel getrunken habe. Wie geht es den Kindern?«
    »Es geht so.« Lizzie hielt inne. »Und deine Fahrt nach Hause?
    Wie war die?«
    »Er ist wirklich ein sehr netter Mann«, sagte Susan. »Und sexy, auch wenn er nur Augen für dich hatte.«
    »Sei nicht albern«, sagte Lizzie.
    »Jedenfalls wollte Robin auf dem ganzen Weg nach Clapham über nichts anderes reden als über dich.« Diese Feststellung schien Susans Fröhlichkeit nicht abträglich zu sein. »Tu nicht so überrascht, weil ein anderer Mann sich für dich interessiert.«
    »Robin Allbeury interessiert sich nicht für mich.« Es fing an zu regnen, und Lizzie stellte den Scheibenwischer ein.
    »Du willst nicht wahrhaben, wie attraktiv du bist, nicht wahr?«
    »Sei doch realistisch, Susan.« Lizzie lachte. »Es ist ein elender Montagmorgen, und ich hab letzte Nacht zu wenig geschlafen –
    ich fühle mich ungefähr so attraktiv wie ein nasses Paar Stiefel.«
    »Willkommen im Club«, sagte Susan. »Und wenn du mir wegen Robin nicht glaubst, frag mal deinen Gatten.«
    »Wie meinst du das?«
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    »Ich wette, er hat es bemerkt.«
    »Quatsch«, sagte Lizzie schnell.
    »Aber Robin ist ein netter Mann, da musst du mir doch zustimmen«, sagte Susan.
    »Ja, das ist er wohl«, pflichtete Lizzie ihr bei.
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    41.
    elen war im Gerichtssaal, als verkündet wurde, dass John H Bolsover einen zweiten Monat in Sicherheitsgewahrsam bleiben würde. Sie war nicht gekommen, weil sie kommen musste, sondern weil sie das Verlangen hatte, sich Bolsover noch einmal anzuschauen.
    Sie wollte sein Bild in sich aufnehmen, wollte spüren, dass er schuldig war.
    Was ihr nicht gelang.
    Sie war außerdem gekommen, weil Mike Novak sich wieder gemeldet hatte, und sie hatte sich bereit erklärt, nach der Anhörung ein Glas mit ihm trinken zu

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