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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Hof fuhr und zwei Männer ausstiegen.
    Tony wusste sofort, dass die Fremden Polizisten waren.
    »Mr Patston?« Der ältere der beiden fingerte in seiner Tasche herum.
    »Ja.«
    Der Mann zeigte ihm seine Dienstmarke. »Ich bin Inspector Keenan, und das ist Sergeant Reed. Wir sind vom Dezernat für Schwerverbrechen.«
    Das Wort »Schwerverbrechen« verursachte ein elendes Gefühl in Tonys Magen. »Geht es um meine Frau?« Nervös wischte er sich die Hände an seinem Overall ab und ließ den Blick zwischen den beiden Männern hin und her wandern. »Sie ist seit gestern verschwunden, und ich war …«
    »Können wir hineingehen, Mr Patston?«, unterbrach Keenan ihn sanft.
    »Können wir nicht hier reden?«
    »Es ist vielleicht besser, wenn Sie sich setzen, Sir«, empfahl Terry Reed, ein Mann von stämmiger Statur mit scharfem Gesicht.
    »O Gott«, sagte Tony und begann zu schwitzen. »Was ist denn?«
    »Ich fürchte, wir haben schlechte Nachrichten für Sie«, sagte Keenan behutsam.
    Tony spürte, wie seine Beine zitterten. »Was ist passiert?«
    »Sir, lassen Sie uns lieber hineingehen«, sagte Sergeant Reed.
    »Sagen Sie es mir! Um Gottes willen, sagen Sie mir, was mit Jo passiert ist!«
    »Heute Morgen«, erklärte Jim Keenan, »um kurz vor neun, wurde im Epping Forest die Leiche einer Frau gefunden. Ich fürchte, wir müssen davon ausgehen, dass es sich um Ihre Frau handelt.«
    »Epping Forest?« Tonys Stimme war plötzlich hoch und schrill und bebte vor Ungläubigkeit. »Was soll Jo denn im Epping Forest?« Er schüttelte den Kopf und schaffte es, die beiden Männer anzulächeln. »Sie müssen sich irren. Es kann nicht Joanne sein.«
    »Wir befürchten, es ist leider die Wahrheit, Mr Patston«, sagte Keenan.
    »Wir müssen Sie bitten, uns zu begleiten, Sir.« Reed ging auf das einstöckige Gebäude zu, in dem sich das Büro von Patston Motors befand. »Um sie zu identifizieren.«
    Tony rührte sich nicht von der Stelle. »Aber … wenn ich sie identifizieren soll, sind Sie sich ja wohl doch nicht sicher, dass es meine Frau ist, nicht wahr?« Er starrte Keenan an. »Ist das ihre Tasche?«
    »Ich bedaure, Ihnen sagen zu müssen, dass diese Handtasche in der Nähe der Leiche gefunden wurde«, bestätigte der Inspector.
    »O Gott«, sagte Tony.
    »Sie wollen hier wahrscheinlich abschließen, Sir«, sagte Reed. »Oder gibt es jemanden, der sich um die Werkstatt kümmert, wenn Sie fort sind?«
    Zitternd lehnte Tony sich gegen den Sierra. »Mein kleines Mädchen«, sagte er. »Sie ist bei ihrer Großmutter.« Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Du lieber Gott, Joannes Mom.«
    »Es tut mir sehr Leid, Mr Patston.« Keenans faltiges Gesicht war vor Mitgefühl noch zerknitterter als sonst. »Aber unter den gegebenen Umständen halte ich es für notwendig, dass Sie uns jetzt gleich begleiten.«
    »O Gott«, sagte Tony noch einmal.
    Mike Novak, der gerade wieder bei Patston Motors vorbeifuhr, um die Lage zu sondieren, sah Tony Patston mit zwei Männern, die er mit ziemlicher Sicherheit für Kripobeamte hielt, in einen Mondeo steigen.
    Er stoppte an der nächsten Ecke, hob eine Straßenkarte vor sein Gesicht, um zu verbergen, dass er die Männer beobachtete, sah den Wagen wegfahren, wartete vorsichtshalber noch zwei weitere Autos ab und folgte ihnen dann.

55.
    Um halb zwei rief Mike Novak wieder bei Allbeury an.
    »Schlechte Nachrichten, Robin«, sagte Novak. »Sehr schlechte, wie’s aussieht.«
    »Sag schon.«
    »Die Polizei hat Patston abgeholt und ihn nach Waltham Forest gefahren.«
    »Ins Krankenhaus?«, fragte Allbeury.
    »Leichenschauhaus«, sagte Novak. »Sie sind vor ein paar Minuten hineingegangen. Ich stehe davor.«
    Allbeury schwieg.
    »Ich nehme an, du willst nicht, dass ich reingehe?«, fragte Novak.
    »Auf keinen Fall. Aber bleib in der Nähe, wenn du kannst.«
    »Ich melde mich sofort wieder, wenn ich etwas erfahre.«
    »Gut«, sagte Allbeury. »Sei vorsichtig, Mike. Ich bin nicht wild darauf, dass die Polizei von meiner Verbindung zu dem Fall erfährt.«
    »Das versteht sich«, sagte Novak.
    Im Leichenschauhaus wartete Jim Keenan geduldig, während Tony Patston, der sich in einem tiefen Schockzustand befand, erschüttert dasaß. Seine Hände zitterten, und als er aufsah, waren seine Augen nass und glasig und starrten dem Inspector aus einem kalkweißen Gesicht entgegen.
    »Ich kann es nicht glauben«, sagte Tony. »Ich fasse es nicht …«
    »Es tut mir aufrichtig Leid«, versicherte Keenan

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