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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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geholfen, Mr Allbeury«, sagte Jim Keenan.
    »War das alles?«
    »Ich glaube schon«, sagte Keenan.
    Allbeury stand auf. »Wenn Sie noch irgendetwas brauchen, zögern Sie nicht, mich anzurufen.«
    »Werden wir nicht«, sagte Helen.
    »Vielen Dank.« Keenan nickte dem Anwalt zu.
    »Das war offensichtlich nicht die ganze Geschichte«, sagte Keenan, während sie in dem schimmernden Aufzug nach unten fuhren.
    »Er lügt das Blaue vom Himmel herunter«, sagte Helen und blickte nach oben in die Kamera.
    »Ich würde es eher als geschicktes Ausweichen bezeichnen«, sagte Keenan. »Vermutlich mehr aus Sorge, dass wir seine Geschäfte zu genau unter die Lupe nehmen, als wegen der beiden Morde.«
    »Mochten Sie ihn?« Helen klang neugierig.
    Die Türen öffneten sich, und sie gingen durch die marmorne Lobby, vorbei am Portier und hinaus auf die Flusspromenade. Ein steifer, kalter Wind blies von der Themse her.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich ihn nicht mochte«, antwortete Keenan. »Mit Sicherheit verabscheue ich ihn nicht so sehr, wie es offensichtlich bei Ihnen der Fall ist.«
    »Es liegt nicht nur an ihm«, sagte Helen. »Es ist das ganze System, dem ich misstraue.« Die beiden bogen vom St. Saviour’s Dock und der Butler’s Wharf in die Seitenstraße, in der sie ihre Wagen geparkt hatten. »Novak, der da draußen für den Mann im Nobel-Hochhaus vielleicht Zuhälterei betreibt.« Sie schüttelte den Kopf. »Und mit Sicherheit glaube ich nicht an Zufälle.«
    »Und doch gibt es sie.« Keenan angelte in seiner Manteltasche nach seinem Schlüssel. »Und wenn Allbeury jemanden hätte töten wollen, wären es der Logik nach doch die Ehemänner gewesen.«
    Helen holte die Schlüssel aus ihrer Umhängetasche. »Vielleicht verachtet er diese Frauen, weil sie zu schwach sind, um für ihre Rechte zu kämpfen.«
    »Vielleicht«, sagte Keenan.
    Sie erreichten ihren alten Mini zuerst. »Aber das glauben Sie nicht wirklich, oder?«
    »Nicht wirklich.« Der Wind blähte seinen Mantel auf. »Wie ich Ihnen bereits sagte, mein Team setzt sein Geld auf Patston.«
    Helen ließ den Absatz ihres rechten Schuhs auf dem Pflaster knirschen.
    »Tut mir Leid«, sagte Keenan.
    »Könnte ich den pathologischen Bericht über Joanne sehen?«, fragte sie plötzlich.
    »Ich faxe ihn morgen.«
    »Fahren Sie jetzt nicht zurück ins Büro?«
    Keenan lächelte wieder. »Ich faxe ihn, sobald ich zurückkomme.«

69.
    Christopher, der wieder über Nacht in Holland Park geblieben war, bekam den Computer-Einbruch ins Beauchamp nicht aus dem Kopf.
    Lizzies untypische Bissigkeit vorhin am Telefon hatte seine Angst noch verschärft. Er begann sich sogar zu fragen, ob Lizzie selbst oder ein unlauterer Anwalt hinter dem Hacker-Angriff – falls es das richtige Wort war – steckte. Vielleicht wollte sie Argumente für eine Scheidung sammeln.
    Weitere Argumente, erinnerte er sich – und dieser Gedanke stimmte ihn nicht glücklicher, denn sie hatte mit Sicherheit bereits mehr als genug.
    Dennoch erfüllte ihn die Vorstellung, dass die normalerweise so offene und direkte Lizzie etwas so Hinterhältiges tun könnte, mit heißer Wut.
    Er schenkte sich einen großen Malt Whiskey ein.
    Die Krankenhausakten enthielten nichts, was ihr bei einer Scheidung helfen könnte, da war er ganz sicher. Im Grunde lieferten sie nur weitere Beweise für die Sorge eines liebenden Ehemanns um seine Frau.
    Und er war ein liebender, wenn auch kein idealer Ehemann.
    Und ein perfekter Vater.
    Christopher trank einen großen Schluck Whiskey und erschauderte.
    Die Vorstellung, dass Lizzie auch nur an Scheidung dachte, machte ihn krank.

70.
    Um neun Uhr an diesem Abend saß Helen zu Hause, aß Hühnchen und trank Coke. Sie war nach Feierabend mit Jackson und Gregory auf ein paar Bier ausgegangen, und wenn sie jetzt noch mehr Alkohol trank, würde sie aus den Berichten auf dem Couchtisch vor ihr vielleicht nicht mehr schlau.
    Jim Keenan hatte Wort gehalten und ihr nicht nur den pathologischen Bericht, sondern auch den Bericht der Spurensicherung über den Mord an Joanne Patston gefaxt.
    »Zur abendlichen Zerstreuung«, murmelte Helen.
    Sie wischte sich die fettigen Hände ab und nahm sich den neuen Bericht vor – den von Dr. Patel hatte sie ziemlich genau im Kopf.
    Ihn zu lesen trug wenig zu ihrer Aufheiterung bei, auch wenn sie nichts Überwältigendes erwartet hatte. Der Hinweis, dass die Haut unter Joanne Patstons Fingernägeln ihre eigene gewesen war, musste beim Dezernat für

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