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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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losgefahren war, kam von Susan Blake.
    »Hast du Zeit für ein wenig Fachsimpelei?«, fragte sie, nachdem sie über die Familie im Allgemeinen und Jacks Infektion im Besonderen gesprochen hatten. »Wir müssen über die Werbung für Wahre Wonne sprechen.«
    »Meine Güte«, sagte Lizzie. »Ist es wirklich schon so weit?«
    »Wir wollen unbedingt wieder mit dir auf Tour«, erwiderte Susan. »Die Abos laufen hervorragend, und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um den Appetit der Roadshow -Leute anzuregen.«
    »Wann braucht ihr mich?«, fragte Lizzie.
    »Donnerstag in einer Woche. Sag, dass du einverstanden bist. Bitte.«
    Nach einem kurzen Anflug von Panik erklärte Lizzie, das gehe in Ordnung. »Unter den üblichen Vorbehalten«, fügte sie rasch hinzu.
    »Ich weiß«, sagte Susan. »Erst die Kinder, dann die Bücher.«
    »Ganz so würde ich es nicht ausdrücken«, sagte Lizzie.
    »Doch, würdest du. Wie wär’s, wenn wir in Oxford anfangen?«
    »Wundervoll«, sagte Lizzie.

57.
    Novak hatte eben mit Allbeury telefoniert und drückte jetzt die Kurzwahltaste 1 auf seinem Handy, um Clare anzurufen, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass die Tür des Finch-Hauses sich geöffnet hatte. Ein Mann – der jüngere der beiden Beamten in Zivil, die vorher mit Tony Patston hineingegangen waren – hielt rasch und zielstrebig auf Novaks Clio zu.
    »Mike?« Clares Stimme.
    »Ich melde mich wieder«, sagte Novak und ließ das Telefon zurück in die Freisprechanlage gleiten.
    Der Polizist klopfte ans Fenster und bedeutete Novak, es herunterzukurbeln. Als der Mann im Auto zögerte, holte er seine Dienstmarke hervor und drückte sie gegen die Scheibe.
    Novak öffnete das Fenster.
    Der Beamte beugte sich hinunter, um ihn anzusehen, mit versteinertem Gesicht und scharfem Blick. »Ich bin Sergeant Reed, Sir«, sagte er. »Würden Sie mir bitte erklären, wer Sie sind und was Sie hier tun?«
    »Ich habe angehalten, um zu telefonieren«, sagte Novak. »Mein Name ist Michael Novak.«
    »Ziemlich langes Telefonat, Mr Novak«, sagte Reed.
    Novak schwieg. Er musste daran denken, dass Allbeury alles andere als begeistert sein würde. Mangelnde Konzentration. Verdammter Idiot, schimpfte er auf sich selbst.
    »Würden Sie bitte aussteigen, Sir?«
    »Wozu?«, fragte Novak. Es war keine Aufsässigkeit; er fragte einfach nur.
    »Uns liegt eine Meldung vor, dass ein Mann, auf den Ihre Beschreibung zutrifft, in einem Wagen, dessen Beschreibung auf Ihren Wagen passt, in dieser Gegend gesehen wurde.«
    Novak zögerte. Er überlegte, ob er um Erlaubnis bitten sollte, Clare anzurufen, oder ob sie nichts davon wissen sollte, damit sie sich keine Sorgen machte, dass er der Polizei »half«.
    Er entschied sich für die zweite Alternative.
    Er stieg aus dem Wagen.
    »Würden Sie Ihr Telefon bitte mitnehmen, Sir?«, fragte Reed.
    »Wenn Sie möchten.« Novak beugte sich ins Auto und nahm das Handy aus der Halterung.
    »Die Schlüssel bitte auch«, sagte Reed.
    »Warum?«
    »Weil wir Sie gern kurz auf dem Revier sprechen würden, sofern Sie keine Einwände haben. Und ich bin sicher, Sie möchten Ihr Auto lieber abschließen.«
    Novak blickte in seine wachsamen Augen, die ihn genau musterten.
    »Keine Einwände«, sagte er, »aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einen guten Grund für das alles nennen könnten.«
    »Ist Mord gut genug für Sie?«, fragte Sergeant Reed.
    Drinnen im Haus hatten Tony und Sandra gerade Irina – die ihr Abendessen verweigert hatte, weil sie durch die ständige Abwesenheit ihrer Mutter, durch die Fremden im Haus ihrer Oma und nicht zuletzt durch die schmerzgeladene Atmosphäre viel zu aufgeregt war – ins Bett gebracht, damit sie ein Schläfchen machte.
    »Daddy?« Zum ersten Mal, seit er gekommen war, sprach das Kind mit ihm. »Warum ist Mami nicht hier?«
    Sandra warf Tony einen kurzen Blick zu, sah, dass er kaum in der Lage war, seine Tränen zurückzuhalten, und schluckte schwer, um ihre eigenen Tränen zu unterdrücken. Dann kam sie ihm zu Hilfe.
    »Mami kann nicht hier sein, mein Schatz«, sagte sie sanft, »aber sie möchte, dass du jetzt schön schläfst und von schönen Dingen träumst.«
    »Was für Dinge?«, fragte Irina.
    »Wie wär’s mit Arnold, dem Schweinchen?«, erinnerte Sandra sich an eins der Lieblingsbücher des Mädchens.
    Irina kicherte leise. »Rina mag Arnold das Schweinchen.«
    Die Erkenntnis, dass dies womöglich für lange Zeit der letzte fröhliche Augenblick im Leben des kleinen Mädchens sein

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