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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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zusammenlaufen.«
    »Klingt interessant«, sagte Christopher.
    »Zeit, die Suppenteller abzuräumen«, sagte Lizzie und stand auf.

    Das Telefon klingelte, als sie in der Küche war. Gilly berichtete, dass auch Edward eine Erkältung bekam und erhöhte 214
    Temperatur hatte.
    »Wie hoch?«, fragte Lizzie.
    »Achtunddreißig vier«, sagte Gilly. »Kein Grund zur Aufregung.« Und weil sie Lizzie sehr gut kannte, fügte sie hinzu: »Und erst recht kein Grund, alles stehen und liegen zu lassen und aus der Stadt zu rasen.«
    »Kann ich mit den beiden sprechen?«
    »Sie schlafen«, sagte Gilly.
    »Und Jack geht es gut?«
    »Bestens«, sagte Gilly. »Aber ich sehe regelmäßig nach ihm, auch wenn es ihn nervt.«
    »Du bist ein Engel, Gilly«, sagte Lizzie.
    Sie erzählte es Christopher und fragte nach seiner Meinung, um sich zu vergewissern, dass auch er es für eine Überreaktion hielt, ihre Gäste wegen der Erkältung der Kinder
    hinauszuwerfen.
    Kurz darauf servierte sie ihr filet de bœuf Saint-Germain.
    Dennoch war die Stimmung jetzt ein wenig angespannt. Lizzie spürte es und wusste, dass es ihre Schuld war, konnte aber nicht so weit abschalten, um sich ganz davon freizumachen.
    Wenigstens war das Essen sehr gut, das musste sie selbst zugeben, und in Allbeurys dunklen Augen lag echte Begeisterung.
    Allbeurys Augen waren dann auch das Einzige von dem Abend, das nach Gillys Anruf bleibenden Eindruck bei Lizzie hinterließ. Christopher hatte ihr erzählt, wie großzügig der Anwalt HANDS gegenüber gewesen war, doch er hatte nicht erwähnt, wie attraktiv der Mann war und wie intensiv seine schokoladenbraunen Augen blicken konnten … so warm und interessiert.
    Interessiert an mir, dachte Lizzie.
    Und es stimmte, das sah sie. Freundlich und aufmerksam zu 215
    allen anderen, schien Allbeury ihr gegenüber noch liebens-würdiger zu sein, so als wüsste er, dass Lizzie nicht mehr an den Abend dachte, sondern an ihn.
    »Es war wundervoll«, sagte er später an der Tür, nachdem er darauf bestanden hatte, die inzwischen sehr beschwipste Susan nach Hause zu fahren. »Sie müssen ein glücklicher Mann sein, Christopher.«
    »Das bin ich auch«, sagte Christopher und legte den linken Arm um Lizzie, die es Mühe kostete, sich ihm nicht zu entziehen, und die das Gefühl hatte – obwohl es vielleicht nur Einbildung war –, Robin Allbeury habe ihr Unbehagen bemerkt.
    Offenbar entging der Aufmerksamkeit dieses Mannes nur sehr wenig.

    »Haben Lizzie und Sie sich schon vor Ihrer Zusammenarbeit bei Vicuna gekannt?«, fragte Allbeury nun Susan, als er seinen Jaguar XK8 in Richtung Battersea Bridge steuerte. »Sie wirken eher wie enge Freundinnen … viel mehr als bloß Kolleginnen.«
    »Wenn ich mich entscheiden müsste«, antwortete Susan,
    »würde ich sagen, meine Freundschaft mit Lizzie gehört zu den schönsten Dingen, die mir im Job widerfahren sind.«
    »Sie scheint wirklich bezaubernd zu sein«, sagte er.
    »Das ist sie«, bestätigte Susan.
    »Der Anruf wegen ihrer Kinder hat sie offensichtlich beunruhigt.«
    »Ja. Lizzie ist zwar nicht der Typ, der überreagiert, aber sie macht sich natürlich Sorgen – um alle drei Kinder, vor allem aber um Jack.«
    »Warum vor allem um Jack?«, fragte Allbeury.
    Da Jacks Erkrankung kein Geheimnis war, sah Susan keinen Grund, Allbeury nicht davon zu erzählen – und von den anderen Unglücksfällen, die den Wades in letzter Zeit widerfahren 216
    waren: Edwards schlimmer Unfall, der Abbruch der Lizzie Piper Roadshow
    und dann, erst kürzlich, Lizzies
    Krankenhausaufenthalt.
    »Christopher hat alles stehen und liegen lassen, damit er sich zu Hause um sie kümmern kann. Man kann also wohl von Glück im Unglück sprechen«, fügte Susan hinzu.
    »Was hatte Lizzie denn?«, fragte Allbeury.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Susan. »Sie hat sich sehr unklar ausgedrückt.«
    Allbeury fühlte seine Neugier auf unerklärliche Weise angestachelt.
    »Wahrscheinlich nur eine Grippe«, ermutigte er sie zum Weitersprechen.
    »Ich glaube, es war schlimmer. Als ich in Marlow anrief, sagte Gilly, Lizzie liege im Beauchamp Hospital, aber dort sagte man mir, sie sei nicht da.«
    »Seltsam«, sagte Allbeury.
    Susan schämte sich plötzlich. »Ich weiß nicht, ob sie gewollt hätte, dass ich Ihnen das erzähle.« Verdammter Alkohol . »Allerdings habe ich Ihnen ja eigentlich nichts Richtiges erzählt …«
    »Überhaupt nichts«, sagte Allbeury und lächelte sie an.
    217
    39.
    m Montagmorgen aß Tony später

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